Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich protestiert gegen
Holocaust-VerharmlosungPresseaussendung - Seit einiger Zeit betreibt
die rechtskatholische Gruppierung "Human Life International" in Wien II ein
so genanntes "Babycaust"-Museum, gar auch "Baby-Holocaust-Gedenkstätte"
genannt. Diese militanten "Lebensschützer" haben wie zahlreiche
Rechtsextremisten auch schon davor immer wieder öffentlich die Fristenlösung
mit dem Holocaust gleichgesetzt. Jüngst sprach etwa auch der FPÖ-Bundesrat
John Gudenus vom "Babycaust".
Insbesondere die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller sieht sich
gegenwärtig übelsten Anfeindungen seitens militanter "Lebensschützer"
ausgesetzt. Gegenüber der rechtskatholischen Internetseite "kath.net" gab
die Initiatorin der verabscheuungswürdigen "Aktion Schuhe für Gabi" über
ihre Motive Auskunft: Dies sei eine Anspielung auf die Tatsache, dass "nach
dem 2. Weltkrieg in den Konzentrationslagern Berge von [...] Schuhen von
ermordeten Insassen gefunden wurden".
Mit derartigen Vergleichen wird implizit der singuläre Charakter des
Holocausts als systematische und planmäßige Vernichtung von sechs Millionen
Juden und Jüdinnen geleugnet. Zudem werden schwangere Frauen, die sich für
eine Abtreibung entscheiden (müssen), Ärzte und Ärztinnen, die diese
durchführen, sowie die für die Fristenlösung politisch Verantwortlichen mit
den NS-Mördern auf eine Stufe gestellt. Schließlich werden mit der Rede vom
"Babycaust" die NS-Opfer und ihre Angehörigen verhöhnt.
Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer protestiert für die Aktion gegen den
Antisemitismus in Österreich auf das Schärfste gegen diese skandalöse
Gleichsetzung der Fristenlösung mit dem Holocaust. "Das Gedenken an die
Opfer des Holocausts ist vor jedem Missbrauch zu schützen", so Neugebauer,
der sich auch eine deutlich wahrnehmbare Distanzierung der katholischen
Würdenträger von diesen impliziten NS-Verharmlosungen wünschen würde.
In diesem Zusammenhang:
Kölns Erzbischof Kardinal Joachim Meisner vergleicht
Abtreibungen mit NS-Massenmorden. Der Präsident
des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, nannte den von
Meisner gewählten Vergleich unzulässig und eine Beleidigung von Millionen
Holocaust-Opfern.
Die Macht des Zentralrats:
Brauner Widerhall im Saar-Echo
Ricardo Husch tut uns den Gefallen, alle
antisemitischen Skandale der vergangenen Jahre kompakt und würzig
zusammenzufassen. Da taucht die ganze Riege der "Opfer" des Zentralrats auf,
alles aufrechte wackere Männchen, die endlich mal gesagt haben, was schon
lange gesagt gehört...