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Franziskaner im Heiligen Land:
"Christen sind Ziel islamistischen Hasses"

Pater Pierbattista Pizzaballa, der Leiter der Franziskaner-Kustodie im Heiligen Lande, hat in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (4.9.) das Verhalten der Palästinensischen Autonomiebehörde und der muslimischen Extremisten gegenüber den palästinensischen Christen in Bethlehem und Beit Sahour beschrieben. Bis jetzt hatten der Vatikan und die christlichen Kirchen ihre Bedenken über das Schicksal der christlichen Gemeinden, die sich unter der Schirmherrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde befinden, nur hinter verschlossenen Türen geäußert.

Es folgen Auszüge aus dem Interview, das vom Vatikan genehmigt wurde:

"Wir Christen im Heiligen Land stellen die Zielscheibe für den Hass der Islamisten dar". Unter dieser Überschrift bringt der Journalist Lorenzo Cremonesi die Aussage des Kustos Monsenior Pierbattista Pizzaballa heraus, in der es um tätliche Angriffe, Vergewaltigungen und sogar Mord geht, die von muslimischen Offizieren, darunter Polizisten in Polizeiuniformen der Palästinensischen Autonomiebehörde, gegen die christliche Gemeinde im Heiligen Land durchgeführt werden.

"Warum redet ihr über Schwierigkeiten zwischen Israel und dem Vatikan. Die Probleme, die wir Christen im Heiligen Land haben, sind ganz andere. Fast jeden Tag, ich wiederhole, jeden Tag, wird unsere Gemeinde von muslimischen Extremisten in diesen Gebieten angegriffen. Wenn es nicht die Leute der Hamas oder des Islamischen Jihad sind, dann passiert es, dass wir bei der Palästinensischen Autonomiebehörde auf eine Wand der Ignoranz stoßen, die wenig tut, wenn überhaupt, um die Verantwortlichen zu bestrafen. In der Vergangenheit ist es sogar vorgekommen, dass einige dieser Fälle von Polizisten von Mahmud Abbas oder von militanten Mitgliedern der Fatah durchgeführt wurden, d.h. von jenen, die uns eigentlich beschützen sollen. Ich bin so erschöpft, immer wieder die gleichen Beschwerden zu hören, dass ich manchmal sogar einen Teil von ihnen gar nicht mehr überprüfe."

Pater Pizzaballa gelingt es nicht, seine Frustration zu verbergen. 40-jährig, dynamisch, der neue Kustos des Heiligen Landes, weit entfernt von der byzantinischen Mentalität und dem diplomatischen Schweigen, die seine Vorgänger charakterisierten und die diese schmerzende Realität verstecken wollten.

Wir haben ihn in seinem Büro in Jerusalem getroffen, um mehr über den andauernden Streit um die juristischen Finanzverhandlungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl zu erfahren. Pizzaballa vertritt die Kustodie, die Franziskaner-Einrichtung, die nach einer Verordnung des Papstes Clemens VI. von 1342 für den Schutz der Interessen der Kirche im Heiligen Lande zuständig ist.

Bereits die ersten Sätze machen deutlich, dass ganz oben auf der Sorgenliste des Kustos andere Themen stehen. "Ich habe hier eine Liste von 93 Fällen von Gesetzesverstößen verschiedener Art und von Schäden, die den Christen im Gebiet von Bethlehem in den Jahren 2000 bis 2004 zugefügt wurden. Diese Liste wurde von Samir Kumasiah zusammengestellt, dem Leiter des Fernsehsenders Al Mahdeh, was auf Arabisch "geboren" bedeutet.

Al Mahdeh ist ein kleiner lokaler TV-Sender, der zum Sprachrohr unserer Gemeinde geworden ist, doch es gibt Schwierigkeiten. Seit einigen Wochen versucht eine Gruppe von Leuten aus Beit Sachour, dem Ort, in dem sich das Büros Kumasiahs befindet, und in dem er wohnt, sich sein Land einzuverleiben, auf welchem er beabsichtigt, Büros zur Ausweitung des Radius seiner Sendungen zu errichten."

Pizzaballa lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf ein altes Thema: die Auswanderung von Christen aus dem Nahen Osten. Dies begann mit den Kopten in Oberägypten, den Assyrern und Chaldäern im Irak, einem Teil der Maroniten im Libanon, doch hauptsächlich in Israel und in der Westbank. "Nach der Geburt des Staates Israel im Jahre 1948 stellten die Christen ca. 14% der Bevölkerung des Staates dar. Heute ist die Zahl auf etwa 2% gesunken. Heute zählen wir etwa 170.000 Mitglieder, darunter 80.000 Katholiken, ca. 60% davon leben in Israel, der Rest in den Gebieten, die 1967 besetzt wurden, einschließlich Ost-Jerusalem", so der Kustos.

Samir Kumasiah gab dem Journalisten eine Akte zu den Übergriffen im Gebiet von Bethlehem und sagte "dies ist nur eine lückenhafte Akte, und sie ist nicht aktualisiert". Kumasiah ist ein mutiger Mensch, unter anderem leitet er den Kampf gegen die Verbreitung der Moscheen in dem Gebiet von Bethlehem. "Ihre Muezzins schreien laut, gleich neben den Kirchen und dies ist eine Provokation. An einem Ort, an dem früher einmal Kirchenglocken läuteten, hört man jetzt nur die muslimischen Gebete in voller Lautstärke aus den Lautsprechern dröhnen."

Mehrere Male riet der apostolische Nuntius Pietro Sambi zur Vorsicht. Vor einigen Monaten wollte Samir die Akte (mit den Beweisen für die Übergriffe der Muslime) über die Nachrichtenagentur Asianews verbreiten. Die Website wird vom Franziskaner-Pater Leonardo Chabalara geführt. Sambi gelang es, die Veröffentlichung zu verhindern. "Du könntest getötet werden", sagte er. "Wir müssen uns beschweren, wir haben genug geschwiegen", antwortet Samir.

Wer die Akte liest, wird beschämt: Vergewaltigungen, Entführungen, Enteignungen von Land und Eigentum, Besetzung von Häusern und Angriffe auf Personen. Es gibt eine große, steigende Zahl von Angriffen durch Muslime. Sehen Sie sich den Fall von Rawan William Mansour an, einem 17-jährigen Mädchen aus dem Dorf Beit Sachour, das im Frühling vor zwei Jahren von vier Männern einer Fatah-Miliz vergewaltigt wurde. Trotz der Klage wurde keiner von ihnen festgenommen. Ihre Familie war gezwungen, wegen der Schande nach Jordanien auszuwandern.

Ein Jahr zuvor wurden zwei Schwestern der Familie Amar, 17 und 19 Jahre alt, durch Pistolenschüsse einer Gruppe von bewaffneten Palästinensern, die der PA nahe stehen, ermordet, da sie angeblich eine Prostituierte sei. Die Ermittlungen nach der Ermordung ergaben, dass die Mädchen noch Jungfrauen waren. Doch man entdeckte auch, dass sie misshandelt wurden und man brennende Zigaretten auf ihren Körpern ausgedrückt hatte, bevor sie getötet wurden.

Fast alle 140 Fälle der Enteignung von Boden, die in den letzten drei Jahren stattfanden, wurden durch militante islamische Gruppen und Mitarbeiter der palästinensischen Polizei durchgeführt. Samir bereitet ein Beschwerdebuch vor. "Ich werde es Rassismus in Aktion nennen", sagt er. Die Schlussfolgerungen sind bitter. "Der Rassismus gegen uns nimmt mit Schwindel erregender Geschwindigkeit zu. Im Jahr 1950 war Bethlehem zu 75% christlich. Heute sind hier kaum mehr 12% Christen. Wenn die Situation so weitergeht, werden wir in 20 Jahren nicht mehr hier sein".

Corriere della Sera, 4.9.2005, www.israel.de

hagalil.com 29-09-2005

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