Wo sich die FPÖ stolz und offen zu ihren braunen Wurzeln bekennt:
Frohbotschaft aus Österreich
Von Karl Pfeifer
Man muss es dem "ersten Opfer des Nationalsozialismus"
lassen, nirgendwo sonst in Europa gibt es eine Regierungspartei, die
derartig stolz auf die Vorfahren ihrer Politiker ist. Die hoch
subventionierte Wochenzeitung "Zur Zeit" bekennt am 9. Juli 2004: "Mitten
aus dem Zentrum des alten national freiheitlichen Lagers kommen
ausschließlich alle Mitglieder der neuen freiheitlichen Parteiführung."
Und "Zur Zeit" zögert nicht, die Leser aufzuklären: "Ursuala
Haubner, geborene Haider, kommt mütterlicherseits bekanntlich aus einer
traditionell großdeutschen Familie, wobei beide Elternteile sich dann in
ihrer Jugend als idealistische Nationalsozialisten verstanden. Die beiden
Parteiobfrau-Stellvertreter Heinz-Christian Strache und Günther Steinkellner
kommen beide aus dem waffenstudentischen Bereich. Strache ist Mitglied der
Pennalen Burschenschaft Vandalia in Wien, Günther Steinkellner ist Mitglied
des akademischen Corps Alemannia Wien zu Linz, jener Korporation bei der in
den zwanziger Jahren auch der NS-Agitator Horst Wessel, legendär geworden
durch das gleichnamige Lied, aktiv war.
Von Ewald Stadler, dem neuen Präsidenten der Freiheitlichen
Akademie ist ja bekannt, dass er Mitglied der Innsbrucker Sängerschaft
Skalden ist. Und was den neuen Generalsekretär Uwe Scheuch betrifft, so ist
der Oberkärntner Bauer und Schottergruben-Betreiben von seinem Großvater
Robert Scheuch familiär vorgeprägt. Dieser war ein prominenter
Nationalsozialist, um später aus dem Kreis um FPÖ-Parteigründer Reinthaler
zu einem Gründungsmitglied von VDU und FPÖ zu werden. Scheuch repräsentiert
jene für Kärnten typischen großdeutschen-freiheitlichen Bauernfamilien, die
dieses Lager seit dem 19. Jahrhundert im südlichen Bundesland führen.
Damit ist klar, dass es keine Flügelkämpfe in der FPÖ gibt,
sondern das diese von der politischen Sozialisierung und der familiären
Prägung her, in Hinblick auf ihr Führungspotential eine klar
national-freiheitliche Partei ist."
Da kann man Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel zu solchen
Partnern nur herzlich gratulieren. "Schwarz-braun ist die Haselnuss" sang
man einst. Heute kann man sich getrost auf diese Selbsteinschätzung stützen
und von einer schwarz-braunen Koalition sprechen.
Rechtsextrem oder postmodern?
Max
Preglau's Regierungs- und Wahlkampf-Watch
Aktualisierte Version Juli 2004...
hagalil.com 14-07-2004 |