Öffentliche Erklärung:
Stoppt die Gewalt in Kosova Von
Max Brym In einer öffentlichen
Erklärung hat die "Union der albanischen Studenten Illyria" aus Hamburg zu
einem sofortigen Ende der Gewalt in Kosova aufgerufen. Der offene Brief der
Studenten an alle Einwohner Kosovas wurde am 22. März 2004 in der
Tageszeitung "Koha Ditore" abgedruckt.
In dem Brief heißt es u.a.: "Die gewaltsamen Akte und
Zerstörungen sind völlig inakzeptabel. Wir lehnen jeden Angriff auf
Zivilisten anderer Nationalität ab. Der Hauptverlierer dieser Aktionen ist
das Volk in Kosova. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Freiheit und unser
Bestreben ein souveränes Kosova zu schaffen, wird durch solche Aktionen
konterkariert." Anschließend fordert der Studentenverband konkret: "Greift
keine Angehörigen der serbischen Minderheit physisch an. Nehmt an keinen
gewaltsamen Demonstrationen und Akten teil. Vermeidet jede Konfrontation mit
der Polizei und internationalen Organen. Laßt Euch nicht von Extremisten
manipulieren, denn sie arbeiten nicht für die Zukunft Kosovas."
Desweiteren appellierte die Studentenunion an die politischen
albanischen Parteien, an unterschiedliche gesellschaftliche Vereinigungen
und an die albanischen Medien: "Entzündet in dieser Situation kein
zusätzliches Feuer. Vermeidet jede Erklärung gegen die serbische Minderheit
in Kosova. Solltet Ihr in dieser Richtung Fehler gemacht haben, so
korrigiert diese umgehend."
Unterzeichnet ist das Schreiben vom Vorsitzenden der albanischen
Studentenvereinigung aus Hamburg, Ilir Purellku.
Am 21. März 2004 fand im Caber die Beerdigung der beiden
albanischen Kinder, die letzte Woche im Fluß Ibar umgekommen sind, statt.
Bekanntlich geht die albanische Öffentlichkeit davon aus, daß die beiden
Kinder von serbischen Faschisten bewußt getötet wurden. Auf der Beerdigung
sprach u.a. Ministerpräsident Bajram Rexhepi, dieser drückte seine Trauer
aus, rief jedoch gleichzeitig zu einem Stop jeglicher Gewalt auf. Auf einer
Versammlung in Shtime erklärte der PDK-Vorsitzende, Hashim Thaci: "Die
Gewalt ist keine Lösung, wir lehnen die Gewalt ab, wir wollen eine freies
und gleichberechtigtes Leben für alle Bürger Kosovas ohne jegliche ethnische
Diskriminierung." Hashim Thaci sagte weiter: "Die Aktionen gegen serbische
Kirchen und Zivilisten widersprechen unseren Anliegen."
Die Lage in Kosova hat sich mittlerweile aufgrund des
Einsatzes des örtlichen politischen Spektrums beruhigt. Die internationale
Staatengemeinschaft verhinderte nicht die gewaltsamen Akte in Kosova,
vielmehr spielt sie mit dem Gedanken, sich auf das Projekt Kostunicas
einzulassen und Kosova nach dem bosnischen Beispiel ethnisch zu teilen.
Dieses Vorhaben könnte das Pulverfaß Kosova neuerlich zur Explosion bringen,
die Arbeit der UNMIK wird in Kosova laut einer Umfrage von "Reinvest" nur
noch von 23% der Bevölkerung als gut erachtet. Positiv gilt es zu vermerken,
dass die Bundesregierung vorläufig auf Abschiebungen nach Kosova verzichtet.
Bis vor einigen Tagen waren Abschiebungen nach Kosova/Kosovo in Mode. Dabei
ignorierte die Bundesregierung Warnungen der UNMIK Administration
vollständig.
hagalil.com 23-03-2004 |