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Sedunia:
Zweierlei "Recht auf Rückkehr"

Von Karl Pfeifer

Einige prominente österreichische Sozialdemokraten und eine katholische Institution kooperieren mit einer gewaltbereiten Gruppe, welche die Vernichtung des jüdischen Staates propagiert, der hunderttausende Überlebende der Nazibarbarei aufgenommen hat.

In drei Wochen finden in Österreich Wahlen statt. Benita Ferrero-Waldner ist die Kandidatin der konservativen ÖVP, Heinz Fischer der Kandidat der Sozialdemokraten für den Posten des Bundespräsidenten. Wer diese Tage durch die Kärntner Straße in der Mitte Wiens ging, sah überall dreieckige Ständer mit den Bildern der zwei Kandidaten. D.h. er hätte diese Bilder gesehen, wenn sie nicht überklebt gewesen wären mit Ankündigungen einer Veranstaltungsreihe "Wir werden zurückkehren!" über Alltag, Leid und Hoffnung der palästinensischen Flüchtlinge.

Angekündigt wurden diese Veranstaltungen von Sedunia, einer vorgeblich linken Gruppe, in der Moslems aus den Ländern des Nahen Ostens und österreichische Konvertiten zum Islam zusammenwirken.

Gewaltbereit

Am 9. November 2003 veranstalteten verschiedene linke und jüdische Organisationen eine Gedenkkundgebung zur Erinnerung an das Novemberpogrom 1938 in der Wiener Zirkusgasse, wo einst ein Bethaus stand. Die Gruppe Sedunia störte diese Kundgebung mit durch Lautsprecher verstärktes Schreien und musste von den Teilnehmern abgedrängt werden.

Sedunia schreibt in einem offenen Brief:
"Wieder wollte sich der Zionismus hinter dem Judentum verstecken, glaubte sich vor einer Synagoge an einem 9. November verkleiden zu können, sich mit dem Judentum gleichsetzen zu können. Die arabische und islamische Antwort war klar und eindeutig: IHR MÖRDER!"

Im gleichen offenen Brief stellen diese Leute, die eine Gedenkkundgebung für die Opfer des NS-Regimes störten, die Sache auf den Kopf: "Wir wissen, dass die Angriffe in der Zirkusgasse den arabischen und muslimischen Menschen galt, selbst wenn ausschließlich weiße Europäer demonstriert hätten, hätte er dem palästinensischen Volk gegolten." So versuchen sich Täter als Opfer zu stilisieren.

"Jeder "israelische" Jude dient der Besatzung"

Sedunia gibt auch "Perspektive Süd – Zeitschrift für eine internationale Diskussion" heraus. In dieser veröffentlichten sie einen Artikel von Muhammad Abu Nasr, Mitherausgeber von "Free Arab Voice", dessen Herausgeber Dr. Ibrahim Alloush sich einen Namen als Mitarbeiter von Neonazimedien und Holocaustleugner gemacht hat. M. Abu Nasrs Artikel erschien unter dem Titel: "An unsere Freunde in der Anti- Globalisierungsbewegung: "Israel" akzeptieren heißt die Globalisierung akzeptieren"

Hier einige Zitate: "Der Kampf gegen den Zionismus ist eine der wichtigsten Kämpfe gegen die Globalisierung. Der Zionismus ist seit 1948 nicht nur eine reaktionäre Theorie oder eine rassistische Bewegung. Er hat 1948 Gestalt angenommen in der zionistischen, jüdischen Kolonie, die sich selbst als "Israel" bezeichnet, die sich auf palästinensischer Erde mit grausamer Gewalt und der Zustimmung der imperialen Mächte etabliert hat.
Die Bezeichnung "besetztes Palästina" bezieht sich nicht auf die von den Zionisten 1967 oder in späteren Jahren eroberten Gebiete, es bezieht sich auf das Land, das die Zionisten 1948 geraubt haben, das sie heute als ihren Staat "Israel" erklären, und auch auf alle Gebiete, von denen sie im Weiteren Besitz ergriffen haben".

"Die zionistisch-jüdische Kolonie, die sich selbst "Israel" nennt, ist die vergiftete Frucht einer rassistisch-zionistischen Bewegung. Sowohl die zionistische Sache als auch der Zionismus generell sind ein integraler und entscheidender Teil des globalisierten Angriffs. Es kann keine Ablehnung der Globalisierung ohne eine Ablehnung des Zionismus geben. Genau so wenig wie es eine Ablehnung der Globalisierung geben kann, ohne jegliche Form kolonialer Herrschaft abzulehnen." Und: "Die rassistische, koloniale Siedlerbewegung des Zionismus hat es sich selbst zum Ziel gesetzt, das Arabische Palästina durch eine Kolonie jüdischer Eindringlinge zu ersetzen."

Der Autor geht aber auch mit denen ins Gericht, die einen Dialog zwischen Israelis und Palästinenser befürworten: "Aber so wie es keinen "fortschrittlichen Kolonialismus" und keinen "fortschrittlichen Imperialismus" gibt, gibt es auch keine "fortschrittliche ‚israelische' Meinung". "Israel" ist ein kolonialer Staat von Beginn an, und jeder Zentimeter "seines" Territoriums ist palästinensisch. Jeder "israelische" Jude lebt im besetzten Palästina. Jeder "israelische" Jude, unabhängig von seiner persönlichen Meinung, ist Teil der kolonialistischen Besatzung in Palästina. Jeder "israelische" Jude dient der Besatzung. Der Großteil der Männer und Frauen dient dem rassistisch- zionistischen Kolonialismus als aktive oder passive Reservisten.
Der Versuch eines Dialoges mit den sogenannten "fortschrittlichen ‚Israelis'" kommt der Anerkennung der zionistischen Kolonie und des zionistisch-kolonialen Projektes als einen weiteren Staat in der arabischen Region gleich."

"Der Kampf gegen Zionismus und die zionistische Besetzung Palästinas ist kein Kampf für arabische Bürgerrechte in einem jüdischen Staat. Es ist ein antikolonialer Kampf für die vollständige Befreiung Palästinas von jeglicher Spur zionistischer Besatzung, für die vollständige Selbstbestimmung der palästinensischen und arabischen Menschen."

Propagandisten der Vernichtung werden unterstützt

Dass Fritz Edlinger, sozialdemokratischer Generalsekretär der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen, bei der von der Sedunia organsierten Veranstaltungsreihe mitmacht darf uns nicht wundern. Als Bundesvorsitzender der SPÖ- Unterorganisation Junge Generation (JG) richtete er vor über 20 Jahren einen in anmaßenden Ton gehaltenen Brief an die Israelitische Kultusgemeinde (Die Gemeinde 8.9.1982), der als Musterbeispiel für Ausdruck eines linken Antisemitismus gelten kann. Ihm waren nicht nur die ohnehin spärlich fließenden "Wiedergutmachungs"-Zahlungen ein Dorn im Auge, sondern er verstand es auch, die österreichischen Juden und Jüdinnen in altbekannter Manier vom österreichischen Wir-Kollektiv abzugrenzen und ihnen subtil die Instrumentalisierung der Schoa für politische Zwecke zu unterstellen. Es ist bezeichnend für das Taktgefühl der sozialdemokratischen Partei, dass sie diesen Mann zu ihrem Vertreter in der Nahostkommission der sozialistischen Internationale ernannte und dieser erst unlängst abgelöst wurde. Auch Bundesminister a.D. Erwin Lanc (SPÖ) vom "International Institute for Peace" ist ein Unterstützer der Sedunia.

Ort dieser Veranstaltungsreihe, die am 5. April zu Ende geht, ist die katholische Sozialeinrichtung Kolpinghaus Währing. Diese stört es nicht, dass sie mit einer Organisation kooperiert, die es sich zum Ziel setzt für den Islam zu missionieren. Dass Sedunia jeden Dialog mit Israelis ablehnt und eine Gedenkkundgebung, die an das Novemberpogrom erinnerte störte, ist für diese Katholiken unerheblich. Obwohl sie wissen müssten, dass allein in der Ostmark dieses Pogrom 23 Juden das Leben kostete. Zum Vergleich im ganzen deutschen Reich gab es ca. 90 – 100 Todesopfer, aber lediglich 8.5% der Reichsbevölkerung waren Ostmärker.

Einen Einspruch oder Distanzierung von katholischer Seite hat es nicht gegeben, obwohl ich die katholische Presseagentur über den Störungsversuch der Sedunia am 9. November, ihre Kontakte und ihre Publikationen Wochen vor der Veranstaltung informierte.

Wenn Sozialdemokraten bei solch einer Veranstaltung "Recht auf Rückkehr" mitmachen, dann sollen sie an folgende Fakten erinnert werden: Die österreichischen Sozialdemokraten haben in ihrem ersten Brief an die aus Österreich (meist jüdischen) geflüchteten Mitglieder, diese aufgefordert nicht nach Österreich zurückzukehren. Der sozialdemokratische Innenminister Oskar Helmer, trat dafür ein,die Entschädigung der Juden "in die Länge zu ziehen".

Die Katholiken, die da mitmachen, sollten bedenken, welchen Beitrag prominente und bis heute gefeierte österreichische Katholiken zur Vorbereitung der Schoa geleistet haben. Aber auch daran, wie oft und bis in unsere Tage prominente Katholiken sich antijüdische Äußerungen erlaubt haben.

Einige tausend ehemalige Österreicher, die von hier verjagt wurden haben in Israel eine Heimat gefunden. Ich kann mich nicht erinnern, dass Sozialdemokraten und Katholiken je ein "Recht auf Rückkehr" für die Enkel und Urenkel der vertriebenen Juden gefordert hätten. Wiewohl die österreichischen Juden keinen Krieg gegen Österreich geführt haben. Aber für das Recht der Palästinenser den Staat Israel zu vernichten setzen sie sich ein.

Einige prominente österreichische Sozialdemokraten und eine katholische Institution kooperieren mit einer gewaltbereiten Gruppe, welche die Vernichtung des jüdischen Staates propagiert, der hunderttausende Überlebende der Nazibarbarei aufgenommen hat.

hagalil.com 04-04-2004

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