Stolpersteine:
Bundespräsident Köhler ehrt Gunter Demnig
Initiativgruppe Stolpersteine München, Reiner Bernstein
Bundespräsident Prof.Dr. Horst Köhler hat mit Schreiben
vom 28. August 2005 dem Kölner Künstler Gunter Demnig mitgeteilt, dass
dieser am 4. Oktober in der Orangerie des Schlosses Berlin-Charlottenburg
mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt werden wird.
Die
Initiativgruppe Stolpersteine München gratuliert Gunter Demnig für diese
Auszeichnung herzlich. Demnig hat in den vergangenen Jahren vor den Häusern
von Deportierten und Ermordeten während der Nazizeit in über hundert
deutschen Städten und Gemeinden viele tausend Stolpersteine verlegt. Das
Geheimnis der Erinnerung ist die Nähe des Ortes, an dem das Unfassbare
geschah. Jeder Stolperstein kann zum Zeichen gegen das Vergessen der Opfer
und ihrer Namen werden.
Der Münchner Stadtrat hat im Juni 2004 die Verlegung von Stolpersteinen auf
öffentlichem Grund untersagt. Nachdem Demnig Anfang 2005 den "German Jewish
History Award" erhielt und nunmehr von Bundespräsident Köhler für seine
unermüdliche Erinnerungsarbeit ausgezeichnet wird, fragt die
Initiativgruppe, wie lange die Stadt München an ihrem Verbot festhalten und
weiter Gefahr laufen will, ihre politische Glaubwürdigkeit zu beschädigen.
In einer vielbesuchten und eindrucksvollen Veranstaltung hat die
Initiativgruppe am 31. August, auf Einladung der hiesigen Hochschule für
Musik und Theater der Öffentlichkeit eine Erste Linie Stolpersteine auf dem
Weg in den öffentlichen Raum München vorgestellt.
Die Initiativgruppe fordert deshalb die politisch Verantwortlichen in dieser
Stadt auf, alsbald zu einem Runden Tisch einzuladen, um unterschiedliche
Konzepte für neue Formen der Erinnerungsarbeit, zu der Demnigs Stolpersteine
einen außerordentlich wichtigen Beitrag leisten, offen zu diskutieren.
Stolpersteine in München:
Auf dem
Weg in den öffentlichen Raum
Eine Initiative setzt sich für die Verlegung kleiner Messingplatten vor
jenen Häusern ein, aus denen während der Nazizeit Juden, Sinti und Roma,
Homosexuelle, geistig und körperlich Behinderte sowie aus politischen und
religiösen Gründen Verfolgte deportiert wurden...
hagalil.com 04-09-2005 |