Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. präsentiert:
Gedenkausstellung für den Fotografen Henry Ries
Mit seinen Foto-Reportagen "Unvergessliche Momente
Holocaust Überlebender", Rothschild Spital, Wien 1947, und Exodus, Hamburg
1947
Eröffnung am Mittwoch, den 19. September 2007, um 19.00
Uhr
Ausstellung vom 20.09. – 28.10.2007
Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr, Eintritt frei, Ausweis erforderlich
Begrüßung Gisela Kayser, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.
V.
Einführung André Schmitz, Staatsekretär für Kultur beim Regierenden
Bürgermeister von Berlin
Wanda Ries Worte über Henry Ries
Jonah Thomas, USA Solo Cello
Einführung zum Ausstellungsthema "Exodus und Rothschild":
Helmuth F. Braun, Leiter Ausstellungen Jüdisches Museum
Berlin Zehlendorf, 21.8.1947, Flüchtlingslager
Teltower Damm. Nach Shanghai emigrierte Berliner Juden kehren zurück.
Foto: Henry Ries/The New York Times, Copyright ©
The New York Times
Mit der Befreiung Deutschlands von der
nationalsozialistischen Herrschaft am 8. Mai 1945 war der Holocaust zu Ende,
aber nicht der Leidensweg der jüdischen Überlebenden. Das Wiener Rothschild
Spital wurde nach Kriegsende zum provisorischen Flüchtlingslager und zum
Mittelpunkt des jüdischen Lebens. Im Rothschild Spital konnten die
Emigranten sich austauschen und alle weiteren Schritte beraten, die sie nach
Palästina führen sollten. Manche warteten auf die Gründung eines jüdischen
Staates, andere versuchten illegal auf einem der zahlreichen
Transportschiffe nach Palästina einzuwandern.
Im Sommer 1947 steuerte das Schiff "Exodus" illegal Palästina
an, das in Südfrankreich mit 4.500 jüdischen Flüchtlingen aufgebrochen war.
Es wurde von der britischen Navy gewaltsam an der Landung gehindert und samt
seinen Passagieren zur Rückkehr nach Europa gezwungen. Im Hafen von Hamburg
wurden die Passagiere mit Gewalt von Bord gebracht und in das DP (Displaced
Persons)-Lager Pöppendorf überstellt.
Der Fotograf Henry Ries hatte die seltene Möglichkeit, diese
über das Kriegsende hinaus anhaltende Tragödie auf seinen Fotografien
festzuhalten. Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus zeigt anlässlich des 90.
Geburtstages von Henry Ries und 60 Jahre nach den Geschehnissen eine Auswahl
seiner Fotografien.
Henry Ries, 1917 in Berlin geboren, emigrierte 1938 in die
USA und war 1947-51 Fotojournalist für die New York Times in Europa. Er
berichtete über das Alltagsleben der Deutschen in einem zerstörten Land,
über die Berliner Blockade und über das Schicksal der Displaced Persons, den
jüdischen KZ–Überlebenden und den Flüchtlingen aus Osteuropa. 1952-55
Studiochef des Büros der New York Times, in New York. 1955-95 Inhaber eines
Foto–Studios für Werbefotografie und Design in New York. Seine Fotografien
waren in zahlreichen Ausstellungen weltweit zu sehen. 1999 erhielt er den
Ehrentitel Professor und 2003 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Henry
Ries starb 2004 im Staate New York.
Rotkreuzschwester mit Flüchtlingskindern auf dem Weg ins DP-Lager Pöppendorf
9.9.1947
Foto: Henry Ries/The New York Times, Copyright © The New York Times
Eine Auswahl
der Fotografien von Henry Ries ist im Parthas Verlag erschienen:
Henry Ries – Ich war ein Berliner,
Erinnerungen eines New Yorker Fotojournalisten,
220 Seiten, Euro 19,80.
Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin
Eintritt frei, Ausweis erforderlich |