Auch bei der Bahn:
Gelder aus dem NS-Apparat begründen nicht nur Wohlstand
sondern auch Macht und Einfluss
PARIS/STUTTGART/SAARBRÜCKEN (gfp.com / 30.01.2006) -
In Stuttgart kamen fast 300 Besucher zur Eröffnung der
Ausstellung über die deportierten Kinder aus Frankreich und
Baden-Württemberg ins örtliche DGB-Haus. Anschließend verlasen sie im
Stuttgarter Hauptbahnhof die Namen der Verschleppten.
Unter großem Beifall gab Beate Klarsfeld bei der Eröffnung
der Stuttgarter Ausstellung "Elftausend Kinder - Mit der Reichsbahn in den
Tod" einen Eindruck vom jahrzehntelangen Kampf um Verfolgung der Täter und
Anerkennung der Opfer. Frau Klarsfeld, die aus Paris angereist war,
berichtete von ihrer Suche nach Alois Brunner, einem Hauptverantwortlichen
für die Deportationen in Frankreich und Griechenland.

A 20-14 - Eisenbahnstation Auschwitz
Brunner arbeitete in der Nachkriegszeit für die
deutsche Auslandsspionage ("Organisation Gehlen", heute
Bundesnachrichtendienst/BND) und wurde zuletzt in Syrien gesehen. Unter
Beteiligung von Gerhard Manthey und Bärbel Illi (beide
ver.di/Baden-Württemberg) zogen die Teilnehmer der Veranstaltung zur
Hauptverkehrszeit in den Stuttgarter Hauptbahnhof und verlasen Dutzende
Namen aus den Kindertransporten.
Auch NS-Gelder sichern Macht und Einfluss
"Die Grausamkeit der Täter scheint unerklärlich, wenn wir
sie ihren Charakteren zuschreiben; die Taten werden fassbarer, wenn wir an
die Interessen denken, um die es damals ging", sagte ein Vertreter der
Initiative "Elftausend Kinder" in seiner Ansprache an die Reisenden: "Die
Massentransporte brachten der Reichsbahn Millionen ein, so wie Millionen an
den Häftlingen in Auschwitz und in anderen Lagern verdient wurden. Diese
Reichsbahn-Gewinne sind in den Vermögensstock der Bahn AG geflossen. Die
Bahn AG muss der elftausend Kinder auf den deutschen Publikumsbahnhöfen
gedenken!"

A 23-17 - Vernichtungslager Birkenau, Selektionsrampe
Um die seit über einem Jahr erhobenen Forderungen abzuwehren, meldete sich
ausgerechnet am Auschwitz-Gedenktag der frühere Bundesverkehrsminister
Klimmt in Saarbrücken zu Wort. Klimmt, der inzwischen dem Management der
Bahn AG angehört, behauptete in einem Zeitungsbeitrag, das anhaltende
Gedenkverbot der Konzernspitze hätte Beate Klarsfeld als Repräsentantin der
französischen Opferfamilien zu verantworten.[3] Frau Klarsfeld sei
"vorschnell an die Öffentlichkeit" gegangen. In einer Stellungnahme
überführt die "Aktion 3. Welt Saar" Klimmt (SPD) der Unwahrheit. "Erst
nachdem sich die Bahn AG mit Brief vom 17.12.2004 brüsk geweigert hatte
(...), ging Beate Klarsfeld an die Öffentlichkeit. Sie hat damit lediglich
die Ruhe derjenigen gestört, die das Problem durch Aussitzen lösen wollen",
heißt es in einer Pressemitteilung der "Aktion 3. Welt Saar".[4]

A 16-10
Erich Hartmann - Eisenbahnstation Sobibor
An-Sichten eines Rabbiners:
Ein
Zug in die Vergangenheit
Alle paar Wochen im Sommer, und auch zu anderen
Gelegenheiten, macht ein ganz besonderer Dampfnostalgiezug eine Fahrt durch
oder rund um Berlin...
Erich Hartmann, Photograph und Autor:
Ein verspäteter
Liebesdienst
Gegen Ende seiner beruflichen Laufbahn, kurz vor dem 50.
Jahrestag der Befreiung der letzten Konzentrations- und Vernichtungslager,
unternahm Erich Hartmann eine Reise zu den Resten der Lager...
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