Am
heutigen Mittwoch wird der Schriftsteller Ralph Giordano mit dem
diesjährigen Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet. Der Zentralrat der Juden in
Deutschland würdigt damit die Verdienste, die sich Giordano "als Autor und
Journalist, als Mahner gegen Rechtsradikalismus und gegen das Verdrängen des
Holocausts" erworben habe und ehrt ihn als "Streiter für Zivilcourage und
Menschlichkeit".
Ralph Giordano ist Sohn einer deutschen Jüdin und eines
Sizilianers. Er wuchs in Hamburg auf, die Familie musste 1943 aus der
Hansestadt flüchten, kehrte jedoch zurück und wurde von einer Hamburgerin in
einem Ruinenkeller bis zur Befreiung durch die Briten versteckt. Dieses
Schicksal erzählte Giordano in seinem später auch verfilmten Roman "Die
Bertinis".
1961 begann Giordano seine Karriere als
Fernseh-Dokumentarist beim NDR. Nach drei Jahren wechselte er zum WDR, wo er
bis zu seiner Pensionierung 1988 insgesamt 100 Fernsehfilme drehte. Es
folgten fast 20 Bücher, die nahezu alle große Erfolge wurden, darunter "Wenn
Hitler den Krieg gewonnen hätte" und "Israel, um Himmels willen, Israel".
Derzeit schreibt Ralph Giordano an seiner Autobiographie mit dem Titel
"Erinnerungen eines Davongekommenen".
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