Frieden in Nahost:
DGB Bildung am Werk?
"Unser Motto: Kompetent ausbilden, fortbilden und beraten"
heißt es auf der Webseite des DGB Bildungswerk Bayern. Und: "Das DGB
Bildungswerk hat sich selbstverpflichtet, durch die Bildungsarbeit
demokratische, pluralistische Ziele und Inhalte zu unterstützen und zu
fördern." Das ist schön zu hören, nur wie sieht es mit der Umsetzung aus?
Wie sieht dieses Motto bei einem Thema wie "Frieden in Nahost" aus?
So lautet nämlich - versehen mit einem Fragezeichen - der
Titel eines Seminars, das das
DGB Bildungswerk Bayern
am 18. Juli 2007 in München anbietet. Der Ankündigungstext ist so
haarsträubend und tendenziös, das man sich nur erstaunt die Augen reiben
kann, wie der DGB so etwas auf seine Fahnen schreibt.
"Frieden in Nahost?" wird von einem "alten Bekannten" angeboten. Referent
Heinz Vestner ist haGalil schon vor gut vier Jahren begegnet, damals mit
einem die
Geschichte verdrehenden, Fakten verfälschendem, eindeutig anti-israelisch
hetzerischem Artikel bei der Microsoft Enzyklopädie Encarta.
Seitdem ist Heinz Vestner offensichtlich nicht klüger
geworden, im Gegenteil. Aus dem Friedensprozess ist nichts geworden, heißt
es im Ankündigungstext des Seminars richtig. Aber jetzt: "Die Israelis haben
kaltblütig ihre Siedlungspolitik fortgesetzt, eine bis zu 8 m hohe Mauer
gegen die Palästinenser errichtet und den Libanon - wiedermal - angegriffen.
Dieses "Spiel" läuft seit 1948. Ist es da ein Wunder, dass
Palästinenserorganisationen wie Hamas und Hisbollah immer mehr Zulauf
haben?" Da ist sie wieder, die einseitige Sicht des
Heinz Vestners, die Selbstmordanschläge und Terror von palästinensischer
Seite rechtfertigt und zu diesem Zweck gerne mal die Fakten verbiegt. Es
soll hier aber nicht diskutiert werden, warum Israel eine Mauer errichtet,
oder wer den Zweiten Libanonkrieg begonnen hat, das kann glücklicherweise
jeder Leser selbst überprüfen. Israel scheint auch einzige Akteur in Nahost
zu sein, von Syrien, dem iranischen Einfluss und all jenen Faktoren, die
gerade im letzten Jahr hochgekocht sind, scheint Herr Vestner nichts gehört
zu haben. Schade nur, dass sich der DGB auf derartige antiisraelische
Propaganda einlässt.
Wer noch Zweifel an Vestners Gesinnung hat, der
Ankündigungstext hält noch ein besonders Schmankerl bereit. "Wer Gewalt sät,
wird immer Gewalt ernten", lässt uns Vestner noch ahnungsschwanger wissen
und schließt: "Wieso eigentlich ist die Todesursache Arafats bis heute
"unbekannt"?", womit er wohl andeuten möchte, dass er, Vestner, hierzu
Genaueres wisse.
Was auch immer er damit meinen mag, er glaubt noch immer an üble jüdische
Machenschaften, und zwar nur an jüdische. Hamas, Fatah, Hisbollah, Jihad
islami, alle kann man verstehen, nur Israels Handeln ist verwerflich.
Vesters Israelhass ist so offensichtlich, dass man sich doch fragen muss,
wie es sein kann, dass ein so eindeutig tendenziöses Seminar beim DGB
Bildungswerk stattfinden kann? Microsoft Encarta hat
damals reagiert und den Artikel entfernt. Bleibt zu hoffen, dass auch der
DGB Einsicht zeigt. Ein Referent wie Heinz Vestner gehört nicht in ein
demokratisches Bildungswerk. |