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Antisemitische Blüten:
Fritz Edlinger und Hannes Hofbauer

"Sobald sich eine antisemitische Äußerung als Diskussionsbeitrag zum Nahen Osten tarnt, fehlt in großen Teilen der Öffentlichkeit - gerade der kritischen -, die Bereitschaft, Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und kompromisslos zu bekämpfen."

Von Karl Pfeifer

Donja Noormofidi publizierte in der Steiermark Beilage der Wochenzeitung "Falter" Nr.47 (23.11.05) unter dem Titel "Antisemitische Blüten" einen ausgezeichneten Artikel über Jöran Jermas (alias Israel Shamir) Werk "Blumen aus Galiläa". Sie zitiert Heribert Schiedel vom DÖW, der das von Fritz Edlinger, Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen und ehemals SPÖ-Vertreter beim Nahostkomitee der Sozialistischen Internationale, herausgegebene Buch "zu den antisemitischsten Hetzschriften, die nach 1945 in Österreich veröffentlicht wurden" zählt.

Das ist das erste mal, dass ein österreichischen mainstream Medium es wagt, sich mit diesem Thema detailliert auseinander zu setzen, obwohl das Buch bereits seit dem Frühjahr in den Buchhandlungen zu kaufen ist und "über linke Zirkel" verbreitet wird.

"Während Anfang November der Verleger der französischen Ausgabe des Buchs zu drei Monaten bedingter Haftstrafe verurteilt und dazu verpflichtet wurde, das Buch zurückzuziehen, blieb die Aufregung in Österreich aus. Bis zum 10. November." Da sollte nämlich Fritz Edlinger einen Vortrag zum Thema Palästina an der Grazer Universität moderieren. "Doch die Organisation Mayday schickte ein Protestmail an Unirektor Alfred Gutschelhofer". Ines Aftenberger von Mayday: "Wir wollten verhindern, dass Edlinger, der antisemitisches Gedankengut derart massiv fördert, an der Uni auftritt."

Diese Intervention war von Erfolg gekrönt, da auch sechs Lehrkräfte an der Universität und die Grazer Grünen mit Gemeinderätin Christina Jahn die Forderung von Mayday unterstützten, nahm Rektor Gutschelhofer kurzfristig die Saalzusage zurück. Mayday belegte mit einer langen Liste von Zitaten aus dem Buch, dass dieses massiv antisemitisch ist. (siehe  http://g24.at/index.php?name=PNphpBB2&file=viewtopic&t=1256)

"Als finanzieller Unterstützer der Veranstaltung sprang die KP ein und bot ihren Karl-Drews-Klub an... Sowohl KP-Stadträtin Elke Kahr als auch Landesparteivorsitzender Franz Stephan Parteder stehen zum Angebot. Parteder: "Es gibt wichtigere Themen, mit denen man sich auseinander setzen sollte." Das Buch haben beide nicht gelesen."

Im Gespräch mit dem Falter räumte Edlinger zwar ein, dass Passagen "antisemitisch" beziehungsweise "inakzeptabel" seien, das Werk wird allerdings noch immer auf der Homepage der Österreichisch-Arabischen Gesellschaft beworben.

Wie ein ertappter Schulbub bemerkt Edlinger, dem enge wirtschaftliche Beziehungen zur blutigen Diktatur von Saddam Hussein nachgesagt werden, hinter den Angriffen auf seine Person "Zusammenhänge zwischen der großen Politik und kleinen Veranstaltungen". Noormofidi zitiert Edlinger in indirekter Rede "Es gebe Linke, die mit dem israelischen Gemeindienst und den USA Schulter an Schulter arbeiteten."

Anscheinend hat Fritz Edlinger die antisemitische Paranoia eines Jermas-Shamir internalisiert, wenn er wegen prinzipieller Kritik den israelischen Geheimdienst und die USA bemüht. Es genügt ja, das von ihm herausgegebene Buch oder nur die Zitate daraus zu lesen, um festzustellen, dass dieses ein antisemitisches Machwerk ist. Ein langjähriger Funktionär der SPÖ, die sich ja zum Antifaschismus bekennt, versucht diejenigen, die sich der antisemitischen Hetze entgegenstellen, mit ausländischen Geheimdiensten in Verbindung zu bringen, ohne jedoch konkret zu werden und will damit diese diskreditieren bzw. mundtot machen.

Noormifidi: "Ebenfalls nicht von dem Buch distanziert hat sich der Promedia-Verlag. Verlagschef Hannes Hofbauer teilt in einem Brief mit, der auch auf der KP-oHHomepage veröffentlicht wurde: "Der Angriff auf das Buch von Israel Shamir zielt unserer Meinung nach deutlich darauf ab, Kritik an srael mit der Keule des Antisemitismusvorwurf unmöglich zu machen."

Mayday reagierte prinzipienfest auf die Verteidigung Edlingers und der von ihm herausgegebenen antisemitischen Hetzschrift:

"Wenn durch unseren Protest eine Veranstaltung zum Nahen Osten nicht stattfinden konnte, so sind nicht wir dafür verantwortlich, sondern jene, denen der Auftritt eines mit Antisemitismus sympathisierenden Moderators offenbar wichtiger war als das Thema selbst.
Die Unfähigkeit, zwischen der Auseinandersetzung mit Antisemitismus und dem nationalstaatlichen Konflikt in Israel/Palästina zu trennen, schadet nicht nur den palästinensischen Organisationen, sondern führt auch dazu, dass AntisemitInnen immer öfter die Solidaritätsarbeit von NGO’s benutzen können, um ihre Hetze gesellschaftsfähig zu gestalten. Sobald sich eine antisemitische Äußerung als Diskussionsbeitrag zum Nahen Osten tarnt, fehlt in großen Teilen der Öffentlichkeit - gerade der kritischen -, die Bereitschaft, Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und kompromisslos zu bekämpfen.
Keine Nachsicht gegenüber dem Antisemitismus! Keine Duldung für AntisemitInnen! Kampf dem Antisemitismus in jeder Form!
"Sharon ist kein Argument für Antisemitismus und Antisemitismus ist keines für Sharon." (Doron Rabinovici)".

Mayday Graz, den Grünen in Graz mit Gemeinderätin Christina Jahn sowie den Lehrkräften der Universität Graz und dem Rektor Gutschelhofer gebührt Dank für ihr Verhalten.

hagalil.com 24-11-2005

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