Kürzungen im Sachkosten- und Personalbereich
gefährden den Bestand des Jüdischen Museums Franken. Der Wissenschaftliche
Beirat schlägt Alarm.
Dr. Andrea M. Kluxen, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats
Auf einer Sitzung vom 4. November 2004 faßte der Beirat folgende
Resolution:
Das Jüdische Museum Franken mit seinen beiden Häusern in Fürth und
Schnaittach bildet einen einzigartigen regionalen Schwerpunkt in der
Museumslandschaft. Bei der Gründung des Museums hoben seine Träger - der
Bezirk Mittelfranken, die Stadt Fürth, der Landkreis Nürnberger Land und die
Marktgemeinde Schnaittach - vor allem die Verantwortung gegenüber der
Geschichte hervor.
Das Jüdische Museum Franken steht mit seinem flexiblen
Ausstellungskonzept national wie international unvergleichlich da. Es wird
in Fachkreisen einhellig gelobt und erfüllt eindrucksvoll seinen Forschungs-
und Bildungsauftrag. Dies zeigt sich besonders in der gesellschaftlich
wichtigen Arbeit mit Jugendlichen und Schulklassen.
Die chronische Unterfinanzierung gefährdet die Aufgaben des Museums, auf
die sich die Träger in der Satzung verpflichtet haben. Das bedeutet konkret:
Das Museum wird nicht mehr sammeln, bewahren, forschen und vermitteln,
was zu seinen Grundaufgaben gehört. Das heißt:
- keine Wechselausstellungen
- keine Bildungsarbeit
- keine Veranstaltungen
- kein Archiv- und Quellenstudium
- keine wissenschaftliche Forschung und Beratung
- kein Forum für die Begegnung von Juden und Nichtjuden
Der Wissenschaftliche Beirat appelliert aus tiefer Sorge und auf das
Eindringlichste an alle Träger des Jüdischen Museums Franken ihrer
Verpflichtung gerade angesichts des zunehmenden Rechtsradikalismus und
Antisemitismus nachzukommen. Der Wissenschaftliche Beirat fordert, dem
Museum die Voraussetzungen für einen dauerhaften Betrieb zu sichern.