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Erich Salomon:
Der Fotograf im Smoking

Salomon  portraitierte das politische und soziale Europa der dreissiger Jahre

8. Oktober - 19. Dezember 2004
Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
PM http://www.strasbourg.fr


Das Straßburger Musée d’Art Moderne et Contemporain zeigt eine Ausstellung, die dem Fotografen Erich Salomon gewidmet ist. Erstmals in Frankreich werden rund 100 Originalabzüge präsentiert. Des weiteren belegen ebenfalls ausgestellte Zeitungsausschnitte und Bücher, in welch hohem Maß Salomons Bilder die Presse seiner Epoche geprägt haben.

Erich Salomon (Berlin 1886 – Auschwitz 1944), Sohn eines reichen Bankiers, studiert Zoologie und Architektur, bevor er sich an der juristischen Fakultät der Universität von Berlin habilitiert. Ab 1925 arbeitet er in der Werbeabteilung des Berliner Verlegers Ullstein. 1927 kauft er einen Fotoapparat, um die "Reklamen" seines Arbeitsgebers, die an den Fassaden der Berliner Häuser prangen, abzulichten. Wenige Monate später erwirbt er einen der ersten kleinen Apparate, einen Ermanox, der eine Kassette mit 24 Glasplatten und ein extrem lichtdurchlässiges Objektiv besitzt, so dass kein Magnesium-Blitzlicht mehr verwendet werden muss. Dadurch werden Momentaufnahmen auch bei schwachem Licht möglich. Ab 1930 benutzt er die neue Leica, ein noch leichteres und unauffälligeres Gerät. Da kommt er auf den Gedanken, seinen Apparat in einem kleinen Koffer zu verstecken und sich Zutritt zu einem englischen Gerichtshof zu verschaffen, wo gerade ein besonders spektakulärer Prozess stattfindet. Das Ergebnis ist dermaßen beeindruckend, die Bilder sind so neu, dass Ullstein Erich Salomon ziehen lassen muss, damit dieser eine Karriere als unabhängiger Fotoreporter beginnen kann. Er ist einer der ersten, der seine veröffentlichten Fotos signiert.

Salomon macht sich sehr schnell einen Namen als Spezialist für Fotografien ohne zusätzliche Lichtquelle. Man sieht ihn auf internationalen Konferenzen und politischen Versammlungen, in Gerichts-, Theater- und Konzertsälen — bei allen offiziellen Ereignissen fotografiert er die Protagonisten mit einem scharfen Blick, der den entscheidenen Moment instinktiv erfasst. Schon bei der Einstellung legt er die Komposition des Bildes fest. Die Kraft und die Originalität von Salomons Fotos sind aber nicht allein auf die Themen zurückzuführen. Sein extrem feines Gespür für die gegebenen Lichtverhältnisse erzeugt jene eigenartige Atmosphäre, die seine Arbeiten auszeichnet. Hinzu kommt die subtile Verteilung der Linien und Massen auf der Bildfläche, die Salomon ebenfalls von seinen Kollegen unterscheidet.

Die Politiker begreifen schnell, wie ausdrucksstark und brisant Salomons Fotos sind. Diese Bilder, die über die Medien verbreitet werden, sind wie Spiegel, die ihnen vorgehalten werden. Obendrein bieten sie den Zeitungslesern die Möglichkeit, sich jenseits der offiziellen Aufnahmen ein anderes Bild vom öffentlichen Leben zu machen. Einige Persönlichkeiten begreifen aber auch, dass dieses "intime" Bild kontrolliert, manipuliert, konstruiert werden muss. Dank der zahlreichen Beziehungen, die er seiner Familie verdankt, aber auch aus eigener Initiative knüpft, hat Salomon freien Zugang zu allen Kreisen. Aus der "Szene" ist er nicht mehr wegzudenken.

Das öffentliche Leben nimmt Salomon schonungslos aufs Korn; dem Privatleben begegnet er jedoch stets mit größter Achtung. Aristide Briand sagte einmal: "Was ist schon eine internationale Konferenz, wenn Salomon nicht dabei ist?".

Nach 1930 flieht er nach Holland. 1944 wird er denunziert und mit seiner Frau und dem jüngsten Sohn nach Auschwitz deportiert. Der nach England geflohene älteste Sohn, Peter Hunter (geborener Salomon), entkommt den Konzentrationslagern. Nach dem Krieg baut er die Archive seines Vaters wieder auf. Heute sind sie Bestandteil der Berlinischen Galerie, die auch für die Organisation dieser Ausstellung verantwortlich zeichnet.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Damit ist eine eingehende Einführung in Salomons Werk erstmals in Frankreich erhältlich. Anschließend wird die Ausstellung in der Berlinischen Galerie (Berlin), der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur (Köln) und im Fotomuseum Winterthur (Schweiz) gezeigt.

8. Oktober - 19. Dezember 2004
Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
PM http://www.strasbourg.fr

hagalil.com 31-10-2004

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