Die Israelitische Kultusgemeinde Konstanz hat einen neuen
Rabbiner. Am Mittwoch, 2. Februar, machte Schlomo Schiff, begleitet vom
Benjamin Nissenbaum, dem Ersten, und Peter Stiefel, dem Zweiten
Vorsitzenden, von Gideon Nissenbaum, Mitglied des Oberrates der Israeliten
Badens, und Avi Narunski, Beirat der Kultusgemeinde, seinen Antrittsbesuch
im Rathaus. Gegenüber Oberbürgermeister Frank betonte er, wie wichtig ein
Rabbiner für den Zusammenhalt einer Gemeinde und für die Integration neu
hinzukommender Mitglieder ist.
OB Frank war sich mit dem Vorstand der Israelitischen
Kultusgemeinde und dem Rabbiner einig, dass die neue Synagoge in der
Sigismundstrasse wichtig für die Gesellschaft und das kulturelle Leben der
Stadt ist und daher zügig mit dem Bau begonnen werden soll.
Schlomo Schiff wurde in Jerusalem geboren und widmete sich seit
der Kindheit, zunächst im "Cheder", der religiösen Elementarschule, später
dann in der Jerusalemer "Belz-Jeschiwa" dem Studium von Tora und Talmud,
ohne eigentlich die Laufbahn eines Rabbiners anzustreben. Vor acht Jahren
erhielt er die "Smicha", das Rabbinerdiplom, und wirkte in verschiedenen
rabbinischen Aufgaben in Israel. Im vergangenen Herbst wurde er in das Amt
des Rabbiners für die Konstanzer jüdische Gemeinde berufen.
In neunter Generation ist Schlomo Schiff ein Enkel des
berühmten Rabbi Elimelech von Lezajsk (1717-1786), einem der Begründer des
Chassidismus. Eine weiterer direkter Vorfahre von Schlomo Schiff ist Rabbi
Schlomo Ben Izchak, genannt Raschi, der im 11. Jahrhundert in Worms wirkte
und bis heute als der massgeblichste Kommentator der jüdischen Bibel gilt.
Schlomo Schiff, verheiratet und Vater von fünf Kindern, lebt
mit seiner Familie in Israel und wird vorläufig jeden Monat für eine Woche
in Konstanz sein.

Der neue Rabbiner: Schlomo Schiff besuchte OB Horst Frank.
Links Oberratsmitglied Gideon Nissenbaum, rechts vom OB Gemeindevorstand
Benjamin Nissenbaum und Beiratsmitglied Avi Narunski.
Bild: Stiefel