Vor 100 Jahren, am 3. Juli 1904 verstarb der Begründer der modernen
zionistischen Bewegung Theodor (Binyamin Ze'ev) Herzl. Seine Wahrnehmung des
modernen, rassistischen Antisemitismus brachte ihn zu der Überzeugung, dass
nur ein eigener Staat die Juden vor dem Antisemitismus schützen könne.
Seine Schrift "Der
Judenstaat" gab dem Zionismus den Anstoß, der schließlich zur
Gründung des Staates Israel führte. Weniger bekannt sind Herzls Romane. In
dem vom "haGalil-Verlag" vor kurzem neu
aufgelegten Roman "AltNeuLand"
beschreibt Herzl 1902 in Romanform detailliert seine Vision des
"Judenstaates". Unterhaltsam und fesselnd stellt er die Rahmenbedingungen
der noch utopischen Staatsgründung dar. Aus dem Mit- und Gegeneinander
fundamentalistischer und aufgeklärter Kräfte entsteht eine moderne,
pluralistische und optimistische Gesellschaft.
Die heutige Situation macht es notwendig, sich diese Vision erneut zu
vergegenwärtigen. Diffamierungen des Zionismus und des Staates Israel
stellen heute einen erheblichen Teil der antisemitischen Propaganda.
Deshalb hat der AStA der Uni München die Herzl-Spezialistin Andrea Livnat
aus Tel Aviv eingeladen, die über das Leben und Werk Theodor Herzl
referieren wird und speziell auf den Roman "AltNeuLand" eingehen wird.
Livnat schrieb auch das Vorwort zu dem neu aufgelegten Roman, in dem sie
davor warnt, Herzl als "Protozionisten" oder als Verteidiger der "angeblich
wahren zionistischen Werte darzustellen" und stattdessen dafür plädiert, ihn
im Kontext seiner Zeit zu sehen."
Max Brym, Redakteur der größten deutschsprachigen jüdischen
Internet-Zeitung haGalil (www.hagalil.com) wird in einem kurzem
Einleitungsreferat über die Arbeit von "haGalil" berichten.
Die
Veranstaltung findet statt am Dienstag, den 30. November 2004 um 19-30h, in
der kleinen Aula der Uni München, Geschwister-Scholl-Platz 1.
Die Veranstaltung wird unterstützt von
haGalil e.V. und dem
Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern e.V.
ASTA DER GSU MÜNCHEN