20.000 Euro für Musik, Film, Literatur, Bildhauerei und
Malerei:
Stiftung Zurückgeben fördert jüdische
Künstlerinnen Berlin, 7. März 2006:
Der Vorstand der Stiftung ZURÜCKGEBEN gab heute die jüdischen
Künstlerinnen bekannt, die in diesem Jahr mit Projektzuschüssen in
Höhe von insgesamt 20.000 Euro unterstützt werden. Zu den zehn
Frauen gehören u. a. die Sängerin Nizza Thobi, die Schauspielerin
Ariella Hirshfeld und die Bildende Künstlerin Silvia Dzubas. Die
Auswahl traf eine Jury, der jüdische Frauen aus Kultur und
Wissenschaft angehören. Nizza Thobi, in
Israel geborene und in München lebende Sängerin, nimmt mithilfe der
Förderung die CD "jiddisch is gor nischt asoj schwer – von Wilna
nach Jerusalem" auf. Die erste Präsentation der CD mit vertonten
Gedichten von jüdischen Autoren findet am 18. März im Münchener
Carl-Orff-Saal, am 5. Mai 2006 im Shake Theater in Berlin statt.
Weitere Informationen unter
www.nizza-thobi.com.
Die Schauspielerin Ariella Hirshfeld, zu sehen im Film "Zeit der
Wünsche", der 2005 den Grimme-Preis erhielt, verwirklicht eine
szenische Lesung des Buchs "Wir wollen beide hier leben". Im
Mittelpunkt steht die Freundschaft zwischen einer jüdischen Israelin
und einer Palästinenserin in Jerusalem zur Zeit der zweiten
Intifada.
Die Berliner Malerin Silvia Dzubas kann durch die
Förderung einen Katalog zur Ausstellung "Juchzen und Stille"
produzieren. Ihre Farbflächen-Bilder sind ab dem 3. April 2006 in
der Berliner Galerie Nering und Stern zu sehen. Die Ausstellung wird
am 2. April um 15.00 Uhr mit einem Einführungsvortrag von Frau Dr.
Mann – Kunstwissenschaftlerin aus Berlin – und dem Cellospiel von
Clemens Goldberg eröffnet. Weitere Informationen unter
www.dzubas.de.
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN ist die einzige Institution
in Deutschland, die ihren Schwerpunkt in der Förderung jüdischer
Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen hat. Sie wurde 1994 u. a. von
Irene Anhalt, Birgit Rommelspacher und Hilde Schramm errichtet. Im
Wissen um die Zerstörung der Arbeits- und Existenzmöglichkeiten von
Juden und Jüdinnen während des Nationalsozialismus fördert sie die
Nachkommen der kollektiv Geschädigten. Da von der Entrechtung,
Ausplünderung und Beraubung der Juden viele Deutsche direkt oder
indirekt profitierten, bietet die Stiftung den Erben der
historischen Ereignisse die Möglichkeit, durch Spenden und
Zustiftungen symbolisch "zurückzugeben".
Weitere Förderungen 2006:
• Sharon Adler,
Photographin und Computergrafikerin, Förderung für eine neue Rubrik
(Religion) in: AVIVA-Berlin, Online-Magazin für Frauen
• Katarina Holländer, Autorin, Förderung eines Buchprojekts
• Svitlana Kapitanova, Musikerin, Förderung der Herausgabe einer
Liedersammlung jiddischer Lieder
• Rahel Kohn, Bildhauerin und Keramikerin, Förderung der Gestaltung
und Herstellung von Judaica
• Jasmin Mone, Filmemacherin, Förderung des Filmprojekts "Krieg der
Oliven"
• Irina Romodina, Musikwissenschaftlerin und Regisseurin, und
Anastasia Vinokourova, Kamerafrau, Förderung des Filmprojekts "Die
Krimtschaken"
www.stiftung-zurueckgeben.de Die
Stiftung "Zurückgeben":
Wie Juden geraubte
Werte zurückbekommen
NDR Info, 08. März 2006, 20.30 Uhr, Das Forum... |