Nazi-Schmierereien in Pankow:
Gedenken zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz
Traditionell finden zu den Jahrestages der Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die sowjetischen
Streitkräfte Veranstaltungen in und um das Jüdische Waisenhaus in der
Berliner Straße 120 in Pankow statt.
Wie bereits im letzten Jahr wurde am Zaun des Waisenhauses an die 588
jüdischen Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirkes erinnert, die verfolgt,
deportiert und ermordet wurden. In der Nacht zum Dienstag wurde eines der
sechs Transparente mit den Namen von Neonazis mit dem Schriftzug "Jedem das
seine!" beschmiert. Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung
wurde bereits erstattet.
Pankow zählt neben Treptow-Köpenick zu den Bezirken mit den meisten
rechtsextremen Straftaten. Auch um dem entgegenzuwirken haben für Donnerstag
um 18:00 Uhr die VVN-BdA Berlin-Pankow e. V. und die Kommission Bürgerarbeit
Pankow Schülerinnen und Schüler des Bezirkes zu "Edelweisspiraten" in den
Betsaal des Jüdischen Waisenhauses eingeladen. Der Film von Niko und Kiki
von Glasow stellt auf eindrucksvolle Weise den Jugendwiderstand gegen Krieg
und Faschismus in Köln-Ehrenfeld in den letzten Kriegstagen dar.
"Edelweisspiraten" zeigt Menschen mit Leidenschaft und Schwächen zwischen
Liebe und Verrat, zwischen Jugend und Krieg, zwischen Trümmern und
Butterbroten - einig darin, sich den Nazis zu widersetzen.
Die Gedenkveranstaltung der Kommission Bürgerarbeit am 27. Januar 2006
beginnt um 18:00 Uhr vor dem Jüdischen Waisenhaus. Im Anschluß findet dann
eine ökumenische Andacht in der Pfarrkirche Alt-Pankow statt.
Jüdisches Leben in Pankow:
http://www.juedisches-leben.de |