antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Lapid über Krieg und Holocaust:
Die Lehre heisst Verteidigung

Anlässlich seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden von Jad Vashem brachte M'ariw ein Interview von Arik Weiß mit Tommy Lapid

Weiss: Welche Wege gibt es Ihrer Meinung nach, sich mit der Erscheinung des Antisemitismus auseinanderzusetzen.

Lapid: "Das Problem ist nicht nur der Antisemitismus, sondern die Holocaustleugnung. Deshalb ist ja die Arbeit von Jad Vashem so wichtig, da mit ihr die Erinnerung bewahrt wird. Die größte Befürchtung ist, dass sich die junge Generation nicht mehr erinnern wird, dass der Holocaust ganz einfach in Vergessenheit geraten wird. Deshalb messe ich der Schule in Jad Vashem sehr große Bedeutung bei, in der Jugendliche und Studenten unterrichtet werden. Ich beabsichtige nicht, große Veränderungen vorzunehmen, dazu bin ich auch nicht befugt. Ich hoffe jedoch, meine Beziehungen zu nützen, um Gelder zu beschaffen, und meine Medienbegabung einzusetzen, um das Holocaustbewusstsein in aller Welt zu stärken".

Wie setzt man sich mit der Tatsache auseinander, dass riesige Spenden für die Verewigung gesammelt werden, während viele der Überlebenden in Armut leben und Hunger leiden?

"Das ist ein Argument, das in der Geschichte häufig vorgebracht wird, und zwar jedes Mal, wenn in Notzeiten ein großes Projekt angegangen wird. So war es, als in Frankreich die Notre Dame Kirche gebaut wurde, und die Menschen unter Armut litten, und so war es auch, als man in Tel Aviv das Mann-Auditorium errichtete, obwohl die Neueinwanderer noch in Zelten lebten. Es kann sein, dass solche Projekte mit aktuellen Notzeiten zusammenstoßen, aber das nimmt ihnen nichts von ihrer Bedeutung. Gleichzeitig kamen mit der russischen Einwanderung Holocaustüberlebende nach Israel, für die gesorgt werden muss."

Aber handelt es sich hier nicht schon um ein Symptom? Kein Regierungsvertreter war z.B. bei der Beerdigung des Nazijägers Simon Wiesenthal anwesend, und auch ein Grabstein wurde ihm erst neun Monate nach seinem Tod gesetzt.

"Ich glaube nicht, dass es sich um ein Symptom handelt. Hin und wieder gibt es natürlich Vernachlässigung und Ungerechtigkeit, aber nicht mehr als das. Ich glaube, ich habe sehr viel zur Verherrlichung von Raoul Wallenberg beigetragen, der übrigens meine Mutter gerettet hat. Man kann also nicht von einem Symptom sprechen. Wir vergessen nicht."

Sie werden nun sicherlich an unzähligen Debatten über den Holocaust teilnehmen. Wie setzt man sich mit den internationalen Vorwürfen auseinander, gerade diejenigen, die den Holocaust durchgemacht haben, verhielten sich nun grausam zu den Palästinensern?

"Als Regierungsmitglied traf ich fast jede Woche mit Vertretern aus aller Welt zusammen, und bei den Europäern wurde das jedes Mal angesprochen: Wie können die Juden, die den Holocaust durchgemacht haben, den Palästinensern so etwas antun? Meine Antwort lautete meist wie folgt:

'Wenn Sie uns sagen, wir sollten auf dem Weg zum Frieden Risiken eingehen, dann verstehen Sie nicht, dass wir uns solche Risiken nicht erlauben können. Sechs Millionen Juden sind im Holocaust ermordet worden, und Sie haben keinen Finger gerührt. Wenn noch einmal sechs Millionensterben, dann werden Sie allerhöchstens Waisenhäuser für jüdische Kinder eröffnen.'

Ich habe übrigens niemals eine Antwort darauf erhalten. Sie haben dann einfach geschwiegen. Es verblüfft mich immer wieder, dass sie ihre Doppelmoral nicht erkennen: ob die USA, die die Verfassung ignorieren, sobald ihnen Gefahr droht, oder Holland, das nach der Ermordung des Regisseurs Theo van Gogh durch Moslems seine berühmte Toleranz gegenüber Ausländern mit einem Schlag verloren hat. Gleichzeitig heißt das nicht, dass wir unsere Humanität nicht bewahren müssen. Aber man muss sie immer wieder an den Holocaust erinnern. Es erwartet mich sehr viel Arbeit."

Geschmacklosigkeit in Jad vaSchem:
Eine Provokation namens Lapid
Deutliche Worte gegen die Ernennung von Tommy Lapid zum Vorsitzenden der Gedenkstätte Jad vaSchem...

Pogrom in Polen:
Kielce nach 60 Jahren
Sie waren Flüchtlinge. Holocaustüberlebende. Polnische Juden auf dem Weg nach Eretz Israel oder zum Wiederaufbau ihres Lebens im zerstörten Polen...

hagalil.com 08-08-2006

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved