Irans Präsident Ahmadinedschad setzt auf wilden Antisemitismus:
Holocaustleugnung auf internationalem Parkett
Ein Kommentar der Westfälischen Rundschau
Dortmund - Man könnte sagen, der Mann ist irre. Aber so
einfach ist es nicht. Der Mann, der im staatlichen Fernsehen fordert, Israel
nach Europa zu verlegen und die Juden in "ein, zwei Provinzen" Deutschlands
und Österreichs anzusiedeln, ist der Präsident des Iran.
Er leugnet den Holocaust, er ruft zur Vernichtung Israels
auf, sein Land finanziert islamistische Terrorgruppen und bastelt an der
Atombombe.
Die europäische Politik gerät angesichts dieser
andauernden Provokationen zunehmend in die Defensive. Die EU, allen voran
Deutschland, hatte demonstrativ auf Diplomatie gesetzt, als die USA mit
militärischen Mitteln drohten, falls Teheran im Atomstreit nicht einlenken
würde.
Ein iranisches Regime aber, dass von einem solchen
Präsidenten repräsentiert wird, ist kaum verhandlungsfähig. Die Europäer
müssen mit dem Teufel tanzen.
Israel wird sich in seiner Einschätzung bestätigt fühlen,
dass einstweilen nur eigene, auch militärische, Stärke seine Existenz
sichert. Denn die hasserfüllten Sprüche aus Teheran finden einen
Resonanzboden in der arabischen Welt rund um Israel. Wer also Zugeständnisse
von Israels Regierung im Friedensprozess erwartet, muss zunächst erklären,
wie er Israel vor solchem Hass wirksam schützen will. |