



Zitat, Andrea Livnat:
..."Hohmann hetzt nicht mit verfassungsfeindlichen Parolen. Seine
Argumentation ist wesentlich raffinierter und perfider.
Bestreitet er letztendlich, dass die "Juden" als Kollektiv ein "Tätervolk"
seien, so zählt er doch zuvor genau dafür "Beweise" auf. Durch die
Gegenüberstellung von Nationalsozialismus und Bolschewismus bzw. von
Deutschen und Juden als "Tätervolk" wird der Holocaust verharmlost, die
"Schuld" des nationalsozialistischen Deutschlands relativiert und
schließlich antisemitische Argumentation übelster Sorte aufgewärmt und neu
serviert. Juden sind wahlweise die Drahtzieher von Bolschewismus,
Kommunismus, Sozialismus, Kapitalismus, je nachdem, wie es der Sprecher eben
braucht.
Herr Hohmann sucht die Juden im Bolschewismus, selbstverständlich wird er
welche finden...
...Plötzlich sind aber dann weder Deutsche noch Juden Täter, nein, die
Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien sind die Täter. Fast macht es den
Eindruck als habe sich Hohmann in seiner eigenen Argumentation verfangen.
Die Lösung ist natürlich einfach: Hohmann plädiert für "eine Rückbesinnung
auf unsere religiösen Wurzeln und Bindungen. Nur sie werden ähnliche
Katastrophen verhindern, wie sie uns Gottlose bereitet haben." Allerdings
spricht er lediglich von der christlichen Religion, als einer Religion des
Lebens, deren Gottesbezug seiner Meinung nach in die europäische Verfassung
aufzunehmen sei"... |
Staatsanwaltschaft Fulda:
Kein "Fall Hohmann"
Nachdem
haGalil onLine auf eine vom Fuldaer CDU-MdB Martin Hohmann anlässlich
des Nationalfeiertags am 3. Oktober bei Fulda gehaltene antisemitische Rede
aufmerksam gemacht hatte, war dieser von Privatpersonen und Verbänden, unter
anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland, angezeigt worden. Sie
warfen dem Bundestagsabgeordneten Beleidigung, üble Nachrede und
Volksverhetzung vor. Die Staatsanwaltschaft Fulda erklärte nun, es seien
keine Straftatbestände erfüllt. Ein Ermittlungsverfahren werde man nicht
einzuleiten. Hohmanns Aussagen seien im Rahmen der freien Meinungsäußerung
legitim.
Nach Ansicht der Behörde hat Hohmann weder zum Hass aufgestachelt noch die
Menschenwürde anderer herabgesetzt. Mit der national-sozialistischen
Rassenideologie habe sich Hohmann nicht identifiziert.
Hohmann war bis zur Bekanntmachung der Rede u.a. Vertreter der CDU im
Ausschuss für die Entschädigung der Zwangsarbeiter gewesen. Noch vor seinem
Ausschluss aus der CDU-Fraktion, war er von diesem Posten abberufen und in
den Ausschuss für Reaktorsicherheit versetzt worden.
Martin Hohmann wurde am 15-11-2003 auf einer Sondersitzung der
CDU/CSU-Fraktion mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit ausgeschlossen. Er
ist damit der erste Abgeordnete, der je aus der Unions-Fraktion
ausgeschlossen wurde. Zur Zeit läuft ein Parteiausschlussverfahren der
hessischen CDU.
Hohmanns Rede:
Für Deutschland
dg /
hagalil.com
09-02-2004 |