Deutsche
Bank spendet Erlöse aus Goldverkäufen
Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank spendet nach eigenen Angaben den
Erlös von 5,6 Millionen Mark aus dem Verkauf von Gold, das ihr zum
Kriegsende gehörte, an zwei internationale Organisationen. Im Zusammenhang
mit der Diskussion um das Raubgold der Nazis sei man bei Recherchen auf
einen Bestand von insgesamt 323 Kilogramm Gold gestoßen, teilte die Bank am
Montag in Frankfurt mit. Allein aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs mit
dem Zweiten Weltkrieg sei nicht auszuschließen, daß es sich dabei um
Raubgold handeln könnte. Vor diesem Hintergrund wolle die Bank den Erlös des
bereits 1995 verkauften Goldes nicht behalten und spende ihn daher.
Der Verkaufserlös solle jeweils zur Hälfte an die
"World Jewish Restitution Organisation" zur Pflege von Überlebenden des
Holocaust sowie an die Stiftung "March of the Living" gehen, teilte die
Bank weiter mit.
Das Gold war nach Angaben eines Sprechers der Bank in der Schweiz gelagert
und dort nach Kriegsende beschlagnahmt worden. In den 50er Jahren wurde
es im Wege eines deutsch- schweizerischen Abkommens an die Trinitus
Vermögensverwaltung übertragen, die Nachfolgegesellschaften der
Deutschen Bank gehörte. 1995 wurde Trinitas auf die Deutsche Bank AG
verschmolzen und das Gold verkauft.
Der Deutschen Bank war neben anderen Banken im vergangenen Jahr
vorgeworfen worden, sie habe im Zweiten Weltkrieg von Nazis bei Juden
geraubtes Gold erworben. Daraufhin hatte die Bank die Erforschung ihrer
Unternehmensgeschichte ausgedehnt.
jcs/hob
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