Tschechien "vergisst" Erinnerungsakt in Auschwitz:
Peinliche Panne der Diplomatie?
Eine peinliche Panne ereilte die tschechische
Diplomatie: weil die tschechische Botschaft in Warschau die
entsprechende Einladung verbummelte, entsandte Tschechien am vergangenen
Donnerstag keinen Vertreter zur Gedenkfeier für die ermordeten Sinti und
Roma im ehemaligen nationalsozialistischen Vernichtungslager Auschwitz.
Das berichtete die Tageszeitung "Lidove noviny" in ihrer
Samstag-Ausgabe. Der stellvertretende Ministerpräsident Pavel Rychetsky
bedauerte das Versäumnis. Dagegen nannten Vertreter von Roma- Verbanden
den Fehler unentschuldbar.
Am Pietatsakt in Oswiecim/Auschwitz hatten
Regierungsvertreter aus zahlreichen Ländern teilgenommen. Am 2. August
1944 waren die letzten 2897 überlebenden Häftlinge der Sinti und Roma in
den Gaskammern des Vernichtungslagers ermordet worden. Allein in
Auschwitz-Birkenau starben mehr als 23.000 Sinti und Roma aus zwölf
europäischen Staaten. Darunter waren Schätzungen zufolge etwa 5.700
Opfer aus dem damaligen "Protektorat Böhmen und Mähren".
Einwohner von Zivotice gedachten Opfer des
Gestapo-Racheakts von 1944
Rund 200 Menschen haben am Samstag am Mahnmal in der
nordmährischen Ortschaft Zivotice bei Karvina der 36 Tschechen und Polen
gedacht, die vor 57 Jahren von der Gestapo ermordet wurden. Die Bluttat
der Gestapo war ein Racheakt auf eine Schiesserei im Gasthaus von
Zivotice, bei der der Wirt, ein Partisan und drei Mitglieder des Gestapo
getötet wurden.
haGalil onLine 07-08-2001
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