Von Karl Pfeifer
DDr. Robert Prantner, schreibt in der jüngsten Ausgabe: "'Zur Zeit'
schätzt es mitnichten, als einseitig "antiisraelisch" verklagt zu werden".
Seine Schreibe kann aber durchgehend als antisemitisch qualifiziert werden.
Als fundamentalistischer Katholik, verzeiht er den Juden nicht, dass sie die
"zentralen Wahrheiten der christlichen Offenbarung, wie der Gottheit –
zweite göttliche Person – des jüdischen Sohnes der Jüdin Maria, Jesus von
Nazareth" nicht akzeptieren.
DDr.Prantner, Spezialist für das Thema Weltverschwörung der Juden und der
Freimaurer, hat schon vor Jahren die Wurzel allen Übels in der Aufklärung
und der Französischen Revolution geortet und folgerte "55 Jahre nach Ende
des blutigen Zweiten Weltkrieges in dem in der Mehrzahl mit Gott verbundene
gläubige Menschen den gottlosen Bolschewismus abzuwehren versuchten, wenden
sich nunmehr die Europäer endgültig von Gott ab...." (Zur Zeit 10. November
2000). Für einen Inhaber eines österreichischen Opferausweises, eine recht
sonderbare Ansicht.
Noch früher beklagte er: "...niemals schienen diese jüdischen
Persönlichkeiten die Demut in ihrem eigenen Sinne und Gewissen zu
mobilisieren, auch ein Wort, eine Geste, ein Zeichen des Bedauerns, der
Reue, der Entschuldigung zu setzen: Angesichts der sogar blutigen Verbrechen
jüdischer Vertreter (nicht "des Judentums" an sich) an katholischen
Christen. Es wäre eine Verfälschung der Geschichte, etwa bestimmte
Ritualmorde zu mittelalterlicher Zeit dem phantasiebestimmten "Haß des
Nationalsozialismus" zuzuschreiben. Auch Verbrechen von jüdischen Menschen
an Christen sind beklagenswerte Geschichte, an Kindern, wie etwa dem seligen
Märtyrerkind Anderl von Rinn wie an erwachsenen Menschen zu vorösterlichen
Zeit... Ökumene, auch zwischen Juden und Christen, kann niemals eine
Einbahnstraße sein. Auch das Blut gemordeter Christen, vergossen durch
jüdische Hand, schreit zum Himmel! So erwartet man einen Kongreß der
Weltjudenheit auf religiöser Grundlage, in dessen Verlauf das "Neue
Gottesvolk" – des "Neuen Testaments", geboren aus dem Blute Jesu, am Kreuze
durch den Hohen Rat der Judenheit vor knapp 2000 Jahren – um Verzeihung
gebeten wird." (Zur Zeit, 5. Dezember 1999)
Sich auf obskure "FUCHS"-Briefe für deutsche Unternehmer" berufend
unterstellte DDr. Robert Prantner in Zur Zeit Nr. 9/02 dass es bei den
Terrorangriffen am 11.9. "sich um einen logistisch und generalstabsmäßig
vorbereiteten amerikanischen "Selbstunfall" gehandelt hat. Eine durch
verwandschaftliche und freundschaftliche Verbindung einem
"FUCHS-Briefe-Redakteur bekannt gewordene im WTC tätige Angestellte gab
mittlerweile bekannt, daß ihr Vorgesetzter in der Frühe des 11. September
2001 (etwa um 7.00 Uhr) sie anrief, dabei ihr dringen abriet, an diesem
Morgen zur Arbeit zu fahren. Warum? "Weil da heute etwas ganz Großes
passieren werde". Sie gehorchte und lebt." So der "Emerit.Hochschulprofessor
DDr. Robert Prantner, Ethiker und christlicher Philosoph sowie
bevollmächtigter Minister des Souveränen Malteser-Ritterorden i.R."
Ein paar Wochen später (Nr. 19/02) spinnt er - sich auf Horst Ehmke und
Andreas von Bülow berufend - den Faden weiter: "Daß nämlich ein sehr
wichiger, berüchtigter Geheimdienst im Nahen Osten – aus persönlichen
Sicherheitsgründen sei dessen Name hier nicht buchstabiert – diese
terroristischen Angriffe durchgeführt habe oder hatte." Hier wird DDr.
Prantners Geisteszustand offenkundig, der dann die "Argumentation" von
Islamisten, Rechtsextremisten und Neonazi übernimmt, wenn er den Mossad –
den er oft und gerne sonst erwähnt – beschuldigt, diesen Terrorangriff
durchgeführt zu haben: "Um die amerikanische öffentliche Meinung gegen die
Araber und den Islam an sich aufzuwiegeln."
Dem Leser seien seine weiteren hanebüchenen Spekulationen erspart. Aber was
wären die wert ohne folgenden Schlenker: "Ganz "sicher" aber ist: Ariel
Scharon, der hebräische Pazifist, dürfte nicht den Friedensnobelpreis 2003
erhalten..."
In der jüngsten Ausgabe von Zur Zeit bringt Robert Prantner als
Verschwörungstheoretiker vom Dienst, "vertrauliche Informationen" über
"Schin Beit", den er als "Inlandsgeheimdienst" anprangert. Ausgerechnet
Prantner wirft dem Schin Beit" eindimensionale Sicht vor, und als Juden- und
Israelsachverständiger postuliert er: "Es besteht berechtigter Zweifel an
der Objektivität des kürzlich veröffentlichten 4-Jahres-Leistungsberichtes
des israelischen "Inlandsgeheimdienstes". Allerdings sind die
Hebräischkenntnisse des geschassten katholischen Theologen sehr mangelhaft.
Shin Beit ist eine Abkürzung, der volle Name lautet Scherut Bitachon Klali,
Allgemeiner Sicherheitsdienst.
Prantner ironisch sein wollend: "Bei 313 Angriffen aus dem Gazastreifen
hätten "palästinensische Terroristen" 460 Kassam-Raketen abgefeuert, 80
davon schlugen dortselbst ein, der Rest auf dem heiligen israelischen
Staatsgebiet."
"Stolz posaunt" - so der "christliche Philosoph" – der Schin Beit-Bericht
den Triumph hinaus, der von den Israelis errichtete "Trennzaun" sprich die
MAUER, habe zur Linderung der Opferquote beigetragen. Philosophische Logik
einer Schlussfolgerung über Ursache und Wirkung ist den Geheimdienstautoren
fremd geblieben." Da kann man Herrn DDr. Prantner nur zurufen, O sancta
simplicitas! si tacuisses philosophus mansisses!
Herr DDr. Prantner ist was er ist und er wird sich wahrscheinlich nicht mehr
ändern. Was aber zu denken geben sollte, dass diese Texte in einer
Zeitschrift erscheinen, deren Chefredakteur und Herausgeber Andreas Mölzer,
Europaabgeordneter der Regierungspartei FPÖ ist. Mitherausgeber sind noch
Bundesrat John Gudenus sen. (FPÖ) und Botschafter a.D. Johann Josef Dengler
(ÖVP).
Als Belohnung auch für durchgehende antisemitische Schreibweise erhält die
Wochenzeitung Zur Zeit von der österreichischen Bundesregierung mehr als
60.000 Euro Presseförderung im Jahr.