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Die palästinensische Gemeinde Österreich:
"Um Gottes willen"

Von Karl Pfeifer

Kurt Tucholsky war Jurist, doch bekannt wurde er als Journalist und Schriftsteller. Der Wiener Journalist Florian Klenk ist ebenfalls Jurist und wenn er auch (noch) nicht so bekannt ist wie Kurt Tucholsky, seine gut recherchierten Artikel, die in der Wiener Wochenzeitung "Falter", gelegentlich in der Hamburger "Die Zeit" erscheinen, lösen zum Teil heftige Reaktionen aus.

Sein Artikel "Um Gottes willen", der im "Falter" am 24.3.04 erschien, hat interessanterweise keine Reaktion ausgelöst.

Das Thema "Notizen aus Wiens muslimischer Parallelgesellschaft" ist heikel, denn Klenk fand "bei vielen Muslimen und Arabern" in Wien "Verschwörungstheorien, Judenfeindlichkeit und überkommene Weltbilder". In der Regel übersehen links von der Mitte stehende Journalisten diese Erscheinungen, "weil nicht sein kann, was nicht sein darf". Wer es dennoch wagt noch so sachliche Kritik zu üben, dem wird Rassismus oder Islamophobie vorgeworfen.

Zunächst einmal stellt Klenk fest: "Mit Terroranschlägen und El-Kaida-Kämpfern will die breite Masse der 150.000 Wiener Muslime, nichts zu tun haben." Die Behauptung der österreichischen Verfassungsschützer, dass sich "nur ein paar gewaltbereite Fundis" in Wien herumtreiben, darf – so meine ich –  bezweifelt werden. Österreich scheint für Terroristen ein sicherer Hafen zu sein. Wissen diese doch, mit welcher Nachsicht hier auch Mörder behandelt werden. So verabschiedete sich seinerzeit ein sozialdemokratischer Innenminister von Carlos nach dem mörderischen Anschlag auf die Wiener Opec-Zentrale mit einem freundlichen Handschlag und die iranischen Agenten, die einige kurdische Politiker in Wien ermordet haben, wurden großzügigerweise zum Flughafen Schwechat begleitet und konnten ausfliegen. Das Florianiprinzip, Belastungen auf andere abzuwälzen, ist in Österreich bislang nicht außer Kraft gesetzt worden.

Klenk sah die Vertreter der Vereinigten Syrischen Studierenden vor der syrischen Botschaft in Wien für die "nationale Einheit Syriens" (vermutlich für die weitere Unterdrückung der kurdischen Minderheit K.P.) demonstrieren: "Natürlich", sagen sie, "sind wir gegen den Terror." Doch die Urheber vermuten sie woanders: "Es waren die Amerikaner und die Juden selbst", sagt einer. Die anderen nicken. Gebildet und wohlerzogen sehen diese Burschen aus. Der eine trägt einen schicken Spitzbart. Er bezeichnet sich als "echten Österreicher". Seine Jugend verbrachte er in Saudi-Arabien. Dort, erzählt er, "habe ich die Amerikaner und Juden zu verachten gelernt". Warum? "Sie verstoßen ständig gegen unsere Gesetze. Sie vergraben atomar verstrahlte Panzer in unserer Wüste, und die Soldaten lassen ihre Frauen mit Autos fahren, obwohl das verboten ist."

"Zu ihrer eigenen Sicherheit!", wie ein anderer Student erklärt. Er sagt nach längerer Diskussion: "Die Steinigung empfinde ich als angemessene Strafe für Ehebruch. Bei euch wird ja sogar die Vergewaltigung nur mit ein paar Jahren bestraft." Die Studenten nicken. Was sie vom Feminismus halten? "Was ist das, Feminismus?" fragt ein angehender Mediziner. 26 Jahre ist er alt. Doch davon hat er hier noch nie gehört.

Die palästinensische Gemeinde

George Nicola, ein Christ, ist Vizepräsident der Palästinensischen Gemeinde und Präsident des Vereins palästinensischer Ärzte und Apotheker in Österreich. Der höfliche Mediziner sitzt in seiner Ordination, vor ihm Karten Israels, rot eingezeichnet der Verlauf des neuen Sperrzauns. Er sagt: "Der amerikanische Geheimdienst war in einem Schwächezustand. Er hat all den Terror inszeniert, um dem Islam zu schaden und aufzurüsten. Es geht um das Petroleum. Wo waren denn die 5000 Juden, als das World Trade Center einstürzte?" und fügt hinzu: "Solange der Palästinakonflikt nicht gelöst wird, gibt es keinen Frieden."

Und die Selbstmordattentäter?

"Ein legitimer Kampf gegen die Besatzer. Die Zionisten haben ja auch Bomben, die Zivilisten töten."

Der Anschlag in Madrid?

"Die Spanier haben sich in einem arabischen Land eingemischt! Das sollten sie nicht tun."

Der Sturz Saddam Husseins?

"Der wollte sich wenigstens nicht auf Kosten seines Volkes bereichern. Das Obst, das man in seinen Palästen fand, war nur aus Plastik. Er hat sein Volk ernährt, seine Statuen waren nur aus Metall, nicht aus Gold."

Vor zwei Jahren erzählte Dr. Nicola bei einer Zusammenkunft mit Rechtsextremisten im "Haus der Heimat" "Ich habe gehört, dass sechs Kinder in Jenin ihre ganze Familie verloren haben, die ausgelöscht wurde, die Israelis haben sie nach Israel gebracht weil sie sind noch unter fünf Jahre, damit sie irgendwann einmal als israelische Kinder erwachsen und dann vielleicht für bestimmte Taten in Zukunft" zur Verfügung stehen. "Aber das internationale Rote Kreuz fordert ihre Rückgabe an den Bürgermeister von Jenin."

Und weiter: "Wir sind nicht zu denen gekommen – die sind zu uns gekommen. Wir waren immer dort und sie sind zu uns gekommen und sie können entweder weggehen und dann gibt’s keine terroristischen Angriffe, oder wenn sie wollen bleiben, dann müssen sie akzeptieren die Bedingungen von der eigenen Bevölkerung dieser Gegend."

Zwei Wochen später distanzierte sich der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde, Mustafa Hadi pro forma von seinem Vizepräsidenten, "von der Sudentendeutschen Landsmannschaft und allen anderen neonazistischen Bewegungen" und er hat "die Teilnahme von George Nicola bei der genannten Veranstaltung verurteilt. Die Palästinensische Gemeinde und Bewegung insbesondere in Österreich hat sich nicht nur gegen den Antisemitismus ausgesprochen, sondern auch zum Kampf gegen diesen aufgerufen."

Wer sich diese Tage auf die homepage der palästinensischen Gemeinde Wien (www.palaestinensische-gemeinde.at) begibt, kann dort im Gästebuch auch eine holocaustleugnende Eintragung finden. Doch da macht die Behörde beide Augen zu, obwohl sie gleichzeitig nicht müde wird zu deklamieren, dass die österreichischen Gesetze die NS-Wiederbetätigung, wozu auch die Holocaustleugnung gehört, verbieten. Auf der Homepage dieses Vereins sieht man auch Juden als Aasgeier karikiert. Soviel zum angeblichen Kampf der Palästinensischen Gemeinde gegen Antisemitismus.

Am 25.10.2002 unterzeichnete Dr. Nicola als Vorsitzender der Palästinensischen Ärzte und Apotheker einen Aufruf an die EU für die Rücknahme der "Schwarzen Liste terroristischer Organisationen". Die Palästinensische Gemeinde protestierte erst am 10. Februar 2004 gegen "Falsche Solidarität mit Palästina und dem Irak", denn bei einer Veranstaltung der sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) wurde die Ankunft der irakischen Botschafterin angekündigt und im Namen der Veranstalter als Ehrengast herzlichst begrüßt.

Weiters heißt es da: "Die Unterzeichnenden verurteilen den Missbrauch des Opferfestes und der Solidarität mit Palästina und Irak durch die Einladung der Vertreterin der US-Besatzungsmacht und des verräterischen Regierungsübergangsrates und ihre Begrüßung durch die Veranstalter als Botschafterin des Iraks in Österreich. Für uns ist der heldenhafte Widerstand im Irak gegen die US-britische Besatzung der einzig wahre Vertreter des irakischen Volkes."

Die palästinensische Gemeinde, so scheint es, befürwortet die Fortsetzung des hauptsächlich gegen Zivilisten gerichteten Terrors. Es ist zu hoffen, dass in Zukunft sozialdemokratische und grüne Politiker nicht mehr mit dieser Organisation gemeinsame Sache machen.

hagalil.com 01-04-2004

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