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Ein Blick in "Zur Zeit":
Friedrich Romig und der "Messiaskönig"

Von Karl Pfeifer

Andreas Mölzer ist nicht nur Europaabgeordneter der FPÖ, sondern vertritt auch den Kärntner Heimatdienst in Brüssel, außerdem gibt er die Wiener Wochenzeitung "Zur Zeit" heraus, in der gelegentlich auch antisemitische Texte erscheinen.

Immer wieder beglückt Friedrich Romig die Leser von "Zur Zeit" mit seiner Prosa, so auch am 6. Oktober mit einem zweiseitigen Gustostück "Das Warten auf den "Messiaskönig" / Das "Ende der Tage" nach jüdischen Vorstellungen".

Der Völkische Beobachter vom 4. September 1939 hatte die jüdische Weltverschwörung explizit für den Krieg verantwortlich gemacht. Die Schuld an diesem Kriege trugen "die internationale jüdische Hochfinanz, ihr freimaurerischer Generalstab und ihre bezahlten Marktschreier vom Schlage der Churchill, Eden, Duff Cooper und King-Hall, an denen die Völker des Westens einst – nach ihrem grausamen Erwachen –blutige Rache nehmen werden."

Friedrich Romig behauptet heute allen Ernstes: "Die biblisch-jüdischen Vorstellungen vom "Ende der Tage" bestimmen heute die Weltpolitik. Die These scheint auf den ersten Blick ganz unwahrscheinlich, ja absurd zu sein, doch bei näherem Hinsehen und Nachdenken erweist sie sich als Schlüssel zum Verständnis von Hegemonialbestrebungen, kriegerischen Auseinandersetzungen, Terroranschlägen, Globalisierungs- Beherrschungs-, Sicherheits- und Überwachungsstrategien, mit den wir täglich konfrontiert sind und die tief in alle unsere Lebensbereiche eingreifen."

Romig glaubt, dass die theologische Abhandlung des  "Wimbledoner Rabbi Nissan David Dubov aus der für die Politik der USA und Israels höchst einflussreichen Chabad-Lubawitsch-Bewegung", die sich auf Maimonides beruft, die Geschicke der Welt beeinflussen wird, denn "Der Messiaskönig wird spätestens im Jahr 2240 erscheinen." 

Einen ähnlichen Realitätsbezug hat der Hinweis auf  "Ralph Peters, einer der berühmt-berüchtigten zionistischen Strategen Washingtons", ein ehemaliger Major der USA-Armee, der alles andere als ein Zionist ist und die Errichtung eines kurdischen Staates und die Zerschlagung einiger Staaten im Nahen Osten befürwortet.

Romig greift tief in die antisemitische Schublade und bemüht sich nichts auszulassen und sei es noch so abstrus oder absurd. Da wird Ariel Sharon unterstellt, er hätte behauptet: "We, the Jewish poeple [sic!], control America, and the Americans know it". Romig bemüht John M. Mersheimer und Stephen Walt, um eine zionistische Herrschaft über die USA zu "beweisen". Doch damit nicht genug.

Romig sieht die Juden als Weltbeherrscher: "Und das eben gilt nicht nur für Amerika, sondern für die ganze Welt. "Die Europäer mögen sechs von zwölf Millionen Juden ermordet haben, doch heute beherrschen die Juden die Welt", ließ der [ehemalige K.P.] malaysische Ministerpräsident Mahatir auf der Konferenz islamischer Staaten (Oktober 2003) verlauten und erhielt dafür stürmische Ovationen." Was natürlich für Friedrich Romig Beweis genug ist. Denn "Zahlreiche Kräfte fördern in ihren eigenen Gesellschaften die "Zionisierung", oft genug unter so unverfänglichen Decknamen wie "Aufklärung", Befreiung, Säkularisierung, zivilgesellschaftliche Entwicklung, Globalisierung, Unionisierung, Demokratisierung, Liberalisierung, Gleichstellung und Ent-Diskriminierung."

Romig kommt auch zur überraschenden Erkenntnis: Das Christentum zählt nicht, es hat keine "frontbildende Kraft" mehr und findet sich im Judentum aufgehoben."

Er weiß, so wie es schon die Nationalsozialisten wussten, wer an allem schuld sei und beantwortet diese Frage genauso eindeutig. Israel wird dabei zur Projektionsfläche, bei der immer wieder paranoide und antisemitische Phantasien zum Vorschein kommen. So  gilt die Unterstützung Israels durch die USA als Indiz für eine jüdische Weltverschwörung. Die als bedrohlich empfundenen Auswirkungen einer Globalisierung werden dazu genutzt, antisemitische Ressentiments zu schüren. Juden bilden ein nahezu idealtypisches Feindbild: Sie sind personifizierbare Angriffsfläche. Gleichzeitig dient der Verweis auf vermeintlich im Verborgenen verschwörerisch agierende Juden sowohl zur Diskreditierung der parlamentarischen Demokratie als auch zur "schlüssigen" Erklärung welt- und gesellschaftspolitischer Phänomene.

hagalil.com 18-10-2006

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