Zur Simchat Thora Feier:
Botschafter Yoram Ben-Zeev in der Synagoge
Pestalozzistraße
Bilder aus Berlin, © Margrit Schmidt
Am Abschluss des Laubhüttenfests
beginnt Simchath Torah, das Fest der Torahfreude. Dieses wird erst seit dem
9. Jahrhundert (allg.Z.) explizit gefeiert. Seit jeher findet zu diesem
Zeitpunkt jedoch der jährliche Zyklus der
Paraschoth, der wöchentlichen Torahlesungen, seinen Abschluss.
Simchat Torah folgt direkt auf
Schmini Azereth, d.h. ein Feiertag folgt dem nächsten. Beim Lichtzünden wird
deshalb Feuer von einer bereits vorhandenen Flamme genommen - nach Einbruch
der Dunkelheit, denn an Feiertagen ist es nicht erlaubt neue Flammen zu
erzeugen.
Der Segensspruch lautet wie immer:
"Gelobt Du, Ewiger, unser G'tt, König der Welt, der uns geheiligt mit seinen
Geboten und uns geboten anzuzünden die Kerze des Festtages". "Barukh Atah
-''''- Elohejnu Melekh haOlam, ascher kidschanu beMizvothav vezivanu
lehadlik Ner schel Jom tow!"
Die letzte Passage der Torah (der
Abschluß des Buches haDewarim, das V. Buches Mose) wird gelesen und die
erste Passage des Buches
beReschith (das I.Buch Mose) folgt.
Zur Feier des Tages werden (schon am
Erew Simchath Torah) alle vorhandenen Torahrollen, aus dem "Schrank des
Heiligen" = "Aron haKodesch" herausgehoben und unter Tanz und Gesang finden
sieben Umzüge statt. An diesen Hakofoth nehmen auch die Kinder teil,
anstelle der Torahrollen tragen sie Fähnchen mit Abbildungen der Torah. Am
Morgen des Simchath Torah werden die Umzüge wiederholt. Anschließend findet
die feierliche Beendigung der Torahlesung (diese ehrenvolle Aufgabe nimmt
der zur Lesung aufgerufene Chatan Torah "Bräutigam der Torah" wahr, und
gleichzeitig der Neubeginn der Lesung (diese ehrenvolle Aufgabe nimmt der
zur Lesung aufgerufene Chatan Berschith "Bräutigam am Anfang" wahr) mit dem
1. Buch der Torah statt.
Durch die Zuweisung der Funktion der
Chatanim ist es der Gemeinde möglich einzelne Mitglieder in besonderer Weise
Ehre zu erweisen, grundsätzlich wird an diesem Tage aber jeder am
G'ttesdienst teilnehmende Mann zur Torahlesung aufgerufen! Ebenso werden
alle Kinder unter dem Bar Mizvah-Alter gemeinsam zur Torahlesung aufgerufen,
dies unter der Aufsicht eines Erwachesenen, der die Ehre hat Chatan kol
haNe'arim ("Bräutigam aller Jugend") zu sein. Er beschenkt die Kinder
anschließend mit Süßgkeiten und soll ihre Liebe zur Torah fördern. Die drei
Chatanim bewirten anschließend die gesamte Gemeinde, falls dazu nicht die
Synagogengemeinde insgesamt einlädt.
Nach der Feier geht man zu Kidusch und
Mittagstisch, am Abend, d.h. nach Einbruch der Dunkelheit wird die
"Festwoche" durch die "Hawdalah" abgeschlossen.
In Israel und den meisten liberalen
Gemeinden der Galuth (Diaspora), werden Schmini Azereth und Simchath Torah
als ein Feiertag begangen. Bereits am Abend des letzten Halbfeiertages (Hoschana
rabah) finden Torahumzüge mit Gesang und Tanz statt. Am Morgen des
22.Tischri (in der Galluth Schmini Azereth) wird dann die Tfilath haGeschem
als auch der Jiskor abgehalten und direkt anschließend beginnen die sieben
Hakafoth mit den Torahrollen. Besonders in Israel hat es sich eingebürgert
die Feiern mit musikalischen Darbietungen zu krönen. Zur Hawdalah finden
Hakafoth häufig im Freien statt. In den Höfen der Synagogen und auf größeren
Plätzen spielen Kapellen, es wird zu Tanz und Gesang gebeten.
Bilder aus Berlin:
Sukoth bei
Chabad und am Hüttenweg
Sieben Tage sollt ihr in Laubhütten wohnen...
Bilder aus Berlin |