Israelischer Soldat entführt:
Überfall auf einen israelischen Armeeposten
Auszüge aus einem Artikel von Amos Harel und Avi
Issacharoff, Ha'aretz, 25.06.2006
Übersetzung Daniela Marcus
Zwei Soldaten der israelischen Verteidigungsarmee (IDF)
wurden getötet und einer entführt, als die Hamas und weitere bewaffnete
palästinensische Gruppen am frühen Sonntagmorgen vor Sonnenaufgang einen
israelischen IDF-Posten auf israelischem Gebiet nahe der Grenze zum
Gazastreifen überfielen.
Die beiden Soldaten wurden getötet als eine Panzerabwehrrakete auf den
Panzer geschossen wurde, in dem sie saßen. Auch der entführte Soldat und ein
weiterer, der schwer verletzt wurde, befanden sich in diesem Panzer.
Später wurden die Namen der beiden gefallenen Soldaten veröffentlicht. Es
handelt sich um den 21jährigen Oberleutnant Chanan Barak aus Arad und um den
20jährigen Oberfeldwebel Pavel Slutsker aus Dimona. Der entführte Soldat ist
der 19jährige Unteroffizier Gil’ad Schalit aus Mitzpeh Hilah bei Karmiel.
Der Leiter der Personalabteilung der IDF, Generalmajor Elazar Stern, teilte
Familie Schalit mit, ihr Sohn sei "auf den Beinen" entführt worden, somit
wisse man, dass er fähig sei zu gehen.
Der entführte israelische Soldat
Gil'ad Schalit
Foto: Ha’aretz |
Arabische diplomatische Quellen, die in die Bemühungen, den
Soldaten freizulassen, involviert sind, berichteten, dass er bei guter
Gesundheit sei. Diese Information widerspricht einer früheren
Radioübertragung aus Gaza. Ein Sender, der sich selbst als
Volkswiderstandskomitee bezeichnete, behauptete, der entführte Soldat habe
Bauchverletzungen sei jedoch in stabiler Verfassung. (…)
Der Generalstabschef der IDF, Dan Halutz, sagte am Sonntagnachmittag, laut
Informationen, die die Armee habe, sei der Soldat am Leben. "Hamas ist
buchstäblich von Kopf bis Fuß in die Sache verwickelt", sagte Halutz
außerdem während einer Pressekonferenz. "Der Soldat ist am Leben, und
deshalb tragen sie (die Hamas) die Verantwortung für sein Schicksal",
erklärte er. (…)
Außenministerin Tzipi Livni sprach mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan und
mit der US-amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice und bat sie, den
Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, zu
drängen, die Freilassung Schalits zu sichern. Sie übermittelte auch die
Botschaft, dass Israel diese Entführung als Test für Abbas' Führungsstärke
betrachte und von ihm erwarte, in Gaza zu bleiben um zu helfen, die Krise zu
lösen. Livni sprach auch mit Kollegen der Europäischen Union. (…)
Kurz nach dem Angriff am frühen Morgen drangen Panzer und Truppen der IDF in
den Gazastreifen ein. (…) Militärquellen sagten, das Eindringen sei Teil der
Suche nach dem vermissten Soldaten gewesen. (…) Später am Tag versuchten IDF
und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet den entführten Soldaten durch
Geheimdienstinformationen zu lokalisieren. Zusätzlich versetzte die IDF ihre
Spezialeinheiten in Alarmbereitschaft. (…)
Die etwa acht Terroristen, die den Angriff ausführten, erreichten den Posten
über einen Tunnel, der unter der Grenze hindurch gegraben worden war. Ein
Sprecher der IDF sagte zum Hergang des Vorfalls: "Sie (die Terroristen)
teilten sich in drei Gruppen auf. Eine griff einen gepanzerten
Mannschaftswagen an. Dieser war leer. Eine andere Gruppe griff einen Panzer
mit Granaten an…. und verursachte zwei Tote und einen Schwerverletzten. Zwei
weitere eröffneten Gewehrfeuer auf eine andere Position…. Dann kehrten sie
nach Gaza zurück…. Wir haben zwei Tote, drei Verletzte und einen vermissten
Soldaten." (…)
Bewaffnete Gruppen haben in der Vergangenheit entführte israelische Soldaten
–tot oder lebendig- als "Verhandlungsobjekt" für die Freilassung
palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen benutzt.
Das Volkswiderstandskomitee sagte, zwei Bewaffnete seien bei dem Angriff
getötet worden. (…) Von den überlebenden Terroristen nimmt man an, dass sie
in den Gazastreifen zurück geflohen sind, nachdem sie ein Loch in den
Sicherheitszaun gesprengt hatten. (…)
Iz a-Din al-Qassam, der militärische Flügel der Hamas, sagte, er habe
geholfen, den Angriff auszuführen. Auch das Volkswiderstandskomitee war
beteiligt und außerdem eine relativ unbekannte Gruppe, die sich "Armee des
Islam" nennt. Es ist noch unklar, wer genau sich hinter der "Armee des
Islam" verbirgt. Palästinensische Sicherheitsquellen glauben, die Gruppe
identifiziere sich mit der Hamas, sei aber noch extremer. (…)
Erst am Samstag waren Abbas' Fatah-Partei und Hamasoffizielle zu einer
Übereinstimmung gekommen, nach der "Widerstands"-Operationen auf Gebiete,
die Israel seit dem Sechstagekrieg im Jahr 1967 besetzt, begrenzt werden
sollten.
AUFRUF ZUR T'FILAH!
Sa'akti
elekha!
Die Befreiung der Gefangenen ist eine
unserer heiligsten Aufgaben. Bitte regen Sie in Ihrer Gemeinde die
Einschaltung der folgenden Gebete (z.Bsp. zu Minchah Freitag-Abend) an...
hagalil.com 25-03-2006 |