|
|
|
|
|
|
Was wurde aus
Faysal Al-Husseini, dem damaliges Vertreter der Araber Jerusalems in
der palästinensischen von Oslo-Delegation? Al-Husseini,
palästinensischen Minister für Jerusalemer Angelegenheiten spricht
inzwischen nicht mehr von Verhandlungen: Sein Endziel – die
Vernichtung des Staates Israel in Stufen.
Angetan mit einer Keffiya trat Faysal Al-Husseini vor einem Forum
arabischer Rechtsanwälte in Beirut auf. Der Kern seiner Bemerkungen:
Es muss verhindert werden, dass Sharon die Sicherheitslage in Israel
verbessert, da dies das politische Scheitern der Palästinenser
bedeute. Das strategische Ziel der Palästinenser: ein Staat vom
Jordan bis zum Mittelmeer. Die folgenden Auszüge entstammen der
englischen Übersetzung eines Artikels aus der libanesischen Zeitung
Al-Safir vom 21/03/01.
„Gesegnet sei
Beirut, welches den Feind zerbrach und so bewies, dass wir die
Supermächte besiegen können. Gesegnet sei der Widerstand
(Hisbollah), der uns die Hoffnung gab, dass die Zukunft in unseren
Händen liegt. Der libanesische Sieg (d.h. der von Barak
durchgeführte Rückzug der israelischen Truppen aus der
Sicherheitszone – d. Verf.) ist das größte und wichtigste Beispiel
der Wirklichkeit, in der der israelische Feind lebt, der Feind,
dessen Niederlage nur ein paar Wochen nach der arabischen Niederlage
von 1967 begann.“
„1969 war ich
ein Mitglied der Palästinensischen Befreiungsarmee in Syrien und von
dort aus besuchte ich die besetzten Städte in Palästina. Ich
besuchte Jaffa und Haifa und ein Journalist fragte mich nach meinen
Gefühlen. Ich sagte, dass Jerusalem das Schicksal von Haifa teilen
werde — welches zum großen Teil jüdisch wurde — wenn wir nicht weise
genug wären zu kämpfen und uns ordentlich vorzubereiten.“
„Die jetzige
Intifada hat unvermeidbare innere und äußere Ursachen. Sie ist kein
Akt des Protestes sondern eine Befreiungsbewegung, welche nicht
angehalten werden darf, bis die volle palästinensische
Unabhängigkeit erreicht wird.“
„In der ersten
Intifada (Dezember 1987 – d. Verf.) brachen wir erfolgreich viele
israelische Tabus. Golda Meir sagte einmal dass es kein
palästinensisches Volk geben würde aber wir verdienten uns unsere
Anerkennung. In der Vergangenheit sagten sie nein zu einem
Palästinenserstaat aber wir brachen dieses Tabu.
In der Vergangenheit weigerten sie sich, die PLO anzuerkennen, aber
heute erkennen sie sie als den einzigen legitimen Vertreter des
palästinensischen Volkes an. In der jetzigen Intifada ebenso, wir
haben das israelische Tabu in Bezug auf Jerusalem und die
Flüchtlinge (das Recht auf Rückkehr der palästinensischen
Flüchtlinge von 1949 – d. Verf.) gebrochen.“
„Während Baraks
Zeit haben wir, trotz aller Tragödien und dem barbarischen Verhalten
(gemeint sind die Israelis), viele Tabus gebrochen und nun versucht
Sharon diese Dinge wieder rückgängig zu machen. Barak stimmte einem
Rückzug von 95% des besetzten palästinensischen Landes zu und wenn
wir jetzt zulassen dass Sharon mit seinen politischen Plänen, deren
Ausgangspunkt Sicherheit für Israel ist, Erfolg hat, dann bedeutet
das, dass wir zum Verhandlungstisch zurückkehren und nur ein Anrecht
auf 42% der Gebiete haben.
Auf der anderen Seite, wenn wir Sharon von seinem Ziel der
Sicherheit für Israel fortbewegen, dann wird keine (israelische)
Partei in der Lage sein, einen Dialog mit uns zu führen, wenn sie
weniger als Baraks 95% bietet. Darum dürfen wir nicht zulassen, dass
Sharon Erfolg hat. Die Palästinensische Autonomiebehörde wird Sharon
kein Sicherheitsnetz bieten - auch wenn er noch so gemäßigt spricht,
solange er nicht seine Politik ändert.“
„Der arabische
Gipfel (welche nächste Woche stattfindet) muss sich von der Logik
fernhalten, der zufolge Sharon eine Chance verdient. Wir erwarten
viele Zusammenstöße mit den Israelis in den nächsten Monaten,
besonders in Jerusalem. Alle Elemente einer Explosion sind
vorhanden. Wir sind überzeugt, dass die Zusammenstöße in Jerusalem
die Welt von Indonesien bis Marokko erschüttern werden.
Das wird ein Zeichen für die USA sein, welche gezwungen sein wird zu
verstehen, dass ihre Unterstützung Israels die Stabilität in der
gesamten Region zerstören wird.
Wir stehen vor einer Schlacht und wir bereiten uns in diesem Moment
auf sie vor. Wir dürfen nicht zulassen dass Sharon in punkto
Sicherheit erfolgreich ist, denn das wäre unsere politische
Niederlage.“
„Das
palästinensische Volk geht in diese Schlacht Hand in Hand mit der
Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde. Es gibt keinen
inneren Zwist zwischen den beiden. Die Intifada muss Priorität
haben. Es mag Fehler und Mängel geben, aber die Schlacht hat
Vorrang.“
„Es gibt hier
einen feinen Unterschied, der von allen verstanden werden sollte.
Ich mag verpflichtet sein, Kontakte mit Sharons Regierung
aufrechtzuerhalten, um einige lebenswichtige Dinge für unser Volk zu
bekommen. Aber das rechtfertigt nicht die Aufnahme von Beziehungen
mit Israel durch andere (arabische Staaten). Ich halte den Kontakt
(mit Israel) aufrecht, um die Beziehung zu beenden. Dies ist etwas
anderes als Länder, die Beziehungen zueinander aufnehmen wollen.“
„Es besteht ein
Unterschied zwischen dem strategischen Ziel des palästinensischen
Volkes, welches nicht bereit ist auch nur eine Krume des
palästinensischen Landes aufzugeben, und dem politischen Ziel,
welches sich aus dem Gleichgewicht der Kräfte und der Art des
gegenwärtigen internationalen Systems ableitet.
Das erste ist ein anderer Ansatz als das zweite. Wir mögen gewinnen
oder verlieren, aber unsere Augen werden weiter das strategische
Ziel verfolgen, nämlich ein Palästina vom Fluss bis zum Meer, Was
wir auch immer jetzt erhalten können, wird uns diese höchste
Wahrheit nicht vergessen lassen.“
QUELLE -
NEWSLETTER / Urs Pollatschek
Quellen sind die israelischen und Übersetzungen aus den arabischen
Massenmedien. Mein Ziel ist es, abgesehen von möglichst genauen
Nachrichten der laufenden Ereignisse, Hintergrundinformationen zu
liefern, die einem breiten Publikum in Europa bisher nicht
zugänglich sind.
haGalil onLine
20-03-2001
|