Enttäuschung über die Regierung:
Familien der Entführten warten noch immer
"Eine große und schwere Enttäuschung", so bezeichnete
gestern Benny Regev, der Bruder des entführten Soldaten Eldad Regev, das
Gefühl der Familie über die von Israel akzeptierte Resolution des
UN-Sicherheitsrats. Familie Regev
und die Familie des entführten Soldaten Ehud Goldwasser trafen sich gestern
mit Ministerpräsident Ehud Olmert und Verteidigungsminister Amir Peretz, um
aktuelle Informationen über die UN-Resolution zu erhalten.
Nach Angaben Regevs fühlten sich die Familien nach dem Treffen nicht gerade
aufgemuntert. "Morgen früh oder in einigen Tagen werden alle israelischen
Soldaten aus dem Libanon abziehen. Die einzigen beiden, die dort bleiben
werden, ohne Waffen, sind mein Bruder und Udi", so Regev.
Seiner Meinung nach überlässt die Formulierung der UN-Resolution die
Heimkehr der Geiseln dem Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah.
"Wir sind von der Güte Nasrallahs abhängig und das ist eine sehr schlechte
Situation", so Benny Regev.
Shlomo Goldwasser, der Vater von Ehud, sagte, dass sich für seine Familie
nach dem Gespräch nichts geändert habe. Sie hätten nichts Neues erfahren.
"Wir haben wieder all die Auslegungen über die Resolution gehört. Ich bin
kein Jurist und auch kein Rechtsanwalt. Ein Versuch wird es zeigen", so
Regev.
Er erklärte, dass man sich derzeit im Krieg befände und die Familie daher
keine Erklärungen überstürzen wolle. Der Vater erklärte, dass seiner Meinung
nach die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Entführten zurückgeholt werden,
gering sei, solange noch der Krieg andauere. Er glaubt, dass nur
Verhandlungen über die Freilassung der libanesischen Gefangenen zur
Freilassung der Verschleppten führen können.
Ministerpräsident Olmert sagte den beiden Familien, dass er einen Vertreter
ernannt habe, der die Informationen über die entführten Soldaten und deren
Rückkehr zusammenfasst. Die beiden Familien hatten den Eindruck, dass der
Regierungschef Verhandlungen über deren Heimkehr zustimmt.
"Trotz allem gibt uns das ein Gefühl von Optimismus und wir werden den
öffentlichen Kampf für die Heimkehr von Udi und Eldad fortsetzen, und auch
von Gilad Shalit, der sich in den Händen der Hamas in Gaza befindet", so die
Angehörigen.
Gestern richteten sie eine Internetseite für die Entführten ein. Die Adresse
lautet: www.habanim.org
hagalil.com 15-08-2006 |