[haGalil
Notausgabe]
Zum Angriff auf haGalil.com –
Solidaritätserklärung des Verlages an der Ruhr
Der Verlag an der Ruhr verurteilt den
ungerechtfertigten Hackerangriff und bekundet hiermit seine Solidarität mit
haGalil.com. Es liegt nahe zu schlussfolgern, dass hinter der Zerstörung des
Onlineportals nur eine Strategie steht, die danach strebt, Konflikte
anzuheizen und friedliche Dialoge zu verhindern. Dieser Angriff ist ein
Angriff gegen alle, die sich gegen Rassismus und Rechtsradikalismus
jeglicher Couleur engagieren...
Die Solidaritätserklärung des
Verlages an der Ruhr im Wortlaut:
Am Donnerstag, den 2. Februar wurden durch einen Hackerangriff die Daten
auf dem Server von haGalil gelöscht. Nicht nur das größte
deutschsprachig-jüdische Onlinemagazin haGalil.com, auch andere Websites
gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus, die sich auf diesem Server
befanden, wurden zerstört. Medienberichten zufolge steht der offensichtlich
von Katar aus gesteuerte Angriff im Zusammenhang mit den in Dänemark
veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammad. Die Organisation
haGalil engagiert sich seit 1995 für interreligiöse Kommunikation, gegen
Antisemitismus und Rechtsradikalismus.
Der Verlag an der Ruhr verurteilt den ungerechtfertigten Hackerangriff und
bekundet hiermit seine Solidarität mit haGalil.com. Da ein Zusammenhang zu
den oben genannten Karikaturen äußerst abwegig ist, liegt es nahe zu
schlussfolgern, dass hinter der Zerstörung des Onlineportals nur eine
Strategie steht, die danach strebt, Konflikte anzuheizen und friedliche
Dialoge zu verhindern. Dieser Angriff ist ein Angriff gegen alle, die sich
gegen Rassismus und Rechtsradikalismus jeglicher Couleur engagieren. Die
Betreiber der Seite verweisen auf der – derzeit provisorischen –
Internetpräsenz www.hagalil.com auf zahlreiche Presseartikel und
Diskussionsforen, die kontrovers die Hintergründe des Themas diskutieren.
Verlag an der Ruhr
Mülheim, 6. Februar 2006
Hintergrund zur Verkagsphilosophie:
Der
Verlag an der Ruhr ist ein pädagogischer Verlag.
Pädagogik lässt sich,
ebenso wie Lernen überhaupt, nicht auf spezielle Orte eingrenzen. Dies
beschreibt die Bandbreite möglicher Titel ebenso wie die Ausdehnung unserer
Zielgruppen.
Pädagogische Bücher zu verlegen ist, ebenso wie das
Produzieren von Sachbüchern, Übersetzungsarbeit: Schulwissen, komplizierte
politische, wissenschaftliche oder kulturelle Themen sollen für die
jeweilige Zielgruppe packend, verständlich und Neugier auf mehr weckend
aufbereitet werden. Im Gegensatz zu reinen Sachbüchern werden jedoch bei
pädagogischen Büchern die Wege der Aneignung von Kenntnissen und Wissen
gleich mit vorgeschlagen, in der Regel wird diese Aneignung in der Gruppe
erfolgen, mindestens aber im Dialog mit dem Buch. Sachbücher sind monologe
Schriften, pädagogische Bücher dialogische.
Schulbücher geben auch einen
Weg des Lernens vor, aber meist halt nur einen Weg. Schulbücher können
prinzipiell auch nicht mehr leisten, weil sie an den Lehrplänen orientiert
sein müssen. Unsere Bücher orientieren sich aber in erster Linie an den
Interessen der Benutzer und an aktuellen gesellschaftlichen
Herausforderungen.
Auf der Eingangsseite zu haGalil
http://www.hagalil.com finden Sie
Hinweise auf einige Artikel zum Thema, u.a. aus dem Standard, der Presse,
von n-tv, telepolis, honestly-concerned, der Frankfurter Rundschau, der
Tageszeitung, dem Neuen Deutschland, der Tagesschau, Aviva, JTA und vielen
anderen.
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