Handball:
Israel – Deutschland 25:27
Freundschaftsspiel im Rahmen der
Feierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen
Deutschland und Israel
Von Nir Shualy und Guido Ran, Maariv
Sechs Tage vor dem Treffen um den Aufstieg in der
Europameisterschaft gegen Frankreich, hat die israelische Mannschaft eine
gute Lektion von einer Mannschaft des gleichen Kalibers, des besten Kalibers
auf der Welt, bekommen. Deutschland, der Europameister, hinter der 800,000
aktive Handballspieler stehen, mit Sponsoren, die es zum Zweitbeliebtesten
Ballsport machen, hatte keinerlei Schwierigkeiten, 27-25 zu gewinnen, auch
in fehlender Besetzung, und auch ohne zu viel aufs Gaspedal treten zu
müssen.
Die Deutschen zeigten keine herausragenden Spieler wie
Avishai Smoller oder Chen Pomeranz, aber sie spielen taktisch und
diszipliniert, und wenn das auf junge Spieler mit beeindruckenden
körperlichen Eigenschaften angewendet wird, ist das ein Handball, dem die
israelische Mannschaft im Endeffekt nichts anhaben kann. Es reichte schon,
die beiden Torwarte Lichtlein und Bitter zu sehen, die den Spieler des
Jahres, Fritz, ersetzten, um zu verstehen, was zwischen Israel und dem hohen
europäischen Niveau unterscheidet.
Shahar Haber, der gestern das Spiel eröffnet und sich von
der Mannschaft verabschiedet hat, sagte zum Abschluss: "Die Art und Weise,
wie der Abschied stattgefunden hat ist wirklich die Schönste, die ich
erwarten konnte, mit so einer großen Mannschaft wie Deutschland". Tom
Matalon, Vertreter der jungen Generation: "Sie sind Europameister und das
ist eine große Ehre, sich mit ihnen messen zu dürfen. Auch in fehlender
Aufstellung gewinnen sie gegen bessere Mannschaften als uns. Wir hatten
eigentlich nur eine gute Vorbereitung gegen Frankreich, und es ist mir egal,
wie viel ich am Samstag spielen kann, Hauptsache wir überraschen und
siegen".
Trainer Shlomo Hoffmann: "Man will immer gewinnen, aber
wir mussten Sachen versuchen, weil das wichtige Spiel gegen Frankreich ist.
Jetzt weiß ich, mit wem ich in die Schlacht ziehen kann".
Der Captain, Idan Maimon, war davon enttäuscht, dass die
Halle in Ra'anana nicht voll war: "Das kann nicht sein, dass eine Mannschaft
wie Deutschland kommt, und die halbe Halle ist leer, ich hoffe, dass am
Samstag alle sich bemühen werden".
Der deutsche Trainer Heiner Brand schmeichelte bei einer
Pressekonferenz dem Viel versprechenden Nachwuchssportler gegenüber Maariv:
"Israel hatte einige gute Spieler, und ich war von dem Rechts-Außen
(Smoller) beeindruckt, der ein Spieler ist, der auch in die Bundesliga
passen könnte. Die Größe ist heute schon kein Problem mehr, aber Spieler,
die in Deutschland spielen wollen, werden hart arbeiten müssen und auch mit
den Ausländern aus Skandinavien um die Plätze konkurrieren".
Bei einem festlichen Abendessen nach dem Spiel lud der
deutsche Verband die israelische Mannschaft und Juniorenmannschaft zu einem
Trainingslager nächstes Jahr in Deutschland ein.
Die französische Mannschaft wird sich erst morgen zum
ersten Mal in Vorbereitung auf das Spiel am Samstag treffen, drei
konzentrierte Trainingstage abhalten und am Freitag hier landen.
Medienspiegel der Deutschen Botschaft Tel Aviv
hagalil.com 07-06-2005 |