"Krankheit" Antisemitismus:
Hat sich Herzl geirrt?
Von Yair Sheleg, Ha'aretz, 02.07.2004
Übersetzung Daniela Marcus
Angesichts der jüngsten Ereignisse mag man sich an seinem
100. Todestag fragen: Irrte der Vater des Zionismus als er annahm, die
Gründung eines jüdischen Staates werde die "Judenfrage" lösen und die
"Krankheit" Antisemitismus heilen?
August 1897: In Basel, Schweiz, beruft Theodor Benjamin Ze'ev
Herzl den Ersten Zionistenkongress ein. In seiner Eröffnungsrede spricht er
von dem bedeutenden "Beitrag" des Antisemitismus zum Zusammenschluss der
jüdischen Nation. "Das Gefühl der Zusammengehörigkeit, welches man uns so
häufig und grimmig vorwarf, es war in voller Auflösung begriffen, als uns
der Antisemitismus anfiel. Dieser hat es wieder gestärkt."
Antisemitismus war eines der zentralen Themen von Herzls
zionistischer Philosophie. Es war eher dieser als die Selbsterkenntnis
jüdischer Nationalität, was den assimilierten Juden zu seiner jüdischen
Identität zurückführte und auf die eigentliche Idee brachte, die Juden aus
den Ländern, in denen sie als Minderheit lebten, in einen souveränen eigenen
Staat zu verpflanzen. Und als Rationalist des 19. Jahrhunderts dachte er,
dass er den Antisemitismus "benutzen" konnte, um den zionistischen Traum zu
verwirklichen: Wenn die Antisemiten die Juden nicht in ihrer Mitte haben
wollten, würden sie ihnen sicher gerne helfen nach Palästina zu gehen.
In seinem utopischen Roman "Altneuland" aus dem Jahr 1902
schrieb Herzl in diesem Zusammenhang: "Die Welt braucht einen jüdischen
Staat – deshalb wird er entstehen." Und gemäß der gleichen Logik nahm er an,
dass die Gründung eines jüdischen Staates, der es den Juden ermöglichen
würde, sich vom Leben inmitten anderer Nationen zu distanzieren,
letztendlich das Problem des Antisemitismus lösen würde: "Die Juden werden
als respektierte Freunde gehen und wenn einzelne später zurückkehren, wird
man sie in den aufgeklärten Ländern genauso herzlich willkommen heißen wie
Bürger anderer Staaten", schrieb er in seinem Buch "Der Judenstaat".
Am 3. Juli jährt sich der 100. Todestag von Theodor Herzl,
der an gebrochenem Herzen starb und die von ihm gegründete Bewegung erst im
Anfangsstadium der Realisierung seiner Vision hinterließ. Und die Vorfälle
der letzten Jahre scheinen die Gültigkeit seiner Analyse zu schwächen: Der
jüdische Staat wurde in der Tat gegründet und er blüht, doch nicht nur ist
der Antisemitismus nicht verschwunden, sondern in den letzten Jahren hat er
sich vermehrt eher direkt gegen den jüdischen Staat als gegen einzelne Juden
gerichtet. Hat sich Herzl geirrt und war sein Zionismus auf einer vollkommen
falschen historischen Analyse gegründet?
"Definitiv", sagt Professor Robert Wistrich, Leiter des
Instituts für das Studium des Antisemitismus an der Hebräischen Universität
in Jerusalem und ranghohes Forschungsmitglied des Shalem-Zentrums.
"Herzl machte einen großen Fehler, weil seine hauptsächliche
Annahme und seine Analyse des Antisemitismus falsch waren: In seiner Analyse
stellte sich heraus, dass der liberale Herzl ein großer Materialist (jemand,
der glaubt, dass Geschichte eher durch materialistische als durch
ideologische Konflikte bewegt wird – Y.S.), beinahe ein Marxist war. Nach
seiner Ansicht entsprang der Antisemitismus dem wirtschaftlichen Wettkampf
zwischen dem jüdischen und dem nicht-jüdischen Bürgertum. Deshalb sah er in
der jüdischen Emigration in die USA auch keine Lösung, weil dort ebenfalls
Juden um ihre Arbeit und ihren wirtschaftlichen Status kämpfen müssten und
somit der Antisemitismus ansteigen würde. Wenn andererseits das Thema auf
Palästina zu sprechen kam, vermutete er anscheinend, was Borochov später
deutlich aussprach, nämlich, dass es dort keine bürgerliche Klasse gäbe und
dass die Bewohner des Landes ausschließlich froh über die Entwicklung wären,
die das jüdische Bürgertum mit sich bringen würde."
"Natürlich war das eine falsche Analyse. Denn selbst gemäß
seiner 'materialistischen' Interpretation gab es keinen Grund, warum die
Juden in Palästina nicht auf den gleichen Antisemitismus stoßen sollten wie
auf den, den er an anderen Orten vermutete. Denn schließlich wusste er
bereits, dass es selbst in landwirtschaftlich unterentwickelten Ländern, wie
z. B. Galizien, antisemitische Pogrome gegeben hatte. Er irrte ganz gewiss,
als er die Möglichkeit der Entwicklung eines nationalen Konfliktes in diesem
Land ignorierte und auch, als er die religiöse Dimension der Situation nicht
beachtete."
"Dieses Ignorieren hatten die meisten Leiter der
zionistischen Bewegung zur Zeit ihrer Gründung gemeinsam. Es war Teil ihrer
Unfähigkeit, die mythischen Dimensionen der menschlichen Existenz
anzuerkennen. Vielleicht war es zu jener Zeit notwendig, diese Probleme
außer Acht zu lassen, um den Zionisten den Glauben an die Realisierung der
Idee zu geben. Wie auch immer, diese Analyse war auf jeden Fall falsch, denn
in der Wirklichkeit existierten die Dimensionen des Nationalismus und der
Religion. Vielleicht lag Herzls größter Fehler in dem starken Wunsch, die
jüdische Existenz und unsere Beziehung zu anderen Nationen der Welt zu
"normalisieren". Vielleicht bekommen wir nur dann eine bessere Beziehung zu
unserer Umwelt wenn wir "wir selbst" sind und wenn wir unseren eigenen
Werten treu bleiben."
Normalität – oder nicht?
Trotz allem betont Wistrich, dass vorhandene Fehler in Herzls
Analyse nicht die Schwächung der zionistischen Schlussfolgerung bedeuten:
"Selbst wenn der Zionismus der Feindschaft gegenüber den Juden kein Ende
gesetzt hat und "Eretz Israel" ein sehr gefährlicher Ort für Juden ist, gibt
es Vorstellungen und Werte, die ein Leben in Gefahr rechtfertigen. Und
meiner Ansicht nach war dies auch Herzls Meinung. Außerdem gibt es
anscheinend verschiedene Ebenen der Gefahr: Tatsache ist, dass inzwischen
viele französische Juden mit dem Gedanken spielen, nach Israel zu kommen,
obwohl die Gefahr hier nicht kleiner ist als dort."
Es überrascht nicht, dass der israelische Schriftsteller A.
B. Yehoshua im krassen Gegensatz zu Wistrich steht. Wistrich lehnt den
Wunsch der jüdischen Nation nach "Normalität" ab. A. B. Yehoshua ist der
führende Sprecher für diesen Wunsch nach Normalität ("Das Privileg der
Normalität"). Er glaubt, dass "Herzls Diagnose nicht nur unmissverständlich
richtig war, sondern sie war sogar erstaunlich präzise. Das Problem war nur,
dass der 'Patient' im Heilungsprozess nicht kooperierte." Mit anderen
Worten: Der Zionismus war in der Tat dazu bestimmt –und ist gewiss fähig-
das Problem des Antisemitismus zu lösen, doch die Juden haben sich nicht
damit beeilt, diese Vision zu erfüllen.
Yehoshua sagt: "Im Jahr 1917 wurde die Balfour-Deklaration
(die Deklaration des britischen Außenministers Lord Arthur James Balfour,
die die Gründung einer jüdischen Heimstätte in Palästina favorisierte)
erlassen und die zionistische Vision hätte realisiert werden können. Während
dieser Periode gab es nur etwa eine halbe Million Araber im Land. Wenn nur
eine halbe Million Juden der damals weltweit 18 Millionen lebenden Juden
nach Palästina gekommen wären, hätte der jüdische Staat Realität und die
Shoa verhindert werden können. Doch anstatt einer halben Million kamen nur
etwa 30.000 Juden von der Zeit der Balfour-Deklaration bis 1921. Die Briten
begriffen einerseits, dass es hinter der zionistischen Idee keine Nation
gab. Und andererseits hatten die Araber angefangen zu schreien. Und so
begannen die Briten die Umsetzung einer "nationalen Heimstätte" zu stoppen."
Nach Yehoshuas Meinung rührt sogar die gegenwärtige Existenz
des Antisemitismus von der Tatsache her, dass der Zionismus noch nicht
erfolgreich in der Realisierung der Vision der "jüdischen Normalität"
gewesen ist: "Der Antisemitismus existiert, weil es immer noch Juden in der
'Golah' (Diaspora) gibt. Dies bedeutet, dass die krankhafte Wechselwirkung
zwischen Juden und ihrer Umgebung andauert. Außerdem hat der Staat Israel
noch keine festen Grenzen. Dadurch kommt eine weitere Dimension zu dieser
krankhaften Eigenschaft des Lebens unter anderen Nationen hinzu, die einmal
mehr den Antisemitismus aufheizt." In anderen Worten: Das Problem des
Antisemitismus sollte laut Yehoshua an dem Tag gelöst sein, an dem sich die
Juden endlich in ihrem eigenen Staat versammeln, wobei sie sowohl aus der
Diaspora wie aus den Territorien kommen.
Ständige Reibung
Der Vorsitzende der Jewish Agency, Sallai Meridor, betrachtet
solche Ansichten als eine Art indirekte Rechtfertigung für Antisemitismus:
"Ich bin sicher, dass das nicht Yehoshuas Absicht ist, doch seine Worte
deuten ein Phänomen an, das Gewaltopfern vertraut ist: Ein Opfer entwickelt
Schuldgefühle und findet Erklärungen für die Angriffe auf es. Schließlich
gibt es eine ganze Anzahl von Nationen in der Welt, die sich in einer
Situation der Vormachtstellung gegenüber anderen Nationen und in Reibung mit
diesen befinden und deren Verhalten gegenüber diesen Nationen weitaus
schlimmer als Israels Verhalten ist. Und doch werden diese Nationen nicht so
sehr gehasst wie Israel."
"Auf jeden Fall muss die Schlussfolgerung lauten, dass die
Wurzeln der Krankheit eher im Angreifer als im Opfer zu finden sind.
Realistisch betrachtet sehe ich keine Situation, in der Israel ohne gewisse
Reibung mit seiner Umgebung leben wird. Sollte also Yehoshuas Annahme über
die Wurzeln des Antisemitismus korrekt sein, so ist sie auch ausweglos."
Meridor besitzt eine komplexe Einschätzung bezüglich des
Kerns der "Herzl-Doktrin": "Herzl hatte Recht mir seinem Glauben, dass sich
die Fähigkeit des jüdischen Volkes, mit der Krankheit des Antisemitismus
umzugehen, enorm verbessern wird. Das Gefühl der Sicherheit für Juden
überall auf der Welt hat sich auf Grund der Existenz des Staates Israel
verstärkt. Angesichts seiner Existenz, seiner politischen Stärke und seiner
Stärke hinsichtlich der Sicherheit haben Juden rund um die Welt das
grundlegende Gefühl, dass es keine Situation mehr geben kann, in der sie aus
dem Land, in dem sie leben, nicht ausreisen können und dass sie dort
verfolgt werden können, ohne dass der Staat Israel ihnen zu Hilfe kommt."
"Gleichzeitig lag Herzl falsch mit seiner Annahme, dass die
Gründung eines jüdischen Staates die Krankheit des Antisemitismus komplett
ausrotten wird. Wir können diese Krankheit jetzt besser behandeln als in der
Vergangenheit, doch wir haben keine Mittel, sie völlig zu heilen. Darüber
hinaus scheint es, dass der antisemitische Keim, der in vielen Nationen
reift, auf Grund seiner Konfrontation mit dem Immunsystem namens "Staat
Israel" eine Mutation unterlaufen hat und heutzutage nicht mehr länger die
Juden persönlich angreift, sondern deren Staat. Eigentlich stammen sogar die
Angriffe auf Juden als Individuen von der Tatsache, dass sie Mitglieder
einer Nation sind, der dieser Staat gehört."
"Überflutet von Juden"
Professor Yoav Gelber, Leiter des Herzl-Instituts für
Erforschung und Studium des Zionismus an der Universität Haifa, hat eine
ähnliche dialektische Einschätzung der Verwirklichung von Herzls Vorhersage:
"Herzl lag sicherlich falsch mit seiner Annahme, dass der jüdische Staat die
"Judenfrage" und das Problem der antisemitischen Einstellung lösen wird.
Doch er lag richtig damit, dass heutzutage –selbst in westlichen Ländern-
das Gefühl der Juden für Sicherheit aus der Existenz des Staates Israel
kommt. Schließlich war das Hauptargument derjenigen im Westen, die gegen
gleiche Rechte für Juden waren, die Angst "von Juden überflutet" zu werden.
Die Gründung des Staates beschwichtigte diese Ängste. Aus diesem Grund ist
es z. B. kein Zufall, dass die Entscheidung der USA, Shoa-Flüchtlingen die
Immigration zu erlauben, erst zwei Wochen nach der Gründung des Staates
Israel kam anstatt zwei Wochen oder zwei Jahre zuvor."
"Herzls Fehler war das Ergebnis der verwirrenden,
'abnormalen' Existenz des jüdischen Volkes. Die Juden sind außergewöhnlich
wegen ihrer einzigartigen Kombination von Religion und Nationalität. Ferner
verstehen die Menschen folgendes nicht: Wenn es eine Religion ist – wozu
muss sie dann ein Gebiet bekommen? Und wenn es eine Nation ist – warum kann
es dort nicht Mitglieder anderer Religionen geben? Denn fremde Dinge
erscheinen oft bedrohlich. Man schreibt ihnen alles zu, was man nicht
erklären kann. Zum Beispiel, dass die Juden sowohl für internationalen
Kapitalismus wie für die kommunistische Revolution verantwortlich sind, dass
sie sowohl religiös wie "Kinder des Satan" sind. Während der letzten 200
Jahre haben die Juden versucht, das Gefühl der Bedrohung, das sie kreieren,
zu eliminieren, indem sie die jüdische Einzigartigkeit verschwimmen ließen.
Vielleicht ist es wirklich möglich, diese zu eliminieren, indem man
versucht, die religiösen Dimensionen der jüdischen Identität aufzugeben, wie
es A. B. Yehoshua oder die "Kanaaniter" (eine Gruppe jüdischer
Intellektueller und Künstler in Palästina, die aus der Diaspora ausbrechen
und die alte, pre-jüdische "hebräische Kultur" wieder aufleben lassen
wollten) vorschlagen. Doch wir müssen uns bewusst machen, dass dies
bedeutet, dass wir nicht länger Juden sind. Denn ein Jude zu sein heißt, mit
dieser Kombination zu leben."
Im Gegensatz zu allen anderen denkt Professorin Dina Porat,
Leiterin des Stephen-Roth-Instituts für das Studium des zeitgenössischen
Antisemitismus und Rassismus an der Universität Tel Aviv, das Problem stammt
von der Tatsache, dass die Frage "Hat sich Herzl geirrt?" auf einer falschen
Annahme basiert. Ihrer Meinung nach hat sich Herzl nicht geirrt, denn er hat
nie angenommen, dass der Staat Israel das Problem des Antisemitismus lösen
werde: "Herzl betrachtete den jüdischen Staat als Gleichgewichtsförderer,
als Gegenkraft zum Antisemitismus, und nicht notwendigerweise als Faktor,
der den Antisemitismus komplett ausrotten wird. Darüber hinaus war das
Hauptproblem, das Herzl im Antisemitismus sah, nicht die Frage der
Sicherheit, sondern die Scham und die Erniedrigung. Er schreibt oft über die
Tatsache, dass ihn die antisemitischen Ereignisse, die er erlebte,
schlichtweg kränkten. Der jüdische Staat hat diesen Aspekt des
Antisemitismus gelöst."
"Amos Oz schrieb in 'Eine Geschichte von Liebe und
Dunkelheit' über seinen Vater, der am Tag der UN-Entscheidung über die
Gründung des jüdischen Staates, weinte und seinem Sohn erzählte, dass er in
seiner Kindheit in der nicht-jüdischen Schule in Wilna seine Unterhosen
herunterlassen musste. Als der Vater des Jungen kam, um sich darüber zu
beklagen, musste auch er sich ausziehen. Amos Oz' Vater wusste, dass der
Kampf um die Gründung und Existenz des jüdischen Staates nicht leicht sein
würde, doch er sagte seinem Sohn, dass nun zumindest 'das' (die Demütigung
und Hilflosigkeit – Y. S.) vorüber sein werde. Und in diesem Sinn hatte
Herzl Recht: Es ist immer noch gefährlich im jüdischen Staat, doch es ist
unmöglich einem Juden die Unterhosen herunter zu ziehen. Es ist auf jeden
Fall unmöglich das zu tun, ohne dass der Jude die Möglichkeit hat,
entsprechend zu reagieren."
Antisemitische Vorfälle 2000-2004
1. Oktober 2002: Mit dem Ausbruch der Intifada löste sich eine Welle von
Hunderten antisemitischer Vorfälle – Brandstiftung in Synagogen, Entweihung
jüdischer Friedhöfe, körperliche Angriffe auf Juden überall in Westeuropa,
besonders in Frankreich.
1. Mai 2002: Al-Qaida-Terroristen führen einen Anschlag auf eine Synagoge
auf der Insel Djerba/Tunesien aus.
1. März 2003: Eine weitere Welle antisemitischer Vorfälle breitet sich
parallel zum Beginn des amerikanischen Angriffs auf den Irak über Europa
aus. Darunter befinden sich folgende Vorfälle: In Paris werden jüdische
Teenager angegriffen; Graffiti, die den Davidstern mit dem Hakenkreuz
gleichsetzt, wird auf die israelische Botschaft in Madrid gesprüht; Moslems
greifen in Berlin einen chassidischen Juden auf seinem Weg zu einer Hochzeit
an; in einer Stadt in Estland wird der Slogan "Juden raus" und Hakenkreuze
auf Gebäude gesprüht.
1. September 2003: Eine Neonazigruppe wird aufgedeckt; sie hatte geplant,
bei der Einweihungsfeier des jüdischen Gemeindezentrums in München eine
Bombe explodieren zu lassen.
1. September 2003: In Marokko wird ein jüdischer Kaufmann ermordet.
1. Oktober 2003: Ein Mitglied des deutschen Bundestages sagt: "Die Juden
sind ein Tätervolk. Sie sind verantwortlich für den Tod von Millionen
Menschen während der kommunistischen Revolution." Ein General der Bundeswehr
lobte den Mann für seinen Mut und dafür, dass er "die Meinung vieler
ausgedrückt hat".
1. Oktober 2003: Der malaysische Präsident Mahathir Mohammed hält während
des islamischen Gipfels in seinem Land eine antisemitische Rede: "Die Juden
förderten Sozialismus und Kommunismus…, damit sie die gleichen Rechte wie
andere bekamen. Auf diese Art und Weise übernahmen sie die Kontrolle in
einigen der mächtigsten Staaten und ihre Gemeinden wurden zu einer
Weltmacht."
1. November 2003: Eine Umfrage zeigt, dass es 17 % der Italiener vorziehen
würden, wenn Israel aufhörte zu existieren.
1. Juni 2004: Eine weitere Welle antisemitischer Vorfälle bricht los.
Darunter: die Entweihung eines jüdischen Friedhofes in Kanada; in Stockholm
wurde ein jüdisches Mädchen mit einem Messer angegriffen und in den
Unterleib gestochen; in einem Vorort von Antwerpen/Belgien wurde der Schüler
einer jüdischen Schule in den Rücken gestochen.
hagalil.com 07-07-2004 |