Wie kann es sein, dass das jüdische Volk, das so viele
Nobelpreisträger hervorgebracht hat, nicht ein Dutzend
begabter Leute finden konnte, die seinen Staat anführen?
Arik am Rubikon?
Die Schande und die Beleidigung
Unter der Überschrift "DER ALTE LÖWE" bringt Eitan
Haber in Jedioth achronoth ein Gedicht über einen Löwen, der einst der
Schrecken des Dschungels war, jetzt jedoch alt und schwach ist und von allen
verspottet wird. Auch wenn es nicht ausdrücklich vermerkt wird, dürfte es
sich wohl um eine Analogie zu Sharon handeln.
Ein weiterer Leitartikel, ebenfalls Jedioth achronoth,
befasst sich mit den Themen "SCHANDE UND BELEIDIGUNG":
Sharon befindet sich derzeit in einem politischen
Chaos. Vielleicht sind die letzten Tage seiner politischen Karriere
angebrochen. Manche freuen sich darüber, andere bedauern es.
Wie auch immer, er hat einen Beschluss getroffen, den man in politischen
Kreisen gerne „Ben-Gurion Beschluss“ nennt. Die Wende Sharons, des Vaters
der Siedlungen, der sich heute gegen sie ausspricht, ist ein Meilenstein in
der Geschichte des Staates Israel.
Sein Nachfolger, wer immer es auch sein mag, wird sich vom Erbe Sharons
nicht trennen können, und sein politischer Weg wird dort beginnen müssen, wo
die politische Karriere Sharons endete. Sollte er sich davor drücken wollen,
werden die USA und die ganze Welt ihn mit Nachdruck erklären, was Sache ist.
Die nächsten Tage werden interessant werden. Sharon hat den Rubikon
überquert, und er kann nicht zurück. Seine Leute, die bisher zu allen seinen
Worten und Taten „Amen!“ sagten, wagen es nicht, ihm zu folgen.
Ohne ihn wird die Regierung in Israel aus einer Bande von Leuten bestehen,
die bewirken werden, dass die Bürger Israels ihren Blick senken und sich
fragen müssen, wie es sein kann, dass das jüdische Volk, das so viele
Nobelpreisträger hervorgebracht hat, nicht ein Dutzend begabter Leute finden
konnte, die seinen Staat anführen.
hagalil.com
21-05-2004 |