Theodor-Herzl-Platz:
Wiener Gartenbaupromenade umbenannt
Festakt zum 100. Todestag des
Begründers des Zionismus mit Demonstranten und massivem Polizeiaufgebot
Von Karl Pfeifer
Unter massivem Polizeiaufgebot fand die feierliche
Umbenennung der kleinen Wiener Gartenbaupromenade in der Nähe der Redaktion
der konservativen Zeitung "Die Presse" in Theodor-Herzl-Platz statt.
Unmittelbarer Anlass für den Festakt war der 100. Todestag des jüdischen
Schriftstellers und Begründers des Zionismus am 3. Juli. Mit dem Platz in
der Inneren Stadt an der Ringstraße zeige man "Respekt vor der Ideen- und
Wirkungsgeschichte Herzls", betonte Wiens Kulturstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny (SPÖ) in seiner Rede.
Diese sei "Teil dieser Stadt", weshalb man auch einen
zentralen Platz gewählt habe. Insofern handle es sich bei der Umbenennung um
"einen symbolischen Akt", hob Mailath-Pokorny heraus. Tatsächlich befindet
sich der Platz nur einige Schritte entfernt vom wirklich prominenten
Dr.-Karl-Lueger-Platz, wo auch ein Denkmal an diesen Antisemiten, der auch
von Adolf Hitler verehrt wurde, erinnert.
Kundgebung ultraorthodoxer Juden und Palästinenser
Führend an der Kampagne gegen den Herzl-Platz beteiligt war
die "Palästinensische Gemeinde" in Österreich. Bereits am vergangenen
Samstag veranstaltete diese eine Demonstration – mit 50 Teilnehmern – gegen
den Herzl-Platz, an der sich auch sechs Ultraorthodoxe von der Sekte Neturei
Karta beteiligten.
Die Bilder auf den Internetseiten der Palästinensischen
Gemeinde zeigen den Anführer der Palästinensischen Gemeinde Seite an Seite
mit dem entmündigten "Oberrabbiner" M.A.Friedmann, ein anderes Bild hält
fest, dass die Ziele der Palästinensischen Gemeinde nicht verheimlicht
werden, man sieht Transparente mit "Befreiung Jerusalem von Zionismus" und
"Ganz Palästina vom Jordan Fluss bis zum Meer gehört unter PALÄSTINENSISCHE
Hoheit".
Wie die Wiener Israelitische Kultusgemeinde in einer
Presseaussendung mitteilt, ist einer dieser Männer, ein gewisser M.A.
Friedmann entmündigt.
Einige Palästinenser und die sechs Juden hatten sich während
der feierlichen Umbenennung vor dem Marriot-Hotel unweit des Platzes
zusammengefunden. Die rund 20 Teilnehmer dieser Kundgebung skandierten
"Judaism yes, Zionism no, the state of Israel must go".
hagalil.com 04-07-2004 |