Tel Aviv - Etwa 150
jüdisch-äthiopische Familien sollen in Siedlungen im Westjordanland eine
neue Heimat finden. 'haArez' berichtete am Montag, der für Immigration
zuständige Minister Juli Edelstein (Israel b'Alijah, russische
Einwandererpartei) habe das Kabinett am Vortag entsprechend informiert.
Die Familien warten in einem Lager in der äthiopischen Hauptstadt Addis
Abeba auf ihre Ausreise nach Israel.
Die äthiopischen Juden werden auch als
Falaschim / Bejta Jisrael bezeichnet. Nach Definition des Oberrabbinats
sind sie zwangschristianisierte Afrikaner ürsprünglich jüdischen
Glaubens. Nach langwierigen theologischen Debatten waren die Falaschim
in den achtziger Jahren endgültig als Juden anerkannt worden. In einer
Geheimoperation wurden 1984 Tausende nach Israel geflogen. Mehrere
tausend sind im Wege der Familienzusammenführung nachgezogen, und noch
immer warten etwa 1 500 auf ihre Ausreise nach Israel.
'haArez' meldete, alle angefragten
Städte und Gemeinden in Israel hätten sich geweigert, die neuerwarteten
Immigranten aufzunehmen. Lediglich die Westjordanland-Siedlungen Ofra,
Kedumim und Efrat hätten zugestimmt. Die Neueinwanderer sollen dort
zunächst in Wohncontainern am Rande der Siedlungen untergebracht werden.
Die Falaschim beklagen sich seit Jahren
über mannigfache Diskriminierungen und gelten nach wie vor als kaum
integriert.
Quellen: dpa, haArez
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