Nachschubkonvois:
Syrien versorgt die Hisbollah immer noch mit Raketen
Nachrichtenartikel von Amos Harel, Ha'aretz, 13.08.2006
Übersetzung Daniela Marcus
Im Versuch, der Hisbollah bei ihrem Krieg gegen Israel zu
helfen, fährt Syrien mit seinen Bemühungen fort, große Mengen an
Kriegesmaterial –inklusive Raketen- in den Libanon zu bringen, sagte eine
ranghohe Quelle der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) am Samstag
gegenüber Ha’aretz.
Gemäß dieser Quelle hatte die israelische Luftwaffe Erfolg damit, die
Waffenlieferungen teilweise einzudämmen. Doch Geheimdienstinformationen
zeigen, dass es Nachschubkonvois möglich war, von Syrien aus in den Libanon
zu gelangen.
Gemäß der IDF-Quelle sind syrische Armee- und Geheimdienstoffiziere in den
Waffenschmuggel verwickelt, und laut der Quelle ist es unwahrscheinlich,
dass dieser Schmuggel ohne die explizite Unterstützung des Regimes in
Damaskus geschieht. Zwei spezifische Waffentypen, nämlich
Panzerabwehrraketen und Raketen, die zum Beschuss israelischer Zivilisten
verwendet werden, erregen dabei besondere Besorgnis.
Die syrische Armee befindet sich derzeit insbesondere auf den Golanhöhen in
höchster Alarmbereitschaft seit dem Libanonkrieg im Jahr 1982, wobei die
Kampfbereitschaft hauptsächlich defensiv ist. Doch die IDF schließt die
Möglichkeit nicht aus, dass Damaskus während der Schlussphase des Krieges
eine begrenzte Bodenoperation initiieren wird. Eine solche Aktion würde aus
syrischer Sicht dazu dienen, die syrische Position gegen Ende der
derzeitigen Konfrontation zu verbessern und Israel zwingen, Verhandlungen
über eine umfassendere diplomatische Initiative, die die Rückgabe der
Golanhöhen an Syrien einschließen würde, zu beginnen.
Ein Teil des Verteidigungseinsatzes der IDF dient dazu, eine solche
Bedrohung aufzuheben. Hierzu gehören der Einsatz von Flugabwehrraketen in
Haifa und der Sharonebene, um mögliche Abschüsse von syrischen
Scud-Boden-Boden-Raketengeschossen auf israelische Städte abzuwehren.
Eine weitere Entwicklung des Krieges zeigte sich bei jüngsten Kämpfen:
Israelische Truppen entdeckten die Leichen von einer Anzahl von Kämpfern,
die anscheinend zur iranischen Revolutionsgarde gehören. Es wurden keine
Dokumente bei den Toten gefunden, die eine Identifizierung möglich gemacht
hätten, doch Tätowierungen lassen darauf schließen, dass die Toten zu dieser
iranischen Truppe gehörten. Gemäß IDF-Quellen hat der Iran mehrere Dutzend
Kämpfer der Revolutionsgarden in den Libanon geschickt, um die Hisbollah zu
unterstützen.
hagalil.com 13-08-2006 |