Kommentar zu den gefälschten Bildern:
Brunnenvergifter-Legende im Stil des Islam
von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 6. Februar
2006
Kann man die Gefühle eines Blinden mit pornografischen
Fotos verletzen oder bereiten schiefe Töne einem Tauben Ohrenschmerzen? Die
Moslems sind hier wie "Blinde", denn beim besten Willen konnten sie die
angeblich so verletzenden Karikaturen nicht sehen. Keine arabische Zeitung
hat sie nachgedruckt, kein arabischer TV Sender würde sie ausstrahlen und
CNN vertuscht sie, als handle es sich um Pornographie. Können Gefühle allein
durch Gerüchte verletzt werden?
Und hört man sich die Gerüchte genau an, so erfährt man, dass der Prophet
Mohammad in jener dänischen Zeitung als Schweinskopf oder pädofiler Dämon
dargestellt worden sei. Daraufhin fordern der Papst, Bundeskanzlerin Merkel
und Islamexperten, dass die Presse sich "zurückhalten" und den Glauben der
Moslems respektieren sollte. Doch nicht nur die Karikaturen, die in jener
dänischen Zeitung abgedruckt worden sind, ließen die Gefühle aufwallen. Es
waren vielmehr Cartoons aus obskurer Quelle, die eigenwillig von dem
dänischem Imam einer Hetzbroschüre beigefügt worden sind, mit der er beim
ägyptischen Großmufti und bei der arabischen Liga hausieren ging, um das
Feuer zu legen.
Wie soll sich Jyllands-Posten nun für Karikaturen
entschuldigen, die sie nicht veröffentlicht hat? Warum bezichtigen der
Papst, die Bundeskanzlerin und die Experten nicht diesen dänischen Imam des
Betrugs? Der Pöbel in Damaskus, Beirut und Gaza, in Kaschmir oder
Afghanistan, lacht doch nur über die europäischen Selbstbezichtigungen und
das schnelle Einknicken. Schon bald könnten fromme Moslems in Europa den
Anblick von Schweinefleisch in Supermärkten oder offenes Frauenhaar auf der
Straße als unerträgliche Gotteslästerung betrachten. Wird sich Frau Merkel
dann in einen Tschador hüllen und der Papst aus Respekt beim Gebet gen Mekka
verneigen?
So wie Europa jetzt auf das Verbrennen von Botschaften und
Flaggen reagiert, dürfte der nächste Schritt, wenn wieder ein Gerücht die
Runde macht, tatsächlich das Einhüllen in Kopftücher und eine Einschränkung
der Meinungsfreiheit das beste Mittel sein, fromme Moslems von Kaschmir bis
Marokko, von London bis Kopenhagen zu besänftigen. Spätestens dann müsste
auch niemand mehr in Europa einen Kulturkampf befürchten.
(c) Ulrich W. Sahm
Öl ins Feuer:
Die gefälschten Karikaturen
Akhmad Akkari, Sprecher von 21
dänisch-muslimischen Organisationen, bestätigte, den ursprünglichen 12 bei
Jyllands-Posten abgedruckten Mohammad-Cartoons noch drei hinzugefügt zu
haben, "um einen Einblick in die hasserfüllte Stimmung gegen Moslems in
Dänemark" zu verdeutlichen...
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Hinweise auf einige Artikel zum Thema, u.a. aus dem Standard, der Presse,
von n-tv, telepolis, honestly-concerned, der Frankfurter Rundschau, der
Tageszeitung, dem Neuen Deutschland, der Tagesschau, Aviva, JTA und vielen
anderen.
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