Der Fanatismus des nationalistischen Lagers kennt kein Erbarmen:
Die Symbole des Holocaust mit Füßen getreten
Mit der Kampagne der Siedler befassten sich in der
vergangenen Woche einige Leitartikel, hier ein Beispiel aus Jedioth
achronoth.
Im ganzen Land ist mit gewalttätigen Straßenblockaden zu
rechnen. Die "anonymen" Jungen und Mädchen der Siedlerjugend, die wochenlang
inhaftiert waren, weil ihre Eltern sich ihrer Verantwortung für sie entzogen
haben, wurden freigelassen und wie Shihadim empfangen.
Die Symbole des Holocaust wurden mit Füßen getreten. Die Stadtzentren wurden
von der orangefarbenen Jugend erobert. Der orangefarbene Lappen weht von
vielen Autoantennen - wie ein rotes Tuch.
So sieht Israel im Moment aus. Dennoch ist die Kampagne der Siedler
gescheitert. Man kann sich eben nicht "im Herzen der Bevölkerung ansiedeln",
wenn man dies mit einem Bulldozer versucht. Diese negative Kampagne hat es
nicht geschafft, den Siedlern Sympathien zu verschaffen. Die Siedler haben
sich in unseren Herzen nicht angesiedelt, weil ihre Kampagne die Grenze des
Zumutbaren überschritten hat.
Umfragen der tageszeitung M'ariw scheinen diese
Einschätung zu bestätigen:
Auf die Frage "Sind Protestmaßnahmen wie Straßenblockaden
Ihrer Meinung nach legitim?" antworteten mit Ja: 25%, mit Nein: 68%.
Auf die Frage "Sind Sie persönlich schon von Protestmaßnahmen der
Loslösungsgegner betroffen gewesen?" antworteten mit Ja: 22%, mit Nein 78%.