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MEMRI Special Dispatch - 31. August 2005

Arabische Debatte um Selbstmordattentate:
Karikaturen gegen Terrorismus

Die Terroranschläge, die in den letzten Jahren in westlichen und arabischen Staaten verübt wurden, haben den Terrorismus zu einem der Hauptthemen öffentlicher Debatten auch in der arabischen Welt gemacht. Lange Zeit wurden dabei Terror und Selbstmordanschläge in und gegen Israel von der arabischen Öffentlichkeit und einem Großteil der politischen Eliten und Kleriker heruntergespielt oder auch gerechtfertigt.

Gegen den israelischen "Staatsterrorismus" würden sich die palästinensischen Selbstmordbomber um einer höheren Sache Willen opfern – des Jihads im Namen Gottes und/oder der Nation. Auch die Anschläge des 11. September stießen insofern auf Verständnis in der arabischen Welt, als viele in ihnen eine Reaktion auf eine "amerikanische Hegemonie" über die Welt oder eine pro-israelische Außenpolitik der USA sahen.

Die arabische Debatte um Selbstmordattentate im Namen des Islam intensivierte sich, als radikale Islamisten begannen, Anschläge auf Muslime in arabischen Staaten zu verüben. Eindeutigere Verurteilungen von Tätern und Taten sowie deutlichere Abscheubekundungen traten an die Stelle von bis dahin oftmals zögerlichen, apologetischen Verurteilungen.

In Saudi-Arabien, wo es unter anderem zu mehreren Anschlägen auf Sicherheitskräfte gekommen war, begann man etwa, die Terroristen als "eine vom Weg abgekommene Gruppe" (al-fiaa al-dhalla) und als "Extremisten" (ghulah – eine religiös herabwürdigende Charakterisierung) zu bezeichnen, die den Islam falsch und in intoleranter Weise interpretieren würden. Auch die Anschläge auf Sicherheitskräfte und Zivilisten im Irak haben die Debatte beeinflusst. Wiederholt forderten zuletzt kritische Intellektuelle religiöse Repräsentanten auf, den Terror eindeutiger zu verurteilen.

In Kairo gab der Scheich der Azhar, Muhammad Sayyed Tantawi, vor dem Hintergrund der Anschläge in Scharm al-Scheich eine Fatwa heraus. Ihr zufolge gilt "jeder, der sich selbst in die Luft sprengt, als Selbstmörder, es sei denn es handelt sich um die Ausführenden von Widerstandsoperationen in Palästina. Sie sind Märtyrer [...]." Laut Tantawi führen jene, die in der arabischen Welt Terroranschläge verüben, keinen Jihad, "denn Jihad bedeutet, den Feind zu bekämpfen, nicht [muslimische] Gläubige [...]." Er fügte hinzu: "Die islamische Shari'a verbietet das Töten unschuldiger Zivilisten, Frauen und Kinder, egal ob Muslim oder nicht. So lange sie in Harmonie und Frieden unter uns leben, verbietet Allah es uns, ihr Blut zu vergießen."

Auch Karikaturen in der arabischen Presse reflektieren die Entwicklungen der öffentlichen Debatte über Terrorismus. So nahm mit der Zahl der Anschläge auch die Häufigkeit der den Terrorismus verurteilenden Karikaturen zu. In den jetzt vermehrt erscheinenden Karikaturen wird der Terrorismus in teils sehr drastischer Form als eine Krake, die die Welt umschlingt, als Sensenmann, als Dolch, der den Arabern in den Rücken fährt und als teufelsähnliche Gestalt gezeichnet, die die Welt in Brand setzt.

Neben Karikaturen, die ihre Verurteilung des Terrorismus durch Bezugnahme auf dessen Rechtfertigungen in Form der israelischen und amerikanischen Politik abschwächen, stehen solche, die den Terrorismus unzweideutig verurteilen. So zeigt die saudische Tageszeitung Al-Madina ein Bild von vier Messer haltenden Händen, welche die Welt umfassen und dabei ein Hakenkreuz bilden. Die Karikatur trägt den Titel "Der Mord an unschuldigen Menschen ist ein neuer Nazismus".

Ein geringerer Anteil an Karikaturen beschäftigt sich mit den Ursachen des Terrorismus in den arabischen Gesellschaften sowie den arabischen Reaktionen auf den Terror. So zeigt die in London erscheinende arabische Tageszeitung Al-Sharq Al-Awsat eine Karikatur, auf der ein Araber zu sehen ist, der seine Verurteilung des Terrorismus durch ein eher kleines Megaphon verkündet. Neben ihm steht jedoch "die Menschlichkeit" und verlangt, dass er durch ein wesentlich größeres Megaphon sprechen solle. Die bahrainische Tageszeitung Al-Ayyam porträtiert den Extremismus als Sensenmann, der einem kleinen Jungen auf dem Schulweg den Kopf tätschelt. Die Isolierung der extremistischen Ideologie vom Rest der Gesellschaft versinnbildlicht die saudische Tageszeitung Al-Watan, indem sie Osama bin Laden in einem engen Kreis zeichnet, den er selbst aussägt.

Der Terrorismus als Nazismus


"Der Mord an unschuldigen Menschen ist ein neuer Nazismus"
Aus: Al-Madina (Saudi-Arabien), 12. Juli 2005. [1]

Der Terrorismus als Krake...


Aus: Al-Rai (Jordanien), 25. Juli 2005. [2]

... und als Sensenmann


Aus: Al-Watan (Katar), 11. Juli 2005. [3]

Der Terror auf dem Weg nach Doha, Qatar.


Aus: Al-Watan (Qatar), 21. März 2005. [4]

Terroristen, dargestellt als Tiere


Die Welt am Rande eines Flammenmeeres, in dem das Wort "Terror" steht.
Aus: Al-Rai (Jordanien), 10. Juli 2005. [5]

Der maskierte Terrorismus


Aus: Al-Watan (Qatar), 25. Juli 2005. [6]

"Nein" zum Terrorismus


Aus: Al-Madina (Saudi-Arabien), 21. Juli 2005. [7]

Der "Terrorismus" als Dolch im Rücken Ägyptens


Aus: Al-Watan (Qatar), 2. Mai 2005. [8]

Unterhaltung nach den Anschlägen in Scharm al-Scheich


"Was haben diese Tiere gesagt, zu welcher Gruppierung sie gehören?" "Egal, die diese Anschläge verübt haben, sind verachtenswert. Sie sind tiefer gesunken als wir."
Aus: Al-Akhbar (Ägypten), 25. Juli 2005. [9]

Enthauptungen


Aus: Al-Yawm (Saudi-Arabien), 31. Juli 2005. [10]

Zur Verurteilung des Terrorismus


Die "Menschlichkeit" fordert von den Arabern eine deutlichere Verurteilung des Terrorismus.
Aus: Al-Sharq Al-Awsat (London), 31. Juli 2005. [11]

Die Ursachen des Terrorismus


Der "Extremismus" als Sensenmann
Aus: Al-Ayyam (Bahrain), 27. Juli 2005. [12]

Spott über Al-Qaida


Ayman al-Zawahiri zu Bin Laden: "Schätze, es ist Zeit, dass Du alleine weiterfliehst!"
Aus: Al-Watan (Saudi-Arabien), 6. Juli 2005. [13]

"Extremistisches Denken"


Aus: Al-Watan (Saudi-Arabien), 11. Juli 2005. [14]

[1] http://www.almadinapress.com/index.aspx?
Issueid=1026&pubid=1&catid=256
[2] http://www.alrai.com/pages.php?caricature=1
[3] http://www.al-watan.com/data/20050711/index.asp?page=cartoon.htm
[4] http://www.al-watan.com/data/20050321/index.asp?page=cartoon.htm
[5] http://www.alrai.com/pages.php?caricature=1
[6] http://www.al-watan.com/data/20050725/index.asp?page=cartoon.htm
[7] http://www.almadinapress.com/index.aspx?
Issueid=1039&pubid=1&catid=256
[8] http://www.al-watan.com/data/20050502/index.asp?page=cartoon.htm
[9] http://www.elakhbar.org.eg/issues/16616/1300.html
[10] http://www.alyaum.com/issue/page.php?IN=11734&P=13
[11] http://www.aawsat.com/sections.asp?section=27&issue=9742
[12] http://www.alayam.com/ArticleDetail.asp
[13] http://www.alwatan.com.sa/daily/2005-07-06/caricature.htm
[14] http://www.alwatan.com.sa/daily/2005-07-11/caricature.htm

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hagalil.com 01-09-2005

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