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"Die UNMIK ist gegen die Einwohner Kosovas":
Albin Kurti in Kline

Von Max Brym

Am Dienstag, den 16. August, sprach Albin Kurti im "Haus der Kultur" in Kline. Kurti war in den neunziger Jahren der populäre und charismatische Führer der Studenten in Prishtina und anschließend der engste Mitarbeiter von Adem Demaci. Demaci war bis März 1999 politischer Sprecher der UCK. Aufgrund seiner Ablehnung des Vertrages von Rambouillet trat Demaci von seinem Posten zurück. Albin Kurti wurde während des Krieges gegen Jugoslawien inhaftiert und erst Anfang des Jahres 2001 aufgrund zahlreicher Proteste zusammen mit Flora Brovina aus serbischer Haft entlassen.

Die politische Biographie Kurtis ist von Mut und zahlreichen Aktionen geprägt. Selbstverständlich kämpfte Kurti zusammen mit Demaci gegen den serbischen Chauvinismus, klar und eindeutig wendet er sich aber auch in seinen Reden und Schriften gegen jegliche "Serbenfeindlichkeit". Kurti spricht immer wieder davon, "dass kein Volk frei sein kann, wenn es ein anderes unterdrückt". Mit besonderer Schärfe wandte er sich im März 2004 gegen bestimmte Angriffe auf serbische Zivilisten und serbische Kultureinrichtungen in Kosova. Die albanische Rechte um die Zeitung "Bota Sot" beschimpfte damals Kurti als "Antialbaner". Kurti ist jedoch in einer Art und Weise für das Selbstbestimmungsrecht Kosovas aktiv, die sich grundsätzlich vom Nationalismus der albanischen Rechten unterscheidet.

Kurti will das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Kosovaren gegen die UNMIK erkämpfen und wird nicht müde, den Serben und Roma zu erklären, "dass nur ein souveränes und demokratisches Kosova, indem sie alle Rechte haben, ihren Interessen entspricht". Die politische Philosophie Kurtis geht davon aus, auch den Menschen in Serbien zu helfen. Denn solange der Kosovo-Mythos die Gehirne vieler serbischer Arbeiter und Bauern vernebelt, sind sie nicht imstande, gegen die sozialen Verwerfungen in Serbien zu kämpfen. Nur ein unabhängiges Kosova enthält die Chance, dass die Menschen in Kosova und Serbien wieder ihre eigentlichen Interessen erkennen. Albin Kurti ist gegenwärtig mit der "Bewegung für Selbstbestimmung" der Schrecken des albanischen konservativen politischen Spektrums in Kosova sowie der serbischen Chauvinisten im allgemeinen und der UNMIK im besonderen.

Die "Bewegung für Selbstbestimmung"

Es gibt in Kosova an vielen Wänden die Parole "Gegen Fremdbestimmung - Selbstbestimmung". Gesprüht und gemalt werden solche Parolen von den hauptsächlich jugendlichen Aktivisten der "Bewegung". Massenhaft sind Parolen gegen den Kolonialismus der UNMIK im Lande zu sehen. In der monatlich erscheinenden Massenzeitung "Vetevendosja" (Selbstbestimmung) wird das koloniale Gehabe der UNMIK attackiert. In den letzten Wochen reagierte die UNMIK-Polizei mit harten Repressionsmaßnahmen gegen die Aktivisten. Insgesamt wurden 175 Menschen aus der KAN (Bewegung für Selbstbestimmung) inhaftiert und oftmals brutal misshandelt. Der Menschenrechtsverein KMDLNJ protestiert gegen dieses Verhalten der UNMIK seit Wochen. Nach dem KMDLNJ bestraft die UNMIK "Meinungsdelikte und handelt gegen die von ihr propagierten Standards".

Dieser Meinung hat sich am 16. August auch der internationale Ombudsmann für Kosova, Marek Anton Novicki, angeschlossen. In einem Schreiben an den UNMIK-Protektoratsleiter, Jessen Petersen, verurteilt Novicki die "antidemokratischen Maßnahmen" der UNMIK-Verwaltung. In der Tat, die Repression widersprach allen demokratischen Prinzipien, zudem verschärft sie die Ablehnung der UNMIK. Am vergangenen Dienstag konnte sich in Kline erstmals die "Bewegung für Selbstbestimmung" frei versammeln und Albin Kurti sprach ungehindert im vollen Saal des Kulturhauses von Kline. Anschließend wurde die Stadt mit Parolen verschönert und die Polizei wagte keinen Angriff. Die Rede von Albin Kurti verdient es auszugsweise wiedergegeben zu werden.

"Die UNMIK ist gegen die Einwohner Kosovas gerichtet"

Der brilliante Rhetoriker Kurti sagte in seiner Rede u.a.: "Die UNMIK, die uns Demokratie predigt, ist selbst eine undemokratische neokoloniale Institution. Sie vertritt keine demokratischen Prinzipien, sondern sie ist ein internationales Konstrukt, indem sich verschiedene mächtige Staaten mit ihrer jeweils besonderen Interessenlage tummeln. Sie (die Staaten) führen ihre Konflikte und ihre Experimente auf unsere Kosten durch. Die UNMIK hat die absolute Macht in Kosova, es gibt keine Institution, die nicht von ihr geschaffen und kontrolliert wird. Die Resultate sind klar, wir sind das ärmste Gebiet in Europa. Die UNMIK plündert unser Land aus (hier spielt Kurti auf den Privatisierungsprozess an) und sie verweigert uns das Selbstbestimmungsrecht".

Kurti nannte die UNMIK-Herrschaft "eine besondere Form von Kolonialismus". Die immer wieder von starkem Beifall unterbrochene Rede enthielt auch Kritik an dem internationalem Berichterstatter für Kosova, Kai Eide. Dieser wurde von der Balkankontaktgruppe auserwählt, um in einem Bericht die Zukunft Kosovas zu bestimmen. Zu dieser Prozedur meinte Kurti: "Zwei Millionen Menschen werden von einer Person beurteilt, der den Wert dieser Menschen taxiert. Uns wird ein Referendum verweigert, dafür erscheint ein Mann der keine Ahnung hat, um über unser Schicksal zu bestimmen".

Kurti nahm auch Stellung zu der "Dezentralisierungsbestrebungen der UNMIK" und erklärte hierzu: "Belgrad versucht Kosova ethnisch zu teilen, diesen Ball hat die UNMIK aufgefangen". Am Ende meinte Kurti, dass nur durch Selbstaktivität der Bevölkerung die Probleme zu meistern seien. Kurti forderte ein Referendum in welchem die Bevölkerung selbst ihre staatliche Zukunft bestimmt. Nach den Worten von Kurti darf sich "keiner diesem demokratischen Anliegen entgegenstellen".

Quellen: Koha Ditore 17.08.05 Zeri 18.8.05 http://www.Kosova-Aktuell.de

hagalil.com 22-08-2005

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