Von William Totok
Der Vorsitzende der Liga zur Bekämpfung des Antirumänismus (LICAR),
Ion Coja, der wegen des aus wahltaktischen Gründen eingeschlagenen,
projüdischen Kurses der rechtsextremen Großrumänischen Partei (PRM -
inzwischen in Großrumänische Volkspartei - PPRM - umbenannt) in deren
Zeitschrift "România Mare" eine Zeit lang nicht mehr veröffentlicht wurde,
meldete sich in der Ausgabe Nr. 769 vom 8.4.05 mit einem vehementen
antisemitischen Artikel wieder zu Wort.
In seinem als offener Brief an US-Präsident Bush kaschierten Text leugnet
Coja erneut den von den rumänischen Behörden zu verantwortenden Holocaust an
den Juden. Gleichzeitig macht Coja für die Zunahme des Antisemitismus in
Rumänien die Juden verantwortlich und zählt dafür 5 Ursachen auf:
1.) den ausländischen Druck "auf die Rumänen", Ion Antonescu als
Kriegsverbrecher zu betrachten,
2.) die Tatsache, dass die hochrangigen Vertreter der kommunistischen Partei
und des Repressionsapparates in der Zeitspanne von 1944 bis 1964 überwiegend
Juden waren,
3.) die "unselige Rolle" der Juden während der als "gestohlene Revolution"
bekannten Dezemberereignisse aus dem Jahr 1989,
4.) die Beteiligung der Juden an den zweifelhaften Privatisierungen der
rumänischen Wirtschaft nach 1990, und
5.) den "demographischen Angriff" auf die "vitalen Interessen" Rumäniens
durch die von den zuständigen Behörden verheimlichte Einbürgerung von 450
000 Juden, die darauf abzielt, den souveränen rumänischen Staat dem
"internationalen, mafiotischen, mehrheitlich von Juden dominierten Kapital"
unterzuordnen.
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