Emigration und Kunst:
ArtExpress in Budapest
Im Rahmen des ART
EXPRESS' zeigen zur Zeit zwölf
Künstler und Künstlerinnen aus
Berlin, Budapest, Paris und Essen
ihre ganz eigene Sicht auf die
Stadt, in die sie emigriert sind. Im
Budapester
Lukács Bad
sind die Werke
vom 13.12.2008 bis
zum 06.01.2009
zu sehen. Kostenlose
Bademöglichkeit inklusive!
In der Kunst ist
die Globalisierung eine schon lang
gelebte Realität – Migration und
interkultureller Dialog sind Alltag
in den Metropolen. Die Frage nach
einer Bedrohung durch „das Fremde“
stellt sich in diesem Bereich also
schon längst nicht mehr. Es ist da.
Es ist ein Teil von uns und unseren
Städten. Wie aber können wir diesen
Dialog in alle Bereiche der
Gesellschaft tragen?
Art Express ist
eine Ausstellung in Bewegung. Sie
reist zu ungewöhnliches Orten, in
denen die Begegnung mit Kunst
überrascht: In Bahnhöfe, Baeder,
Marktplaetze.
12 Künstler aus
Berlin, Budapest, Paris und Essen
zeigen ihre ganz eigene Sicht auf
die Stadt, in die sie emigriert
sind. Auf den einheitlichen
dreiteiligen Bildformaten vertreten
die Maler unterschiedliche
künstlerische Positionen. Gemeinsam
ist ihnen die Auseinandersetzung mit
dem Mittel der Autofiktion, die
Verarbeitung des Prozesses der
Migration und die Verfremdung der
Erinnerung. So werden sie mit der
eigenen Geschichte Botschafter ihrer
Stadt. Ergänzt werden die zeltgleich
gehängten Bilder durch medial
aufgearbeitete Zeugnisse aus dem
Leben der Künstler.
Die beteiligten Künstler sind: Kani
Alavi, Sarah Harper, Gabriel Heimler,
Ben-Ami Koller, Leyla Mahat, Zsófia
Maus, László Méhes, Triny Prada,
Dagmar Schenk-Güllich, Julia
Schwarzmann, Lajos Veszeli und
Zeynep Yüksel.
Die Ausstellung ist ein Projekt der
frisch gegründeten Gesellschaft für
Kultur und Projektwirtschaft (GKP),
die eine neue Form des
Kunst-Consultings entwickelt, das
auf die Förderung der künstlerischen
Kreativität setzt, ohne diese unter
ein Diktat der Wirtschaftlichkeit zu
stellen. Ali Saghati, Gründer
und Finanzier der GKP, emigrierte in
den 60er-Jahren aus Persien nach
Berlin und war als Ingenieur und
Informatiker maßgeblich an dem für
die damalige Zeit revolutionären
Demokratisierungsprozess im Berliner
Softwareunternehmen PSI AG
beteiligt. Nach seinem Rückzug aus
der Wirtschaft widmet sich Saghati
nun dem Schaffen neuer Strukturen
und Netzwerke im Kunst- und
Kulturbereich.
Gabriel Heimler,
der Kurator des Art Express,
vereinigt alle an diesem Projekt
beteiligten Länder in seiner Person:
Der in Paris geborene Maler und
Konzeptkünstler mit
jüdisch-ungarischen Wurzeln lebt
seit 1988 in Berlin. Seine Werke,
die eine Synthese zwischen
Expressionismus und Comics
darstellen, sind inzwischen
Bestandteil vieler öffentlicher und
privater Sammlungen weltweit und
waren schon im Programm von
Sotheby´s in New York vertreten. Den
Berlinern ist er durch diverse
Einzel- und Gruppenausstellungen und
natürlich durch seinen berühmten
Mauerspringer in der East Side
Gallery bekannt.
In
der Gegend des jetzigen Lukács
Bades hatten sich im 12.
Jahrhundert die auf Krankenpflege
spezialisierten Ritter des
Johanniterordens niedergelassen.
Ihnen folgten die Ritterorden von
Rhodos und Malta, die neben ihren
Klöstern auch ein Bad erbauten.
Dieses war zur Zeit der
Türkenherrschaft in Betrieb, wobei
die Türken die Wasserenergie der
Quellen eher für die Herstellung von
Schießpulver und zum Betreiben einer
Mühle nutzten. Nach der
Rückeroberung von Buda gelangte das
Bad in den Besitz der Schatzkammer.
1884 wurde es von Fülöp Palotay
erworben, und damit begann eine
Reihe von Umgestaltungen. Im Laufe
der Zeit wurde ein Kurhotel
hinzugefügt, eine moderne
Hydrotherapie-Abteilung eingerichtet
und das Schwimmbad umgestaltet.
Aus aller Welt kamen Heilung
suchende Pilger angereist, und viele
von ihnen brachten nach
erfolgreicher Heilkur an der Wand
des Badehofes Marmortafeln an, um
ihren Dank für die Genesung
auszudrücken.
Die Trinkhalle des Bades wurde 1937
erbaut. Die erste komplexe
Heilbadbehandlungsstelle
(Tageskrankenhaus) von Budapest
entstand 1979 im Lukács Heilbad. Bei
der Modernisierung des Freibades
1999 wurde anstelle des sog.
Schlammteiches, der bis dahin kaum
benutzt wurde, ein Erlebnispool
eingerichtet, mit Mitreißkorridor,
Unterwasser-Sprudel, Nackendusche,
in die Sitzbänke eingelassenen
Massagestrahlen für den Rücken,
Whirlpool, Geysiren, Sprudelbett und
vielen anderen Neuheiten. Im zweiten
Hof des Bades befinden sich zwei
Schwimmbassins von verschiedener
Temperatur, die auch mit
Wasserfiltern und Umwälzpumpen
ausgerüstet wurden.
12 képzőművész
Berlinből, Budapestről, Párizsból és
Essenből műveik szubjektív tükrében
jelenítik meg a várost ahol alkotnak,
élnek, emigráltak vagy időlegesen
tartózkodtak. A művészenként
kiállított, egységes formátumú három
alkotás különböző stílusirányzatokat
képvisel. Ami közös bennük: az
alkalmazott autófikció, az
elidegenedő emlékezet illetve a
migrációs élmény megjelenítése. Így
válnak az alkotók saját
élményviláguk narratív
megjelenítésével városaik
kultur-követeivé. A sátorszerűen
installált képeket az egyes művészek
életének digitálisan kivetített
rövid dokumentarista összeállítása
egészíti ki.
Gabriel Heimler az ART EXPRESS
művészeti kurátora. Személyben is
képviseli a vándorkiállításon
résztvevő három országot:
magyar-zsidó származású, Párizsban
született, 1988 óta Berlinben él. A
Pop Arthoz közelítő újrealista és
expresszionista képi világot ötvöző
festőművész képei nagy állami- és
magángyűjteményekbe egyaránt
bekerültek és megtalálhatók a
Sotheby’s New York katalógusaiban
is. A berliniek a különböző önálló-
és csoportos kiállítások révén
ismerik, de legnagyobb népszerűségre
az East Side Gallery „Fal-ugró”
(Mauerspringer) című alkotása tett
szert.
Kostenlose
Bademöglichkeit!
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