Grüße an "Rantzinger":
Scharon und das katholische Weihnachtsfest
Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem
Es ist Tradition, dass der israelische Staatschef bei christlichen
Kirchenführern im Heiligen Land anruft und ihnen ein fröhliches Weihnachten
wünscht. Und damit dessen "Aufruf zum Frieden" auch wahrgenommen wird, gibt
das Ministerpräsidentenamt eine entsprechende Mitteilung heraus. In diesem
Jahr waren die Berater des Ministerpräsidenten besonders schlecht
informiert. Da wurde der
lateinische Patriarch Michel Sabbah zum "Kardinal" gemacht und Generalvikar
Emile Soufan erhielt Scharons Glückwünsche, weil der auf der Liste als
Bischof geführt wird. Das Ministerpräsidentenamt schrieb zudem von einem
"katholischen Weihnachten". Auf
Anfrage, wieso denn den Protestanten in Israel kein fröhliches
Weihnachtsfest gewünscht worden sei, erklärte der Sprecher Scharons: "Die
Weihnachtsmesse ist nun einmal ein katholischer Festtag. Zudem müssen die
Protestanten separat behandelt werden, weil zwischen den Kirchen Streit
herrscht." Weiter sagte der Sprecher,
dass sein Chef sich an übliche Gebräuche halte. "Der Rantziger wünscht dort
in Rom fröhliche Weihnachten und Scharon tut es hier." Den falsch
ausgesprochenen Namen des Papstes wiederholte er mehrmals.
Nicht nur der Premierminister kennt sich bei christlichen Sitten und
Gebräuchen kaum aus. Der ehemalige Oberrabbiner Israel Meir Lau, in Polen
aufgewachsen ist und als Kind dem späteren Papst Woityla begegnet, wusste
genau, weshalb er israelischen Hotels verboten hat, in der Lobby
Weihnachtsbäume aufzustellen: "Weil Christen sich vor dem Weihnachtsbaum
niederwerfen und ihn anbeten." ©
Ulrich W. Sahm / haGalil.com
hagalil.com 29-10-2005 |