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Buhmann gesucht:
Wo ist Bush, wenn man ihn braucht?

Seffi Hendler

Europa steckt tief in einer Krise und diesmal kann man den anti-amerikanischen Teufel nicht aus dem Sack lassen.

Wie schnell sind die Tage vergangen, als europäische Politiker Spitzenbeliebtheit auf dem breiten Rücken von Präsident George W. Bush erzielten. Es war erst vor zwei – drei Jahren, aber es sieht nach einer Erinnerung aus weiter Ferne aus.

In den ersten Monaten des Jahres 2003 ritt Präsident Jacques Chirac auf dem Rücken des anti-amerikanischen Tigers und erhielt in Umfragen 80% Unterstützung. Das war natürlich in den Tagen vor der Invasion des Irak, als Tausende auf die Straßen von Paris gingen und "Bush ist ein Mörder" schrieen. Heute, nach dem Fiasko des Referendum zur EU-Verfassung, kratzt Chirac den Boden des Fasses mit einer Beliebtheitsrate von 28% aus.

Auch Chiracs deutscher Freund hat Sehnsucht nach den Tagen, an denen Anti-Amerikanismus die Gemüter erhitzte und die Unterstützungsquoten nach oben schnellen ließ. Im Herbst 2002 war es ja Bundeskanzler Gerhard Schröder, der die Wahlen haarscharf gewann, nachdem er versprochen hatte, sich jedem Krieg zu widersetzen, den Bush gegen Saddam führen wolle, auch wenn er die Unterstützung der UNO dafür bekommen sollte.
Heute ist Bundeskanzler Schröder für eine Wirtschaftskrise verantwortlich, die seine zweite Amtszeit früher als geplant beenden könnte.

Es gab auch andere europäische Führungskräfte. Tony Blair zum Beispiel, der wegen seiner Unterstützung des Krieges im Irak in der britischen Presse als der größte Lügner in der Geschichte der Menschheit (seit Pinocchio) dargestellt wurde. Doch seitdem hat Blair vor etwa einem Monat einen schönen Sieg bei den Wahlen verzeichnen können und bei dem letzten europäischen Gipfeltreffen hat er Chirac und Schröder in die Knie gezwungen.

Und es gibt auch das Gegenbeispiel, das italienische. Silvio Berlusconi hat Bush gegen eine feindlich gesinnte öffentliche Meinung unterstützt und riskiert heute den Verlust der Macht. Nicht wegen der massiv pro – amerikanischen Einstellung, sondern wegen einer schweren wirtschaftlichen Krise, die an der Stabilität seiner Regierung rüttelt.

De Schluss ist ganz einfach, fast banal. In den meisten Ländern der demokratischen Welt gewinnt oder verliert man Wahlen wegen Innenpolitik und nicht wegen Außenpolitik. Oder, wie schon Clinton zu Bush Senior sagte: "It's the economy, stupid! (Es ist die Wirtschaft, Du Idiot!).

So oder so steckt Europa jetzt in einer tiefen Krise, gar nicht so einfach, und diesmal kann man Bush nicht die Schuld daran geben. Daniel Fried, der Assistent der amerikanischen Staatssekretärin Condoleezza Rice für europäische Angelegenheiten, erinnerte kürzlich, bei einem Besuch in Paris daran, dass "es seit 1945 Perioden des Anti-Amerikanismus gab, die kamen und gingen. Das ist für uns nichts Neues. In den 50er Jahren ging es um die Suez-Krise. In den 60er und 70er Jahren ging es um Vietnam. In den 80er Jahren gab es Riesendemonstrationen um die Aufstellung der 'Pershing’ Raketen. In den 90er Jahren kam eine bittere und gemeine Welle des Anti-Amerikanismus rund um das Thema des Balkan". Nun, nach der Irak-Krise, "gibt es trotz Mangels an Übereinstimmung zwischen uns und den Europäern strategische Zusammenarbeit. Ich glaube nicht, dass wir uns haben scheiden lassen", stellt Fried fest. Er schwört, dass er keinerlei Schadenfreude "weder offen, noch verborgen" empfindet, über das Scheitern der EU-Verfassung bei dem Referendum in Frankreich und dem in Holland und bei der Ohrfeige, die der Gegenspieler Chirac einstecken musste.

Aber was wird passieren, wenn irgend welche europäischen Führer beschließen werden, den antiamerikanischen Geist aus der Flasche zu lassen, um aus der inneren politischen Krise zu entkommen? "Ich habe nicht das Gefühl, dass Anti-Amerikanismus die Lösung ist, der sich die Europäer zuwenden werden", beruhigt Fried nach hochrangigen Gesprächsrunden auf dem gesamten Kontinent. "Herr Europa" der Amerikaner hat Recht, doch nur begrenzt. Warten Sie erst mal die Demonstrationen von Paris bis Berlin ab, wenn Bush erst beschließen wird, den Atomplan der Ayatollahs im Iran mit Waffengewalt zu zerstören.

hagalil.com 22-08-2005

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