Der Leiter des Shabak:
Der Terror kann beseitigt werden
Itamar Eichner berichtete in Jedioth achronoth über
eine Regierungssitzung im Vorfeld der einseitigen Gaza-Loslösung.
Der Leiter des Shabak, Awi Dichter, ist überzeugt,
Israel könne den Terror durch Gewalt beseitigen: "Der palästinensische
Terror ist ein Fass mit Boden. Es ist zwar ein großes und tiefes Fass, aber
es ist kein Ozean, den man nicht leeren kann".
"Wir verzeichnen bedeutende Erfolge im Kampf gegen Terror,
und wenn wir unsere Politik fortsetzen, werden wir den Boden des Fasses
erreichen, obwohl man Anschläge nicht völlig verhindern kann," so Dichter
bei einer Regierungssitzung Anfang des Monats.
Der Terror in Zahlen
- 75% der israelischen Todesopfer sind Zivilisten
- 4 von 1000 Arabern in Ostjerusalem sind an Terror
beteiligt
- Keiner der Selbstmordattentäter stammte aus
Ostjerusalem
- Im letzten Jahr: 60% der Selbstmordanschläge fanden
in Jerusalem statt
- In eineinhalb Jahren wurden 4800 Terroristen
festgenommen und 880 getötet
- Innerhalb eines halben Jahres wurden 38
Selbstmordattentäter auf dem Weg nach Israel gefasst
- Seit Bau des Trennzauns drang kein einziger
Terrorist aus dem Raum Samaria ein.
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Auch Reservegeneral Jakob Amidror, ehemaliger Leiter der
IDF-Hochschulen meint: "Nur Gewalt und Entschlossenheit können den Terror
beseitigen". Er stimmt mit dem Shabak-Chef überein: "Wir brauchen Geduld,
Entschlossenheit und eine Führung, die nicht aufgibt. Politiker, die nicht
verzweifeln. Wenn all dies vorhanden ist, kann der Terror beseitigt werden".
Er sagte weiter, die Aktion „Schutzwall“ habe die Grundlage für den Kampf
gegen den Terror gelegt, der nur besiegt werden könne, wenn man vor Ort über
die Kontrolle verfüge. Die Früchte der Aktion habe man nach zwei Jahren
ernten können.
„Im Moment versetzen wir dem Terror einen Schlag nach dem
anderen. Das heißt nicht, dass es keine Anschläge mehr geben wird, aber die
Zahl ist drastisch zurück gegangen. Die Unterdrückung des Terrors bedeutet
jedoch keine Lösung des politischen Problems. Dies muss auf politischen
Wegen gelöst werden, der Terror aber muss und kann durch Krieg besiegt
werden".
General Rothschild widerspricht
"Ohne politische Lösung wird der Terror andauern" meint
dagegen Reservegeneral Dani Rothschild, Vorsitzender des Rats für Frieden
und Sicherheit: "Wer den Terror bekämpft ohne daneben auch einen politischen
Horizont anzustreben, der könnte letzten Endes verlieren. Man kann den
Terror nicht ohne politischen Prozess bekämpfen. Wir müssen den Terror auch
weiterhin mit Nachdruck bekämpfen, die Terroristen müssen direkt und mit
aller Macht bekämpft werden, aber auf keinen Fall dürfen Kollektivstrafen
angewandt werden. Aber wenn neben der Terrorbekämpfung nichts anderes getan
wird, werden wir nicht gewinnen können. Wenn wir keinen politischen Prozess
eröffnen, der dazu führen wird, dass das palästinensische Volk letzten
Ende die Terroristen aus ihrer Mitte verbannen wird, wird eigentlich nichts
geschehen."
Warnungen vor Bürgerkrieg
Im Vorfeld der Loslösung sprach der Leiter des Shabak aber
nicht nur über äußere, sondern auch über interne Bedrohungen. Er
warnte vor einer Radikalisierung der Rechten, die
nationalistisch-fundamentalistische Hetze könne auch zu Mord führen. Der
Rechtsberater der Regierung berief daraufhin eine dringende Debatte über
jüdischen Terror ein. Der Jesha-Rat der Siedler zeigte sich darüber
verärgert und verlangte ein Treffen mit Dichter, der, so ein Vertreter der
National-Religiösen, "maßlos übertreibt".
Shin Bet warnt:
Wachsender Extremismus unter den Gegnern des Abkoppelungsplans
Der Direktor des Inlandgeheimdienstes (Shin Bet) Avraham Dichter hat in der
Kabinettssitzung am Sonntag vor einem wachsenden Extremismus unter den
Gegnern des Abkoppelungsplans von Ministerpräsident Ariel Sharon gewarnt...
hagalil.com
07-07-2004 |