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UN-Verdacht:
Iran setzt Atomwaffenprogramm an zwei Militärstützpunkten fort
Beobachter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten
Nationen (UN) haben um Zutritt zu zwei militärischen Stützpunkten im Iran
gebeten, da Geheimdienstinformationen darauf hindeuten, dass der Iran die
Entwicklung von Nuklearwaffen trotz seiner Verpflichtung, die Nuklearpläne
einzufrieren, fortsetzt. Dies berichtete gestern die amerikanische Zeitung
„New York Times“. Die Verpflichtung zur Aufgabe des Nuklearprogramms wurde
in dieser Woche durch ein Abkommen zwischen der IAEA und dem Iran geregelt.
Die beiden Stützpunkte, von denen die Rede ist, wurden bereits in der
Vergangenheit wegen nuklearer Aktivitäten verdächtigt. Der erste ist
Farajin, eine riesige Basis der iranischen Militärindustrie südöstlich von
Teheran. Nach Angaben der Agentur weisen aktuelle Satellitenaufnahmen darauf
hin, dass dort Explosionen konventioneller Sprengstoffe in enormen Mengen
durchgeführt werden, die eine nukleare Reaktion erfordern. Der zweite
Stützpunkt ist Lawisan 2, eine relativ neue Basis innerhalb Teherans.
Im vergangenen Monat berichtete die iranische Oppositionsgruppe „Iranische
nationale Widerstandsbewegung“, dass dort Vorbereitungen zur Anreicherung
von Uran getroffen würden. Diplomatische Quellen betonen, dass derzeit auch
Dokumente vorliegen sollen, die bestätigen, dass Material zur Anreicherung
von Uran von dem Stützpunkt gekauft wurde.
Der Generalsekretär der IAEA, Muhammad Al-Baradei, sagte, dass er den Iran
immer wieder um Zutritt zu diesen Stätten gebeten habe, dies aber verweigert
wurde. Der Iran verteidigt seine Absage durch seine Interpretation des
Abkommens zwischen der IAEA und dem Iran, wonach die Behörde Beweise für die
Tätigkeiten im Nuklearbereich vorlegen müsse, um die Genehmigung für eine
Besichtigung der militärischen Einrichtung zu erhalten. Doch das
Zusatzprotokoll der Konvention zur Verhinderung der Ausbreitung von
Atomwaffen, das der Iran unterzeichnet hat, legt fest, dass die Beobachter
jeden Stützpunkt besichtigen dürfen. (Ha’aretz / israel.de)
hagalil.com
03-12-2004 |
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