Umfrage für 2002-2004:
44% der jüdischen Israelis sind säkular, 8% ultra-orthodox
Artikel von Moti Bassok, Ha'aretz, 10.04.2006
Übersetzung Daniela Marcus
In einer Umfrage des israelischen Zentralbüros
für Statistik während der Jahre 2002 bis 2004 definierten sich 44%
der jüdischen Israelis ab 20 Jahren als säkular; 27% bezeichneten
sich als traditionelle Juden, 12% als traditionell praktizierend; 9%
als orthodox und 8% als ultra-orthodox.
In der Umfrage wurde eine hohe Rate von Säkularisierung -63%- unter
im Land geborenen Israelis bzw. unter Israelis europäischen oder
nordamerikanischen Ursprungs festgestellt. Verglichen damit
bezeichnen sich 33% der aus Asien stammenden und 25% der aus Afrika
stammenden Israelis als säkular.
Die Religiosität von Immigranten, die ab 1990 ins Land kamen, ist
niedrig im Vergleich zu Juden, die in Israel geboren wurden.
32% der Juden, die sich selbst als säkular definieren, zeichnen sich
durch eine höhere Bildung aus.
Im Jahr 2004 bezeichneten sich 81% der israelischen Bevölkerung als
jüdisch; 12% als moslemisch; 3,5% als christlich (sowohl Araber wie
Nicht-Araber); 1,5% als drusisch; 1,5% als atheistisch und weitere
0,5% als Mitglieder einer anderen Religion.
Unter der arabischen Bevölkerung definierten sich 11% als sehr
religiös; 49% als religiös; 21% als nicht sehr religiös und 18% als
überhaupt nicht religiös.
Je geringer der Grad an Religiosität unter den Arabern ist, desto
höher ist die Rate der arabischen Frauen im Arbeitsalter, die einer
Beschäftigung nachgehen: 5% unter den sehr religiösen und 36% unter
den nicht-religiösen. Die Rate arabischer Frauen in Vollzeitarbeit
ist unter den nicht-religiösen 12 mal höher wie unter den sehr
religiösen: 25% verglichen mit 2%.
Unter Israels Christen bezeichnen sich 32% als nicht religiös. Bei
den Drusen sind es 48%, die nicht religiös sind.
Die Umfrage fand keinen bedeutenden Unterschied im Grad der
Religiosität von jüdischen Männern und Frauen. In anderen Religionen
tendieren jedoch die Frauen mehr zur Religiosität.
Die Umfrage unter den Juden zeigte, dass sowohl die Rate der
ultra-orthodox Orientierten wie diejenige säkular Denkender mit dem
Alter abnimmt. Ein Gefälle der Religiosität unter Juden wird von
einem Ansteigen des Pro-Kopf-Einkommens begleitet. Allerdings haben
diejenigen, die sich selbst als traditionell praktizierend
bezeichnen, weniger Einkommen als die orthodoxen oder
ultra-orthodoxen Juden.
Unter den ultra-orthodoxen Juden definieren 58% der Männer Studieren
als ihre Hauptaktivität, verglichen mit 9% aller anderen jüdischen
Männer. Beinahe dreiviertel aller Ultra-orthodoxen (72%) leben in
einem Haushalt, in dem das monatliche Pro-Kopf-Einkommen bis zu
2.000 NIS (ca. 350,00 €) beträgt. Bei den säkularen Juden sind es
20% und bei den orthodoxen Juden 36%.
hagalil.com 11-04-2006 |