Glück muss man haben -- und fleißig sollte man außerdem sein.
Dann wird man belohnt -- manchmal. Im Falle von Ya'ir Gabriel
Magall, einem Studenten, der soeben sein siebtes Semester an der
Hochschule für Fernsehen und Film in München beendet hat, war es
jedenfalls so.
Gleich nach dem Abitur am Englischen Institut in Heidelberg ist
Ya'ir nach München gekommen - um ein einjähriges Praktikum je zur
Hälfte bei einem Filmregisseur und einer Firma für Computeranimation
zu absolvieren. Er bewarb sich dann bei drei Filmschulen. Die
Konkurrenz war groß. Aber schließlich wurde er zusammen mit 29
anderen Kandidaten aus insgesamt 300 Bewerbern zu einer zweitägigen
Eignungsprüfung in die Filmhochschule München geladen -- und war
einer der glücklichen elf Kandidaten, die als Studenten im
Studienjahr 2002/2003 akzeptiert wurden.
Jetzt konnte er zeigen, was in ihm steckt. Seine Scheine machte er
in schwindelerregendem Tempo. In jedem Studienjahr drehte er auch
seinen Pflichtfilm: Im Herbst 2003 präsentierte er seine Kameraübung
"Kosher Beats", einen
zehnminütigen Schwarzweißfilm über einen jungen Münchner bei der
Arbeit, im Studio bei einer Tonaufnahme und in der Münchner Synagoge
beim Morgengebet.
Im Herbst 2004 stellte Ya'ir seinen zweiten Film, die so genannte
Gruppenproduktion, mit dem Titel "Das 23. Jahr" vor. Dieser
fünfundzwanzigminütige Farbfilm spielt auf Hokkaido in Japan und
handelt von einer alten Japanerin und ihrem Leben nach dem Tod ihres
Mannes. Mori-San ist im Atelierhaus in Tsukiura zu sehen, auf dem
Vulkan Uzu San und im buddhistischen Tempel beim Mönch Okumura-San,
der mit ihr für das Seelenheil ihres toten Mannes betet.
Im Herbst 2005 drehte Ya'ir seinen dritten Dokumentarfilm "Pitkaot"
in Israel. Dieser sechzigminütige Farbfilm handelt vom schwierigen
Verhältnis eines Sohnes zu seinem Vaters und der Suche des Sohnes
nach seiner Heimat.
Zwischendurch legte Ya'ir pünktlich nach vier Semestern seine
Zwischenprüfung ab, die er mit einer glatten Eins bestand. Das war
der Grund dafür, dass die Filmhochschule München -- zum ersten Mal
überhaupt -- beschloss, diesen angehenden jungen Filmemacher der
Begabtenförderung der Stiftung des deutschen Volkes als Stipendiat
zu empfehlen.
Mitte Februar 2006 wurde Ya'ir zur Teilnahme an einer zweitägigen
Eignungsprüfung eingeladen. Dort stellte er seine Arbeit und seine
Ideen für seine zukünftige Arbeit als Filmregisseur vor.
Sein Konzept hat die Damen und Herren von der Stiftung überzeugt --
dieser Tage erhielt er die Mitteilung, dass er fortan von der
Begabtenförderung der Stiftung des deutschen Volkes ein Stipendium
bis zum Studienende erhält.
Masal tow - und weiterhin viel Erfolg!
Anm.: Yairs Film "Kosher Beats" wollten wir schon im vergangenen
Monat präsentieren. Die Löschung aller Daten am Server von haGalil
durch qatarische bzw. jordanische Cracker verzögerte dies. In den
nächsten Tagen werden wir dies aber nachholen.