"Wenn der Regen fällt":
Wassersorgen in Israel
Die Landwirte in Israel laufen besorgt auf ihren Feldern
herum. Schon seit anderthalb Wochen ist nicht ein Tropfen Wasser vom Himmel
gefallen. Da sie keine andere Wahl haben, öffnen sie die Bewässerungsanlagen
und geben Millionen Shekel für Wasser aus, damit die Saat nicht vertrocknet.
Der November war in Bezug auf die Niederschläge nicht besonders ergiebig.
Die hohen Temperaturen haben den Pflanzen schwer geschadet, und die ersten
Dezember-Wochen verschärfen das Problem zusehends.
Nach der Prognose des europäischen Zentrums für Wettervorhersage wird der
Dezember in Israel besonders trocken und heiß. Auf den Plantagen im Norden
ist das Problem wegen der hohen Temperaturen noch größer und verursacht
schwere Schäden im Obstanbau.
Die Behörde für Wasserwirtschaft in Israel erklärte sogar, dass ein
Dürrejahr ausgerufen werde, falls die Trockenheit auch in diesem Jahr kein
Ende nimmt.
Auch die Spezialisten, die den Wasserstand des Sees Genezareth
beaufsichtigen, sind besorgt. Der Wasserpegel des Sees befindet sich bei
211,725 Meter unter dem Meeresspiegel, d.h. er ist 90 Zentimeter niedriger
als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Nun wurde der Ruf nach einer stärkeren Nutzung der Wasserentsalzungsanlagen
in Israel lauter. "Wir können uns nicht nur auf den Regen verlassen", so
Buki Oren, Vorsitzender der Gesellschaft für Entsalzungsanlagen, "wir
rechnen damit, dass entsalztes Wasser einmal die Hälfte des gesamten
Staatsbedarfs ausmachen wird. So würde uns die ausbleibenden Niederschläge
keine Sorgen mehr bereiten."
Maariv, 5.12., www.israel.de |