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Juden, die nach Israel einwandern:
Deutschland entzieht Staatsbürgerschaft

Der Grund: Das Deutsche Gesetz fordert, allen Deutschen, die eine andere Staatsbürgerschaft beantragen, die deutsche zu entziehen. Im Moment ist noch nicht klar, ob die Staatsbürgerschaft aller Neueinwanderer (Olim) aberkannt wird, oder nur derer, die ab einem gewissen Jahr nach Israel eingewandert sind.

Von Eldad Beck, Jedioth Achronoth, 08.03.2005

Juden aus Deutschland, die nach Israel eingewandert sind und über eine zweite Staatsbürgerschaft verfügen, werden gezwungen sein, auf ihre deutsche Staatsbürgerschaft zu verzichten. Dies wegen der verschärften Umsetzung des deutschen Staatsbürgerschaftgesetzes, das dazu verpflichtet, Deutschen, die eine andere Staatsbürgerschaft beantragt haben, die deutsche zu entziehen.

Bisher hatten die deutschen Behörden wegen der empfindlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Falle von deutschen Juden, die nach Israel einwanderten, ein Auge zugedrückt und das Gesetz nicht umgesetzt. Doch infolge eines Gerichtsurteils in Deutschland wurde die Handhabung verschärft und die besondere Behandlung von Olim abgeschafft. In der Jewish Agency gab man der Befürchtung Ausdruck, die neue Politik könnte der Einwanderung von Juden aus Deutschland schaden, die gerade in den letzten Jahren zugenommen hat.

Die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft ist bei deutschen Emigranten in alle Staaten der Welt üblich. In Bezug auf Israel haben die Behörden in Deutschland jedoch Jahre lang Wege gefunden, das Gesetz zu umgehen. Unter anderem wurde argumentiert, ein deutscher Staatsbürger, der nach Israel einwandert, erhalte aufgrund des Rückkehrrechts automatisch die israelische Staatsbürgerschaft, ohne selbst irgendetwas zu initiieren, und könne daher seine deutsche Staatsbürgerschaft behalten. Weiterhin wurde es den Neueinwanderern auch ermöglicht, noch vor ihrer Übersiedlung nach Israel in Deutschland einen Antrag zu stellen, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu behalten.

In den letzten Monaten wurde den Neueinwanderern von den deutschen Behörden und der deutschen Botschaft in Tel-Aviv jedoch immer häufiger mitgeteilt, diese Regelungen seien nicht mehr in Kraft. Praktisch wird heute von den Deutschen das Gesetz wörtlich und vorschriftsmäßig angewandt, und rückblickend sind alle Neueinwanderer aus Deutschland eigentlich keine deutschen Staatsbürger mehr.

Die Änderung erregte bei Einwanderern aus Deutschland starke Empörung. Bisher war ihnen mitgeteilt worden, ihr Status als deutscher Staatsbürger werde in keiner Form verletzt. Zur Zeit ist noch immer nicht klar, ab wann die neue Politik in Kraft treten soll. Den Vertretern der Einwandererorganisation aus Deutschland, "NOAM", wurde mitgeteilt, die Änderung beziehe sich auf Einwanderer, die im Jahr 2000 und danach nach Israel gekommen sind. Dem Wortlaut des Gesetzes zufolge würde die Staatsbürgerschaft jedoch rückwirkend allen Neueinwanderern aus Deutschland sowie deren Kindern aberkannt werden. Um diese Angelegenheit zu regeln, haben die Behörden in Deutschland vor, ein gesetzliches Datum festzulegen, ab welchem Juden, die eingewandert sind, die Staatsbürgerschaft entzogen wird.

Das deutsche Innenministerium teilte Jedioth Achronoth gestern mit, die Behörden in Deutschland seien sich des problematischen Aspekts dieses Themas bewusst, und Innen- und Außenministerium bemühten sich, eine Lösung für das Problem zu finden. Einzelheiten über die Vorschlägen zur Lösung des Problems wurden nicht mitgeteilt. Die jüdische Wochenzeitschrift "Jüdische Allgemeine" teilte im Namen von Stellen im Außenministerium mit, die Behörden hofften, dass Leute, die ihre deutsche Staatsbürgerschaft verlieren, offizielle Proteste einreichen werden, um die Bearbeitung zur Lösung des Problems zu beschleunigen. Sollte die Zeitspanne zur Umsetzung auf die letzten vier Jahre beschränkt werden, wird es sich schätzungsweise um einige Hundert Personen handeln, die ihre deutsche Staatsangehörigkeit verlieren würden. Sollte das Gesetz jedoch rückwirkend angewendet werden, würde dies Tausende Menschen betreffen.

Im Rahmen des Vormundschaftsgesetzes würden auch Kinder von Neueinwanderern aus Deutschland in Zukunft nicht mehr die Möglichkeit haben, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, nachdem ihre Eltern auf ihre deutsche Staatsbürgerschaft "verzichtet" haben. Diese Politik gilt nicht für Israelis, Nachkommen deutscher Juden, die von den Nazis verfolgt wurden und ihre Staatsbürgerschaft zurück erhalten haben.

Medienspiegel der Deutschen Botschaft Tel Aviv

hagalil.com 10-03-2005

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